Angetrieben durch einen neuen Auftrag und politischen Überlegungen schwingt die Plug Power-Aktie sich zurück in Richtung Norden
Ist das schon ein Durchbruch für Plug Power?
Nach einer gefühlt ewigen Durststrecke meldet sich die Aktie von Plug Power dieser Tage wieder mit grünen Vorzeichen zurück. Schon vor gut einer Woche machten die Bullen sich daran, das jüngste Mehr-Jahres-Tief bei 1,60 US-Dollar hinter sich zu lassen. Am Dienstag gelang nun endlich die Rückeroberung der 2-Dollar-Marke, was durchaus etwas Hoffnung machen dürfte.
Verantwortlich für die gute Stimmung bei Plug Power (US72919P2020) dürften vordergründig zwei Faktoren sein. Zum einen konnte das Unternehmen sich einen neuen Auftrag aus Portugal angeln. Rund zehn Milliarden Dollar sollen für ein Projekt rund um Grünes Methanol fließen. In der Bilanz macht das noch keinen entscheidenden Unterschied. Die Aktionäre sind aber in der gegenwärtigen Lage schon froh, dass es überhaupt neue Einträge in den Orderbüchern gibt.
Davon abgesehen richten sich die Blicke in das Heimatland USA, wo einige weitreichende Entwicklungen bevorstehen. Noch für diese Woche wird an den Märkten fest damit gerechnet, dass die Notenbank Fed die Zinswende einleiten wird. Dadurch wird sich für das operative Geschäft von Plug Power zwar nur wenig ändern. Doch perspektivisch stehen geringere Kapitalkosten in Aussicht. Zudem ließe sich mit Blick auf mögliche weitere Zinssenkungen vermuten, dass die (potenzielle) Kundschaft in Zukunft wieder investitionsfreudiger werden könnte.
Plug Power und das große Bangen
Hohe Zinsen gelten schließlich als einer der hauptsächlichen Gründe dafür, dass viele Unternehmen sich mit Investitionen aktuell zurückhalten. Mit Sicherheit vorhersagen lässt sich aber freilich nicht, ob geringere Zinsen allein schon zu einem Umfrageschub im Wasserstoff-Sektor führen werden. Rein spekulativ sind auch Überlegungen rund um die Politik in den USA, wo bekanntlich schon im November Wahlen anstehen. Trotz eines Umfragehochs der Demokraten lässt sich noch immer nicht ausschließen, dass der Ex-Präsident und verurteilte Straftäter Donald Trump eine Rückkehr ins Weiße Haus antreten könnte.
In einem solchen Szenario rechnen viele Akteure mit schwierigen Zeiten für erneuerbare Energien und alles, was damit auch nur entfernt zusammenhängt. Zu hören ist nun, dass die aktuelle Regierung Wasserstoff-Projekte noch eiligst auf den Weg bringen möchte, um das Thema auch bei einer Wahl von Trump nicht beerdigen zu müssen. Offizielle Ankündigungen in diese Richtung gab es allerdings nicht.
Dennoch scheinen auch die Anleger darauf zu hoffen, dass es für Plug Power neue Impulse geben könnte. Die Aktie schwang sich gestern um 6,1 Prozent bis auf 2,09 Dollar am Nachmittag in die Höhe und überschritt damit die psychologisch wichtige Linie bei 2 Dollar deutlich. Es ist das erste Mal seit etwa drei Wochen, dass der Titel wieder auf einem solchen Niveau notieren kann. Eine zwingende Trendwende bedeutet dies allerdings noch nicht.
Da darf gerne noch mehr kommen
Vorsichtig stimmt, dass die Kursgewinne bei Plug Power hauptsächlich auf vagen Hoffnungen und Vermutungen fußen und dem jüngst vermeldeten Auftrag nur eine eher geringe Bedeutung zukommt. Charttechnisch hat sich trotz einer einigermaßen ambitionierten Gegenbewegung am generellen Abwärtstrend noch nichts geändert. Erfahrungsgemäß ist tendenziell auch eher mit roten Vorzeichen zu rechnen, sollte an der Nachrichtenfront wieder mehr Ruhe einkehren.
Mit anderen Worten würde ich persönlich den respektablen Kursaufschlägen bei Plug Power noch nicht vollständig über den Weg trauen. Wünschenswert wären greifbare Neuigkeiten, welche auf steigende Umsätze in der Zukunft hoffen lassen. Davon gibt es aber noch immer zu wenig zu sehen und so bleibt die Möglichkeit bestehen, dass wir es lediglich mit einem kurzen Aufbäumen inmitten einer übergeordneten Abwärtsspirale zu tun haben. Ich möchte es nicht beschwören, doch der Vergleich mit einem „Dead-Cat-Bounce“ wäre vielleicht nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen.
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18.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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