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Plug Power scheint sich dem Verkaufsdruck nicht länger erwehren zu können

Es geht rapide abwärts

NTG24 - Plug Power scheint sich dem Verkaufsdruck nicht länger erwehren zu können

 

Eine ganze Weile lang konnte sich Plug Power noch gegen die allgemein mehr als gedrückte Stimmung im Wasserstoffsektor wehren. Dank der Aussichten auf großzügige Förderungen der US-Regierung erging es der Aktie des US-Konzerns in den letzten Wochen insgesamt sehr viel besser als den meisten Konkurrenten. Der letzte Rest an guter Stimmung scheint sich aber immer mehr in Luft aufzulösen.

Das zeigte sich im Handel am gestrigen Donnerstag besonders deutlich. Da musste die Aktie von Plug Power (US72919P2020) um knappe 7,4 Prozent nachgeben und fiel dadurch auf nur noch 24,80 Euro zurück. Schon zuvor fielen Hoffnungen auf eine Rückeroberung des wichtigen Widerstands bei 30 Euro eher überschaubar aus. Jetzt aber ist diese Linie noch weiter in die Ferne gerückt und für den Moment sieht es für den Titel alles andere als gut aus.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs fehlt jetzt nicht mehr viel, um wieder auf die Zwischentiefs von Anfang August zurückzufallen. Charttechnisch droht unterhalb von 24 Euro ein weiterer Rutsch in Richtung 22 Euro und von dort könnten die Bären relativ entspannt einen Angriff auf die auch psychologisch sehr wichtige Marke bei 20 Euro wagen. Dem gegenüber stehen eher wenige Faktoren, die eine schnelle Erholung vermuten lassen würden.

Da hilft es auch wenig, dass Plug Power kürzlich gute Neuigkeiten rund um eine strategische Partnerschaft in Ägypten vermelden konnte. Dorthin soll laut einem Bericht von „Der Aktionär“ mittlerweile ein erstes Elektrolyse-Modul mit einer Leistung von 5 Gigawatt unterwegs sein. Das ist grundsätzlich erfreulich, ändert aber wenig bis gar nichts an den Fundamentaldaten. Damit bleibt es auch dabei, dass die Aktie für die Anleger eine hochspekulative Angelegenheit ist.

 

Angst essen Seele auf

 

Spekulationen sind momentan aber dummerweise nur wenig gefragt. Stattdessen ließ sich gerade am Donnerstag beobachten, dass die Anleger sich vermehrt auf (vermeintlich) verlässliche Blue Chips stürzen. Plug Power hingegen bekommt die Zins- und Rezessionsängste voll zu spüren, welche sich in den letzten Tagen noch einmal deutlich intensiviert haben. Das lässt vermuten, dass der Abwärtstrend noch weitergehen könnte.

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Zwar konnten die Märkte sich im laufenden Jahr von Kursstürzen nach Zinserhöhungen stets wieder erholen. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Zinsschritt in den USA und Europa kommt und es ist absehbar, dass die Notenbanken beim Tempo nicht nachlassen werden. Bisher hat sich bei der Inflation trotz höherer Zinsen wenig verändert und es bleibt den Währungshütern kaum etwas anderes übrig, als weiter aufs Gaspedal zu treten. Dass die Wirtschaft dadurch abgewürgt werden könnte, scheinen immer mehr der Verantwortlichen mittlerweile in Kauf nehmen zu wollen. Für Plug Power entsteht dadurch eine direkte Bedrohung.

 

Das wird teuer für Plug Power

 

Durch die schnell steigenden Zinsen werden Kredite für Plug Power absehbar immer teurer. Auf solche dürfte der Konzern aber noch eine ganze Weile angewiesen sein, um die eigenen Expansionsbestrebungen voranzutreiben. Die wiederum sind unabdingbar, um in Zukunft bei einem Durchbruch der Wasserstofftechnologie an vorderster Front mitspielen zu können. Einfach ausgedrückt muss Plug Power mehr Geld in die Hand nehmen, was den Anlegern natürlich wenig gefallen dürfte. Freilich könnte das Unternehmen sich auch mit Kapitalerhöhungen Mittel beschaffen. Das würde aber in einer Verwässerung enden und wäre für die Anleger damit ebenfalls keine gute Neuigkeit.

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Werbebanner ISIN-WatchlistVon dieser Warte aus ist es verständlich, dass viele sich von Plug Power bereits verabschiedet haben. Die Optimisten bleiben dem Papier weiterhin treu und verweisen auf die gigantischen Wachstumschancen bis zum Ende des Jahrzehnts. Es sei ihnen an dieser Stelle herzlich gewünscht, dass sie mit dieser Erwartung richtig liegen mögen. Darauf verlassen kann sich aktuell aber niemand und so können Investments in Plug Power auch nicht reinen Gewissens empfohlen werden.

 

23.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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