Mexiko und die EU spannen zusammen
Mexiko und die EU einigen sich auf Handelsabkommen
Die Europäische Union und Mexiko haben sich auf ein neues Handelsabkommen geeinigt. Dies teilten beide Parteien gestern Abend mit. EU-Handelskommissar Phil Hogan und Mexikos Wirtschaftsministerin Graciela Márquez hatten sich zuvor in den
letzten noch offenen Punkten geeinigt. Das Abkommen soll nun rechtlich geprüft und dann in alle EU-Sprachen übersetzt werden, damit es unterschrieben und ratifiziert werden kann.
Inhalt des neuen Abkommens ist die Erneuerung des Abkommens beider Seiten vom Jahr 2000. In den Verhandlungen wurde es auf weitere Bereiche ausgeweitet und modernisiert. Die EU und Mexiko hatten die Gespräche bereits im Mai 2016 aufgenommen. Nachdem US-Präsident Trump einen protektionistischeren Kurs eingeschlagen hatte, wurden die Verhandlungen im Jahr 2017 beschleunigt. 2018 kam dann der Durchbruch, zuletzt blieben aber noch Einzelheiten offen.
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Mit dem neuen Abkommen können nach Angaben der EU-Kommission de facto alle Waren zollfrei zwischen der EU und Mexiko gehandelt werden. Dies schließt insbesondere auch landwirtschaftliche Produkte ein.
Weiterhin sagen beide Parteien zu, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen. Das Abkommen sei Teil einer breiteren Einigung zwischen der EU und Mexiko, zu der auch der Schutz von Menschenrechten und der Kampf
gegen Korruption gehörten.
Der Handel zwischen der EU und Mexiko erreichte im Jahr 2019 75,5 Mrd. US-Dollar. Für Mexiko ist die EU der drittgrößte Handelspartner, und für die EU ist Mexiko der größte Handelspartner in Lateinamerika. Mexiko importierte 2017 Waren und Dienstleistungen im Wert von 181 Mrd. Dollar aus den USA, 52,1 Mrd. Dollar aus China, 14,9 Mrd. Dollar aus Deutschland und 14,8 Mrd. Dollar aus Japan. Mexiko exportierte gleichzeitig Waren und Dienstleistungen im Wert von 307 Mrd. Dollar in die USA, 22 Mrd. Dollar nach Kanada, 8,98 Mrd. Dollar nach China und 8,83 Mrd. Dollar nach Deutschland.
Fazit
Mexiko gelingt mit dem neuen Handelsabkommen ein kleiner Schritt dabei, die handelspolitischen Fixierung auf die USA zu verringern. Zudem gibt es auch in Mexiko Stimmen, die die Rolle Chinas in diesem Dreiecksverhältnis kritisch sehen. Man kann deshalb darauf hoffen, dass der Abbau der bilateralen Handelsschranken zu einer politisch hochwillkommenen Intensivierung der Zusammenarbeit mit der EU führt.
29.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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