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Was macht der Coronavirus aus dem kanadischen Dollar?

Kanadadollar als Kollateralschaden schwacher Rohstoffpreise?

NTG24 - Was macht der Coronavirus aus dem kanadischen Dollar?

 

Kaum hatte die US-Notenbank am Mittwoch dieser Woche ihre Leitzinsen um 0,5 % gesenkt, zog auch die kanadische Notenbank nach.

Den Zinssenkungen war eine Telefonkonferenz der Zentralbankchefs und der Finanzminister der G7-Staaten vorausgegangen. Dabei hatte man sich über ein koordiniertes Handeln in der Coronavirus-Krise abgestimmt.

Zwar gab es im Anschluss keine konkrete gemeinsamen Maßnahme. Der japanische Finanzminister Taro Aso sah neben geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen auch höhere Staatsausgaben als angemessen an. Die Eurostaaten ringen aktuell noch um eine gemeinsame Position.

Die kanadische Notenbank ging mit ihrer Senkung um einen halben Prozentpunkt dabei über die Markterwartungen hinaus. Denn die Ausbreitung des Coronavirus stellt nach Ansicht der Notenbank einen bedeutenden negativen Schock für die kanadische Wirtschaft dar. Deshalb sei die Notenbank auch bereit, die Zinsen weiter zu senken, wenn dies nötig würde.

 

CAD mittelfristig

 

Auch wenn das Ausmaß der Zinssenkung dem des großen Nachbarn im Süden entsprach, so zeigt ein Blick auf den mittelfristigen Wechselkurs den kanadischen gegenüber dem US-Dollar, dass sich der Wechselkurs nach einer Phase sinkender Volatilität in einem zuspitzenden Keil bewegte.

Aus diesem ist er nun in den vergangenen Tagen nach oben ausgebrochen. Zwar fehlt noch die Signifikanz. Ein Blick auf den langfristigen Verlauf des Wechselkurses zeigt, dass der kanadische Dollar nach einem ersten Abwertungsschub im Zuge der Rohstoffschwäche 2014/2015 in die bereits erwähnte Seitwärtsbewegung eintrat. Zuvor hatte er einen breiten Doppelboden ausgebildet.

Aus dieser Perspektive ist der sich zuspitzende Keil als eine Konsolidierung in einem neuen Aufwärtstrend des US-Dollars gegen den kanadischen Dollar zu betrachten. Zwar liegen nach beiden Seiten Widerstands- bzw. Unterstützungszonen. Man kann aber davon ausgehen, dass die Impulsstärke der Bewegung ab 2014 nicht verschwunden ist.

Fundamental geht diese Entwicklung mit einer schwächeren Nachfrage nach kanadischen Rohstoffen einher. Hinzu kommt ein nicht zu unterschätzendes Risiko am Immobilienmarkt. Makroökonomische, aber auch konjunkturelle Gründe für einen schwächeren kanadischen Dollar gibt es also durch aus.

 

CAD langfristig

 

Fazit

 

Der kanadische Dollar zeigt Anzeichen eines Ausbruchs aus dem Konsolidierungskeil gegenüber dem US-Dollar. Sollte dies auch auf Monatsschlusskursbasis bestätigt werden, besteht kurzfristig ein Kurspotenzial bis knapp 1,40 CAD je USD. Ein Überwinden der in der Grafik eingezeichneten Widerstandszone ist allerdings sehr wahrscheinlich, weil ihm eine mehrjährige Bodenbildung und damit Trendumkehrformation zugunsten des US-Dollar vorausging. Sollte dieses Szenario eintreten, empfehlen wir eine Absicherung des dann erhöhten Währungsrisikos im kanadischen Dollar.

 

05.03.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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