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Russland besteuert ab August 2021 ausgewählte Metallexporte

Russland will ein Teil der Rohstoffgewinne mit Exportsteuern abschöpfen

NTG24 - Russland besteuert ab August 2021 ausgewählte Metallexporte

 

Russland will zunächst bis Ende des Jahres befristet ab dem 01. August 2021 Exportsteuern auf ausgewählte Metalle einführen. Damit will der russische Staat einen Teil der Windfall-Profite aus den stark gestiegenen Rohstoffpreisen abschöpfen. Parallel dazu plant die russische Regierung nach Angaben des russischen Wirtschaftsministers bereits einen permanenten Mechanismus mit demselben Ziel.

Die russische Regierung plant die Einführung von Exportsteuern bei Kupfer, Nickel, Aluminium und Stahl. Wie das Nachrichtenportal ,,Mining Weekly‘‘ berichtet, will Russland damit die gestiegenen Preise im Inland drücken und die russische Verteidigungs- und Bauindustrie schützen.

Danach betonte der erste stellvertretende Premierminister Andrei Beloussow, dass die russische Volkswirtschaft auf einen lawinenartigen Anstieg der internationalen Rohstoffpreise wie in den letzten 12 Monaten nicht vorbereitet sei. Der durch die explodierenden internationalen Rohstoffpreise ausgelöste Anstieg im Inland habe bei ausgewählten Metallen zwischen 60 % und 100 % betragen.

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Werbebanner ISIN-WatchlistNun will das Land ab dem 01.08.2021 eine Exportsteuer einführen, welche zunächst bis Ende Dezember 2021 befristet sein soll.

Nach den Worten des russischen Wirtschaftsministers Maxim Reschetnikow will die russische Regierung in dieser Zeit einen dauerhaften Mechanismus entwickeln, mit dem ein Teil der Gewinne aus den stark gestiegenen Rohstoffpreisen durch den Staat abgeschöpft werden kann.

Diese Gewinnabschöpfung dürften nach Ansicht von Beloussow rund 114 Mrd. Rubel bzw. 1,6 Mrd. US-Dollar einbringen und bei Metallen wie Nickel und Aluminium rund 50 Mrd. Rubel. Dies entspräche einem Anteil von 20 % bis 25 % des zusätzlichen Gewinns, den die Unternehmen angesichts der derzeitig hohen Preise machten.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Schutz inländischer Produzenten unter Einsatz der Marktmacht eines Landes bei einzelnen Produkten, für die es keine kurzfristige Substitution gibt, ist eine außenwirtschaftliche Politik mit langer Tradition. Die Abschöpfung von ,,Windfall Profits‘‘ durch den Staat aber auch. Ob diese Maßnahme aber die Attraktivität russischer Rohstoffexporteure wie Nornickel (Nickel) oder Rusal (Aluminium) erhöht, darf bezweifelt werden. Und ob, wie Beloussow sagt, die exportierte Menge der besteuerten Metalle (unter sonst gleichen Bedingungen) gleich hoch bleibt, auch.

 

25.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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