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Wie stark erschüttert der US-Wahlkampf den US-Dollar?

Kommt der nächste Abwertungsschub für den US-Dollar?

NTG24 - Wie stark erschüttert der US-Wahlkampf den US-Dollar?

 

Je nachdem, welche Perspektive man für den Wechselkurs von Euro und US-Dollar einnimmt, sieht man in der aktuellen Entwicklung eine Chance oder ein Risiko. Ungeachtet aber von der Preisentwicklung innerhalb eines Preisbildungsmechanismus gibt es aber auch noch Risiken für das System selbst. Aus Sicht eines potenziellen Nachfolgers (als Reservewährung) sind diese (Vertrauens-) Risiken, die das System erschüttern können, dann (Nachfolger-) Chancen.

 

In Peking wird man wissen, was gemeint ist.

 

Bleibt man aber innerhalb des Interpretationsrahmens der Preisentwicklung, so zeigt die aktuelle Lage des Wechselkurses zwischen dem US-Dollar und dem Euro an, dass dem US-Dollar ein weiterer Abwertungsschub drohen könnte. Denn dieser hat seinen seit der Finanzkrise 2008/2009 laufenden Aufwertungstrend gegen den Euro im August auf Monatsbasis verlassen (s. Chart 1).

Dabei hat er sich innerhalb eines Konsolidierungskeiles bewegt, der nach unten von einer Aufwärtstrendlinie begrenzt wird, die sich seit der Einführung des Euros gebildet hat.

Neben diesem dynamischen, auf Trendlinien basierenden Einschätzung kommen noch Mustervermutungen hinzu. Eine dieser Vermutungen, die für eine Kursziel-Prognose deutlich wahrscheinlichkeitserhöhende Wirkung haben kann, ist jene eines Doppelbodens.

Danach könnte man die beiden Phasen, in denen der Euro überdurchschnittlich schwach war, als ersten und zweiten Teilboden eines Doppelbodens und damit einer Trendumkehrformation betrachten. Der erste Teilboden wäre danach nach dem Absturz des Euros ab 2015 entstanden, der zweite im Sommer 2019. Die Nackenlinie dieses Doppelbodens ist das Zwischenhoch vom Februar 2018 bei 1,2556 Dollar je Euro, welches in Chart 2 als rote gestrichelte Horizontale markiert ist.

 

 

Da es sich bei den beiden Signalen um Monats- und Wochenschlusskurse handelt, haben diese eine höhere Relevanz. Chart 2 zeigt, dass der Wechselkurs an der Abwärtstrendlinie noch mit einem kleineren statischen Widerstand (rote Horizontale) zusammenfiel. Damit war diese Marke ein Kreuzwiderstand und entsprechend schwerer zu überwinden.

Dies ist aber nun geschehen, und ein Blick auf Chart 2 zeigt, dass der Euro nun deutlich Luft nach oben hat. Denn wie die schnelle Abwertung im Frühjahr 2018 zeigt, stößt der Wechselkurs in diesem Bereich auf wenig Widerstand. Hinzu kommt das neue Momentum aus dem überwundenen Kreuzwiderstand.

 

 

Fazit

 

Der US-Präsidentschaftswahlkampf hat potenziell das Zeug, den US-Dollar deutlich zu schwächen. Die Preisentwicklung gegen den Euro signalisiert, dass die Wochen bis Ende Oktober 2020 turbulent werden könnten. Diese Entwicklung wäre die Gegenrichtung der schnellen Euroabwertung ab April 2018.

Dass der Euro deshalb noch lange nicht an Vertrauen gewinnt, zeigt übrigens der Wechselkurs des Euro zu Schweizer Franken. Dieser bleibt nämlich einstweilen knochenhart.

Der US-Dollar könnte gleichwohl in den kommenden Wochen bis in Richtung 1,25 US-Dollar je Euro abwerten. Man kann sich leicht vorstellen, was dies für die Preisentwicklung von Rohstoffen und insbesondere von Edelmetallen bedeuten würde.

 

01.09.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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