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Tesla macht Geschenke an die Mitarbeiter, BYD strebt nach Europa, Volkswagen weiter auf Sparkurs und BMW bleibt Wasserstoff treu

Es tut sich so einiges in der Autobranche

NTG24 - Tesla macht Geschenke an die Mitarbeiter, BYD strebt nach Europa, Volkswagen weiter auf Sparkurs und BMW bleibt Wasserstoff treu

 

Anleger bekommen derzeit so einige Umbrüche zu Gesicht und in der Autobranche finden gleich mehrere gleichzeitig statt. Nicht nur vollzieht sich der Wechsel vom Verbrenner zu Elektrofahrzeugen, wenn auch etwas weniger rasant, als es die größten Optimisten sich erhofft hatten. Darüber hinaus werden auch die Karten neu gemischt, wenn es um künftige Marktanteile geht.

Bei Tesla (US88160R1014) zeigt man schon längst Ambitionen, in Zukunft zu einem der größten Automobilkonzerne aufzusteigen und Konzernchef Elon Musk hat langfristig als Ziel nicht weniger ausgerufen, als die Absatzzahlen von Toyota und Volkswagen deutlich zu übertreffen. Der Wille ist vorhanden, doch in der Praxis knirscht und knarzt es an allerlei Stellen. Unmut macht sich etwa immer mehr in der Belegschaft breit.

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Das „Handelsblatt“ lieferte in der Wochenendausgabe weitere, teils beunruhigende Details zu Arbeitsverhältnissen und bezieht sich dabei auf die bereits vor einigen Monaten ans Licht gekommenen Tesla Files. Darüber hinaus gibt es auch aus dem Werk in Grünheide etliche Berichte über fragwürdige Arbeitsbedingungen. Mitten im Fachkräftemangel kann Tesla sich das eigentlich nicht erlauben. Nun wurden die Löhne für die dort Beschäftigten angehoben, was laut Konzernangaben aber nichts mit den Beschwerden zu tun haben soll. Ob Letztere nun abnehmen werden, lässt sich nur abwarten.

 

BYD schielt nach Ungarn

 

Nicht nur aufgrund von Problemen im eigenen Konzern wird Tesla es in Zukunft nicht einfach haben, weitere Marktanteile zu erobern. Die Konkurrenz wird auch immer ambitionierter und vor allem BYD (CNE100000296) aus China scheut sich nicht davor, es mit dem US-Pionier aufzunehmen. In Europa spielt BYD bisher zwar noch keine große Rolle. Das soll sich in Zukunft aber ändern und nun stehen auch die ersten Werke in hiesigen Gefilden auf der Agenda.

Medienberichten zufolge könnte Ungarn nun in den Fokus kommen und ein Besuch von Ungarns Präsident Viktor Orbán bei BYD in Shenzhen wird als klares Signal in diese Richtung gewertet. Eine offizielle Ankündigung gibt es bisher noch nicht, doch Insidern zufolge soll die Entscheidung intern bereits gefallen sein. Ungarn bietet sich als Partner an. Das Land zählt zwar zur EU, trägt (geplante) Sanktionen gegen China aber in der Regel nicht mit.

 

Volkswagen behält den Sparstrumpf an

 

Während Tesla und Co. teils viel Geld in die Hand nehmen, um das weitere Wachstum auch in schwierigen Zeiten zu forcieren, macht man sich bei Volkswagen (DE0007664039) eher Gedanken darüber, wie die Kosten im Zaum gehalten werden können. Einen Sparkurs verfolgen die Wolfsburger schon seit einer Weile. Jener wird Medienberichten zufolge nun mit einem Einstellungsstopp in allen sechs Standorten in Hessen und Niedersachsen erweitert.

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Werbebanner DegussaDarüber hinaus bremst Volkswagen wohl auch bei der Einstellung von Mitarbeitern in den höchsten Tarifgruppen. Solche sollen nur noch dann hinzukommen, wenn zuvor jemand anders den Konzern verlässt. Wie weit die Berichte zutreffend sein mögen, sei dahingestellt. Doch schon zuvor zeigte sich, dass Volkswagen den hohen Kosten den Kampf angesagt hat und unter anderem mit Einsparungen die Margen endlich wieder in die Höhe treiben will. Das wird von den Anlegern durchaus gern gesehen. Die Volkswagen-Aktie konnte sich nach einem zeitweisen Rutsch unter die 100-Euro-Marke wieder bis auf 105,04 zum Wochenende erholen.

 

BMW setzt weiter auf Wasserstoff

 

Bei BMW (DE0005190003) ist man von der psychologisch wichtigen 100-Euro-Marke noch ein Stückchen entfernt. Lediglich 92,95 Euro standen dort zum Wochenende auf dem Ticker. Immerhin konnte der Konzern aber mit guten Quartalszahlen überraschend und die Kurse dadurch am Freitag um etwas mehr als zwei Prozent anziehen lassen. Auch für die Zukunft setzt man in München klar auf Wachstum.

Anders als bei den meisten Mitbewerbern soll das aber nicht nur durch Elektrofahrzeuge erreicht werden. BMW bleibt auch der Brennstoffzelle treu und stellt sich damit gegen den Trend. Die meisten anderen Hersteller haben diese Antriebsart längst aufgegeben, nachdem sich damit über Jahre hinweg nie richtig Geld verdienen ließ. Bei BMW lässt man sich davon nicht entmutigen, was an den Märkten durchaus positiv aufgenommen wird. Der Konsens lautet, dass BMW sich solche Experimente schlicht erlauben könne.

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Es wird nicht langweilig

 

Einfach haben es die Autobauer in diesen Tagen nicht, denn sowohl die Inflation als auch geopolitische Entwicklungen und nicht zuletzt die Energiewende sorgen für enorme Herausforderungen im Sektor. Die Konzerne haben teils eigene Ansätze, um damit fertigzuwerden. Was davon sich letztlich als Erfolgsmodell herausstellen mag, ist bisher noch kaum abschätzbar. Langeweile wird so schnell aber nicht aufkommen und allen Unkenrufen zum Trotz ist die Branche vom Exitus weit entfernt. Zwar wird die Mobilität sich in den kommenden Jahren grundlegend ändern. Sie wird aber weiterhin ein gigantischer Markt bleiben und bietet damit auch den Aktionären Chancen.

06.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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