Der Ausverkauf bei Hellofresh setzt sich fort

Wo soll das enden?

 

DAX und Co. gerieten am Dienstag nicht mehr ganz so stark unter Druck wie noch tags zuvor und einige Titel konnten sich sogar wieder über grüne Vorzeichen freuen. Nicht zu diesen wenigen Glücklichen zählte allerdings Hellofresh, wo mal wieder herbe Verluste in Kauf genommen werden mussten. Um gleich 7,6 Prozent rauschte der Titel weiter in die Tiefe.

Dadurch schlug Hellofresh (DE000A161408) bei nur noch 28,92 Euro auf, was dem tiefsten Schlusskurs der vergangenen zwölf Monate entspricht. Das und die Tatsache, dass die Marke bei 30 Euro unterschritten wurde sind mehr als schlechte Signale für die weitere Entwicklung des Unternehmens an den Börsen. Das Interesse der Anleger scheint sich immer mehr dem Nullpunkt anzunähern.

Da scheint es auch niemanden zu interessieren, dass Hellofresh die eigene IT durch den Kauf von Teilen von iX-Tech stärken will. Im Gegenteil, mancher Anleger fragt sich, ob derartige Zukäufe im aktuellen Marktumfeld überhaupt sinnvoll sind. Die gestrigen Abschläge lassen vermuten, dass der nicht näher bezifferte Deal von einigen negativ eingeschätzt wird.

 

Weitaus größere Sorgen bereiten den Anlegern aber nach wie vor Ängste vor nachlassendem Konsum, einer drohenden Rezession und die stark steigenden Lebensmittelpreise. Umfragen zeigten zuletzt, dass die Bevölkerung verstärkt auf Ausgaben für Lebensmittel achtet. Das führte bereits zu einem merklichen Abschwung beim Verkauf von Bio-Lebensmitteln und eben das lässt befürchten, dass sich künftig eher weniger denn mehr Menschen die nicht unbedingt günstigen Kochboxen von Hellofresh leisten werden.

 

Potenzial ist bei Hellofresh weiter vorhanden

 

Dessen ungeachtet verfügt Hellofresh weiterhin über viel Potenzial und zumindest bei den Zahlen stimmte das Wachstum bis zuletzt. Eben deshalb können viele Analysten die herben Abverkäufe der letzten Wochen auch nicht nachvollziehen und es gibt weiterhin sehr viele Kaufempfehlungen für die Aktie von Hellofresh. Mutige Anleger können das Papier weiterhin im Auge behalten, doch die Risiken nehmen in diesen unsicheren Zeiten ohne jeden Zweifel zu.

 

15.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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