Nel ASA reduziert Verlust – Plug Power kann die Insolvenz abwenden

Schwache Umsatzentwicklung lässt diue Kursziele purzeln

 

Nel ASA reduziert den Verlust aber enttäuscht mit einem schwachen Umsatzplus. Reicht es dennoch für den Turnaround? Plug Power vermeldet keine akute Pleitegefahr mehr.

Der norwegische Wasserstoffhersteller Nel ASA (NO0010081235) hat zur Mitte der Handelswoche die Zahlen für das abgelaufene erste Quartal 2021 präsentiert. Positiv ist hierbei, dass Nel den erzielten Verlust deutlich reduzieren konnte und sogar den Break-even-Punkt erreichte. So stand nach den ersten drei Monaten des Jahres ein marginaler Gewinn von 0,01 Norwegischen Kronen zu Buche. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres lag der Verlust dagegen noch bei 0,12 NOK pro Anteil.

Während das Unternehmen damit über den Einschätzungen des Marktes lag, enttäuschte man im Hinblick auf den erzielten Umsatz. Während die Analysten im Konsens mit 521 Millionen NOK gerechnet haben, konnte Nel ASA im ersten Quartal lediglich Umsätze von 341 Millionen NOK vorweisen. Aufgrund der deutlichen Verfehlung fiel der Kurs der Aktie nach der Vorlage des Zahlenwerkes innerhalb von weniger Minuten um 9,5 % auf 4,65 NOK. Damit notiert die Aktie aktuell nur noch wenige Cent über dem Mehrjahrestief von Ende Februar.

Als Folge der schwachen Umsatzentwicklung kassierten einige Analysten die Kursziel für den Titel direkt ein und passten die Erlösprognose für die nächsten Jahre deutlich an. So hat zum Beispiel die US-Großbank Goldman Sachs (US38141G1040) das Kursziel von 7 auf 6,20 NOK gesenkt. Dennoch behält Goldman die aktuelle Buy-Einschätzung aufrecht.

Durch den aktuellen Verkaufsdruck ist die Aktie von Nel ASA auf eine Marktkapitalisierung von 660 Millionen Euro geschrumpft. Damit ist auf Basis der Fundamentalzahlen das Unternehmen trotz des katastrophalen Kursverlaufs weiterhin nicht günstig zu haben. Da auch durch die angespannte Wirtschaftslage im Europaraum einige Großaufträge storniert wurden, verschiebt sich das Ziel zum Erreichen der Gewinnschwelle weitere Jahre in die Zukunft. Dennoch plant Nel ASA intern weiter mit einer Verschiebung der produktiven Kapazitäten auf größere und damit rentablere Projekte.

 

Plug Power kann die Insolvenz abwenden

 

Der große Konkurrent Plug Power (US72919P2020) konnte den Anlegern trotz einer Ausweitung des Verlustes im Gesamtjahr 2023 etwas Sicherheit geben und sprach von einer Abwendung der akuten Pleitegefahr in dem jährlichen Geschäftsbericht. Im Jahr 2023 summierte sich der Verlust bei dem Hersteller von Wasserstoff-Elektrolyseuren auf 2,30 US-Dollar pro Anteil. Damit wurde der Verlust pro Aktie im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet. Insgesamt lag der Nettoverlust für das Geschäftsjahr bei rund 1,37 Milliarden US-Dollar. Schuld daran waren laut Management auch die hohen Abschreibungen aus Großprojekten, die im vierten Quartal angefallen sind.

 

Auf Umsatzseite enttäuschte Plug Power erneut. Während die Analysten eine Steigerung auf 915 Millionen US-Dollar erwarteten, erlöste Plug Power lediglich 891 Millionen Euro und ist weiterhin meilenweit von den Mittelfristzielen entfernt. Diese wurden bereits im Jahr 2020 präsentiert und beinhalteten unter anderem das Erreichen eines Umsatzes von 5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025.

Im ersten Quartal ließ Plug Power die Investoren dann aber doch noch aufatmen. So konnte die akute Pleitegfahr abgewendet werden, die ab dem dritten Quartal 2023 galt. Damit kann die Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu mindest in näherer Zukunft sichergestellt werden.

20.04.2024 - Felix Eisenhauer

 

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