3M: Hoffnung auf ein Ende des Ohrstöpsel-Skandals
3M droht eine Vergleichszahlung von 5,5 bis 6,0 Mrd. US-Dollar
3M droht eine Vergleichszahlung in Höhe von 5,5 bis 6,0 Mrd. US-Dollar. Die Börse feiert die Nachricht jedoch. Was steckt dahinter?
Die Gerüchteküche rund um 3M (US88579Y1010) kocht. Der breit diversifizierte Mischkonzern, der in Europa vor allem durch die Post-It Notizzettel und FFP-Masken bekannt ist, steht generell nicht im Rampenlicht an der Wall Street, doch das Management ist kurz davor eine gewichtige Entscheidung zu treffen. Geplant ist, nach vielen Jahren vor Gericht nun einen aussergerichtlichen Vergleich im Ohrstöpsel-Skandal zu schliessen: Kostenpunkt 5,5 bis 6,0 Mrd. US-Dollar.
Die defekten Ohrstöpsel waren von 3M speziell für das US-Militär entwickelt worden. Es sind beidseitig verwendbare Stöpsel mit unterschiedlichen Geräuschunterdrückungen. Die eine Seite dämpfte den Lärm, liess aber Kommandolautstärke durch. Die andere Seite unterdrückte die Geräusche vollständig für besonders laute Umgebungen. Die Stöpsel wurden von 2003 bis 2015 verkauft.
3M: Hoffnung auf ein Ende des Ohrstöpsel-Skandals
Das Problem: Aufgrund eines Designfehlers senkten die Ohrstöpsel die Lautstärke auf einer Seite nicht, sondern erhöhten sie sogar noch. Daraus resultierten bei den Benutzern Höreinschränkungen, Tinnitus und Gehörverluste. Gegen 3M laufen aktuell mehr als 300.000 Klagen von angeblich Geschädigten.
Dem aktuellen Versuch einer aussergerichtlichen Einigung war ein Gerichtsurteil im Juni vorausgegangen. 3M hatte versucht den Ohrstöpsel-Skandal in einer Tochtergesellschaft zu isolieren und diese dann in ein geordnetes Konkursverfahren zu schicken. Damit wären die Ansprüche von der Muttergesellschaft auf die Tochter abgelenkt worden und 3M hätte somit einen Schlussstrich unter den Skandal ziehen können. Doch der zuständige Bundesrichter lehnte die Vorgehensweise ab, weswegen 3M zurück an den Verhandlungstisch musste.
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29.08.2023 - Mikey Fritz
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