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Der Schweizer Franken ist knochenhart

Euro und Franken: Ist er zu stark, bist Du zu schwach

NTG24 - Der Schweizer Franken ist knochenhart

 

Wenn man auf das Anlagejahr 2019 zurückblickt, sollte man die Währungskomponente nicht aus dem Blick verlieren und einmal nachrechnen, woher die Wertentwicklung anteilig kam.

Aus Sicht eines Euroanlegers zeigte sich bei Investments in Schweizer Franken, dass dieser nicht unerheblich zu der hoffentlich guten Entwicklung beitrug. Ansonsten bleibt der Trost, dass er die reale Entwicklung verbessert hat, indem er die Wertentwicklung der einzelnen Anleihen oder Aktien (teil-)kompensierte.

Der unten stehende Chart zeigt die Entwicklung des Frankens gegen den Euro seit 2010. Die Staatsschuldenkrise und die Turbulenzen um Griechenland trieben den Euro gegen den Franken 2011 auf ein bis dahin neues Allzeittief, dem eine massive Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und tiefere (Negativ) Zinsen als im Euroraum folgten. Zudem führte die SNB einen Mindestkurs für den Euro von 1,20 Franken je Euro ein.

 

Interventionen gegen Frankenstärke mittelfristig wenig erfolgreich

 

Am 15.01.2015 war es vorbei. Die SNB klopfte auf die Matte und gab den Wechselkurs frei. Da zeigte sich, was die Märkte wirklich vom Euro hielten. Mit einem Tagestief von 0,9651 Franken je Euro ging Letzterer stehend k. o. Zwar erholte sich der Euro bis April 2018 wieder bis an seine frühere Interventionsschwelle, dann war es aber auch schnell wieder vorbei mit der relativen Stärke.

Denn trotz tieferer Negativzinsen genießt der Franken immer noch einen deutlichen Vertrauensvorschuss nicht nur gegenüber dem Euro. Und schweizerische Exporteure haben mit ihrer harten Binnenwährung einen permanenten Anreiz zur Effizienzsteigerung, um die Weichwährungsverluste ihrer Exporterlöse auszugleichen.

 

Franken long term

 

Der Euro hat sich nun seit April 2018 wieder von 1,20 Franken auf aktuell 1,0846 Franken abgeschwächt, einen neuen mittelfristigen Abwärtstrend etabliert und steht an einer wichtigen Unterstützungslinie, nachdem er im Juni 2019 bereits eine erste Aufwärtstrendlinie und damit dynamische Unterstützung unterschritten hatte.

 

Franken mittelfristig

 

Die kommenden Wochen werden deshalb darüber entscheiden, ob der Euro gegen den Franken in charttechnisch schwere Gewässer gerät. Denn ein Unterschreiten der aktuellen Unterstützung dürfte einen relativ schnellen weiteren Rückgang bis in den Bereich von 1,0625 Franken nach sich ziehen.

 

Fazit

 

Die Gründe der anhaltenden Kapitalflucht aus dem Euro sind überwiegend auch jene, die den Franken stärken. Getreu dem Motto: Ist er zu stark, bist Du zu schwach. Will man im Jahr 2020 die Risiken für die Wertentwicklung der eigenen Investments aktiv gestalten, so sollte man dies bei der Festlegung der Asset Allokation und der Risikostrategie beachten.

 

03.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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