Hausmeister vernichtet auf einen Schlag 20 Jahre Forschung
Kühlschrank vom Strom ruiniert Forschung
Wegen eines nervigen Alarms schaltete der Hausmeister kurzerhand den Kühlschrank an einer US-Universität ab und vernichtete damit 20 Jahre Forschung. Warnschilder ignorierte er.
Der Mann, dem der kostspielige Fehler unterlief, arbeitete als Hausmeister im Forschungsinstituts Rensselaer Polytechnic Institute. Denn in einem der Labore lief ununterbrochen bei einem Kühlschrank ein „nerviger Alarm“, den der Hausmeister abschaltete, indem er das Gerät vom Strom nahm. Damit vernichtete der Mann 20 Jahre Forschungsarbeit. Die Universität fordert nun Schadenersatz in Millionenhöhe.
Sicherheitsschloss und Warnung ignorierte der Mann
Dem Forschungsleiter ist der Alarmton bereits vorher aufgefallen. In dem betroffenen Kühlschrank lagerten Zellkulturen und Proben, die bei -80 Grad Celsius lagerten. Schon bei einer Temperaturschwankung von 3 Grad Celsius hätte es katastrophale Auswirkungen auf die Forschung gehabt, heißt es in der Klageschrift. Darüber berichteten bereits verschiedene Medien, u.a. auch CNN. Deshalb ist ein Alarm angebracht worden. Aufgrund des permanenten Tons kontrollierte der Forschungsleiter die Temperatur, woraufhin festgestellt worden ist, dass nicht der Kühlschrank defekt sei, sondern die Sirene selbst. Um andere auf den fehlerhaften Alarmton hinzuweisen, ist nicht nur ein Warnschild angebracht worden, sondern auch ein Sicherheitsschloss an der Steckdose. Darüber hinaus wies das Warnschild darauf hin, dass „in diesem Bereich keine Reinigung erforderlich sei“. Zudem wurde empfohlen, eine spezielle Stummschalttaste zu betätigen, um den lästigen Alarmton auszuschalten.
Reparaturdienst bereits beauftragt
Trotz des Warnhinweis und des Sicherheitsschlosses ließ sich der Hausmeister nicht beirren und legte kurzerhand den Schutzschalter des Kühlschranks um, um „in einem offensichtlichen Versuch zu helfen“, wie es in der Klageschrift steht. Dadurch stieg die Temperatur auf -32 Grad Celsius, womit ein Großteil der Forschung zerstört war. Traurige Ironie: Eine Woche später sollte der Kühlschrank von einem Handwerker repariert werden.
Forschungsinstitut fordert Schadenersatz in Millionenhöhe
Der Vorfall selbst ereignete sich bereits im Jahr 2020, nur jetzt machte der US-Sender CNN es publik, weil er Zugriff auf die Klageschrift erhielt. Darin ist zu entnehmen, dass das Forschungsinstitut nicht den Hausmeister, sondern das beauftragte Reinigungsunternehmen auf einen Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt. Wie der Anwalt von Rensselaer mitteilte, sei „der Kern des Falles, dass die Reinigungsfirma ihr Personal nicht ausreichend geschult“ habe.
03.07.2023 - Christina Daron
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