Plug Power wieder auf Kurs, ThyssenKrupp Nucera weiter im grünen Bereich, die Bullen schielen auf BASF und Siemens Energy tut sich noch immer schwer
An der Börse gibt es immer Grund zur Zuversicht
Auch dieser Tage gibt es mehr als genug schlechte Neuigkeiten an den Börsen und viele der Krisen, welche die Märkte schon seit einer kleinen Ewigkeit beherrschen, sind längst nicht ausgestanden. Wer sich etwas umsieht, findet aber auch in solchen Zeiten Zuversicht, wenngleich diese oftmals auf kaum mehr als der nackten Hoffnung aufbaut. Das muss nicht immer unbedingt etwas Schlechtes sein.
Wieder mehr Hoffnung wagen die Bullen derzeit beispielsweise bei Plug Power (US72919P2020). Ohne weitere Neuigkeiten im Gepäck konnte die Aktie in den letzten Tagen wieder ordentlich zulegen. Am Dienstag ermöglichte ein Plus von 3,55 Prozent den Sprung bis auf 10,12 Euro und damit über die psychologisch wichtige Linie bei zehn Euro. Ein wenig dazu beigetragen haben könnten Prognosen von Forschern, laut denen die Kosten für grünen Wasserstoff sich bis 2030 massiv verringern könnten.
Solche Vorhersagen sind jedoch nicht unbedingt etwas Neues. Wie weit Plug Power damit getragen werden kann, bleibt daher abzuwarten. Das nun erreichte Kursniveau ist den Anlegern ebenfalls bestens bekannt. Vor rund einem Monat reichte es nicht für eine Stabilisierung und es kam zu schnellen Gewinnmitnahmen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich dies nun in den kommenden Tagen wiederholen wird. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich stets zuletzt.
ThyssenKrupp Nucera legt weiter zu
Viel Hoffnung gibt es auch bei der erst am Freitag an den Börsen gestarteten Aktie von ThyssenKrupp Nucera (DE000NCA0001). Mit einem Schlusskurs von 24 Euro am Dienstag hat das Papier den Ausgabepreis bei 20 Euro bereits um runde 20 Prozent übertroffen und die Tendenz zeigt weiter in Richtung Norden. Dafür scheint es auch gar keine Unternehmensmeldungen zu brauchen.
Viele Anleger malen sich gute Chancen für die Zukunft aus, in der grüner Wasserstoff eine immer größere Rolle spielen dürfte. Sei es für den Betrieb von Schiffen oder Flugzeugen, oder vielleicht sogar für die heimische Therme, die derzeit noch mit Gas betrieben wird. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt. Damit die Kurse nachhaltig in Richtung Norden streben, wird es früher oder später aber auch handfeste Entwicklungen in die richtige Richtung brauchen. Aktuell überwiegt noch ein wenig die Partystimmung nach dem geglückten Börsendebüt.
BASF: Kommt hier eine Chance auf die Anleger zu?
Etwas gespalten sind die Anlegerinnen und Anleger beim Thema BASF (DE000BASF111). Weitgehend einig ist man sich darüber, dass auf den Chemiekonzern schwierige Zeiten zukommen. Nachdem die Konkurrenz bereits für große Enttäuschungen sorgen, rechnen einige Beobachter sogar mehr oder minder fest mit eine anstehenden Gewinnwarnung. Ob eine solche eine schlechte Nachricht wäre, darüber gehen die Meinungen aber auseinander.
In den einschlägigen Börsenforen bringen sich einige Bullen schon mal in Stellung. Gemunkelt wird darüber, dass die BASF-Aktie nach einem neuerlichen Kursrutsch einen Tiefpunkt nach einem langen Abwärtstrend erreichen könnte. Im Börsensprech meint das nichts anderes als eine Kaufgelegenheit. Die Logik hinter diesem Ansatz ist verlockend. Doch handelt es sich freilich um nackte Spekulationen. Das gilt umso mehr, solange BASF selbst zu dem Thema nichts zu sagen hat. Für den Moment ist da eine abwartende Haltung sicher nicht verkehrt.
Siemens Energy bleibt im Keller
Bei Siemens Energy (DE000ENER6Y0) haben die Anleger die nächste Hiobsbotschaft bereits hinter sich, doch von einer fulminanten Erholung fehlt hier jede Spur. Die kriselnde Windkrafttochter Gamesa sorgt für immer mehr Kopfschmerzen und es ist weiterhin nicht abzusehen, wie sehr dies den Gesamtkonzern in der nahen Zukunft noch belasten könnte. Vor diesem Hintergrund fällt die Risikobereitschaft der Aktionäre sehr gering aus.
Zwar ging es im gestrigen Handel um immerhin 1,03 Prozent auf 15,28 Euro in die Höhe. Ein Ausrufezeichen hinterlassen die Bullen damit aber nicht. Auf Monatssicht sind Abschläge in Höhe von 36 Prozent zu verkraften und auch die Analysten werden mittlerweile vorsichtiger. Es fehlt an Anzeichen für ein wie auch immer geartetes Comeback und leider spricht viel dafür, dass es dabei auch erst einmal bleiben wird. In der gegenwärtigen Lage wäre ein Seitwärtstrend da nicht das Schlechteste, was den Anteilseignern passieren könnte. Leider ist aber nicht einmal darauf unbedingt Verlass.
Alles oder nichts?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Meinungen an der Börse teils deutlich auseinandergehen. Gerade in ungewissen Tagen lassen sich sowohl große Hoffnungen auf Erholungen als auch Warnungen vor dem nächsten Einbruch vernehmen. Das gilt sowohl mit Blick auf die großen Indizes als auch viele Einzeltitel. Ob sich am Ende die Hoffnung oder doch die vielen Mahnungen als zielführend erweisen werden, das werden wir wie immer erst im Nachgang mit Sicherheit wissen. Die Erfahrung lehrt aber, dass die Wahrheit zumeist irgendwo in der Mitte liegt. Die ganz großen Kursexplosionen sind ebenso selten wie historische Crashs.
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12.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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