Die Anleger von HelloFresh können zunächst nicht mit einem neuen Lockdown rechnen

Es hat nicht sollen sein

 

In Erwartung an das gestrige Bund-Länder-Treffen gerieten die Anleger von HelloFresh am Montag in freudige Aufruhr. Gerüchte machten sich breit, dass es nach Weihnachten zu einem neuen Lockdown kommen könnte, welcher dem einigermaßen angeschlagenen Papier des Kochboxen-Lieferanten wieder etwas auf die Sprünge helfen könnte.

Letztlich wurden bei HelloFresh (DE000A161408) derartige „Hoffnungen“ (wenn man bei einer Erwartung an einen Lockdown daovn sprechen kann) aber enttäuscht. Schon bevor das Treffen von Bund und Ländern über die Bühne ging, war anhand einer zuvor durch die Medien gegangenen Beschlussvorlage ersichtlich, dass die Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten eher milde ausfallen werden.

Das kam etwas überraschend, da das Robert-Koch-Institut sich mit Blick auf Omikron eigentlich für „maximale Kontaktbeschränkungen“ ausgesprochen hatte, und das am besten gestern. Nun folgt diesem Ratschlag ausgerechnet die neue Ampel-Regierung mit einem Karl Lauterbach als Gesundheitsminister nicht, was für so einige verwirrte Gesichter sorgte, nicht nur an den Börsen.

So oder so, HelloFresh musste sich aufgrund der Entwicklungen mal wieder als Schlusslicht im DAX präsentieren in eine ansonsten von grünen Vorzeichen geprägten Handelstag. Um 1,5 Prozent ging es in die Tiefe, womit nicht unwesentliche Teile der gestrigen Kursaufschläge sich schon wieder in Luft aufgelöst haben. Ein weiteres Mal wird klar, dass das Unternehmen sich auf einen neuen Corona-Bonus nicht verlassen kann.

 

Corona hin, Corona her

 

Auch die Anleger tun wohl gut daran, die Aktie von HelloFresh nicht mehr so sehr am Pandemieverlauf zu bemessen. Um sich dauerhaft in Richtung Norden entwickeln zu können, wird das Unternehmen schlicht aus eigener Kraft überzeugen müssen. Sicher, das wird etwas länger dauern und für den Moment dürfte erst einmal weiter schlechte Stimmung herrschen. Jeder Erfolg, der mit Corona nichts zu tun hat, dürfte letztlich aber von deutlich nachhaltigerer Natur sein. Wer HelloFresh nur mit Lockdown im Hintergrund als einen Gewinner ansieht, hält sich von dem Papier vielleicht einfach grundsätzlich fern.

 

22.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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