als .pdf Datei herunterladen

Dr. Copper: Was sagt der aktuelle Kupferpreis über die Perspektiven im Jahr 2021?

Was passiert beim Kupferpreis?

NTG24 - Dr. Copper: Was sagt der aktuelle Kupferpreis über die Perspektiven im Jahr 2021?

 

Der Kupferpreis hat in den vergangenen Wochen viele Anleger überrascht. Denn dieser hat seit seinem Corona-Ausverkaufs-Tief im März 2020 nicht nur aktuell mehr als 77 % zugelegt.

Er hat mit viel Schwung auch wichtige charttechnische Marken überwunden, wie ein Blick auf den langfristigen Kupferpreis zeigt.

 

 

Interessanterweise zeigt der Kupferpreis dabei Ähnlichkeiten zum Silberpreis. Auch dieser fiel im Frühjahr 2020 wie ein Stein, um eine klassische charttechnische Bärenfalle zu bilden. Danach drehte er auf der Hacke und brach nach oben aus (Slingshot Move). Gleiches lässt sich bei Kupfer beobachten. Der Kupferpreis hat nun in den letzten Wochen zwei wichtige Widerstände überwunden und lässt damit die Interpretation des Chartbildes als Doppelboden immer wahrscheinlicher werden.

Wahrscheinlichste Perspektive für 2021: Begleitet von zu erwartenden Konsolidierungen dürfte sich der Kupferpreis weiter in Richtung 4,50 USD bewegen und hat damit ein charttechnisches Aufwärtspotenzial von rund 30 %.

 

Was sagt, und was meint Dr. Copper?

 

Die Preisdynamik von Kupfer wirft nun die Frage aus, wie die Entwicklung der letzten Monate zu bewerten ist. Welche Bestimmungsgründe über die marginalen Käufer entlang der Lagerhaltungskapazitäten investieren aufgrund eines globalen Wachstumsszenarios in Kupfer und wie viele nur als Inflations-Hedge?

Interessanterweise verweist diese Frage zurück zu Silber. Denn Silber als sehr sensibles Asset in Bezug auf eine Änderung der Inflationserwartungen deutet an, dass auch für Kupfer eine ähnlich gelagerte Motivationslage besteht.

Ein Blick auf die Terminkurve an der COMEX zeigt, dass der Kupferpreis im Großen und Ganzen über die Fälligkeitstermine bis Dezember 2025 ,,flat‘‘, also insgesamt gleich hoch ist. Es bestehen also keine Lieferprämien, was darauf hindeutet, dass es bei der aktuellen Terminmarktkurve keine Aufschläge für physische Lieferung gibt.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWenn der Kupferpreis dennoch den bereits erwähnten starken Anstieg zeigen konnte, wird es nun wahrscheinlicher, dass dieser eher monetäre Bestimmungsgründe hat. Diese liegen sowohl im Bereich der Inflationserwartungen als auch im administrativen Bereich. Denn wie die Lock-down-Erfahrungen in diesem Jahr gezeigt haben, sind die politischen Reaktionen auf das Corona-Virus volkswirtschaftliche ,,Disrupter‘‘ und damit ein ganz reales Lieferkettenrisiko.

Vor diesem Hintergrund könnte der Anstieg des Kupferpreises trotz gut gefüllter Kupfervorräte in den Lagerhäusern darauf hindeuten, dass einige Marktteilnehmer eine Angebotsverknappung antizipieren. Ein weiterer Teil der Anleger dürfte mit einiger Sicherheit auf die weiter tsunamiartige Geldschöpfung der Notenbanken und deren Auswirkungen auf das Vertrauen in Fiatwährungen wie Dollar, Euro und Yen setzen.

Aus dieser Perspektive lässt sich die Vermutung ableiten, dass der Anstieg des Kupferpreises in diesem Jahr nicht gänzlich auf einem volkswirtschaftlichen realen Wachstumsszenario basiert. Eher dürften damit die monetären Risiken der derzeitigen Pandemie abgesichert werden. Und dies lässt sich am ehesten mit realen Vermögenswerten, die zudem strategisch wichtig sind. Denn ohne steigende Kupfernachfrage ist jedes Wachstumsszenario mittelfristig unglaubwürdig, woraus Dr. Copper seine Relevanz ableitet.

Sollte im wolkenlosen Wachstumsszenario dann noch ein Anstieg der realen Kupfernachfrage hinzukommen, wäre das der Turbo im globalen Rohstoffzyklus und damit auch für den Kupferpreis.

 

Fazit

 

Der Kupferpreis hat starke mittelfristige Kaufsignale gegeben. Diese dürften ihre Ursache allerdings weniger in realwirtschaftlichen Wachstumsszenarien als im monetären Risikomanagement haben.

Geht man von einer weiteren Verschärfung der monetären Repression und einer zunehmenden Schärfe in der gesellschaftlichen Diskussion über die Lastenverteilung der weltweiten Schulden vor und seit dem Beginn der Corona-Pandemie aus, ist mit einem weiter steigenden Anlegerinteresse an tangiblen Vermögenswerten von strategischem Wert zu rechnen. Dem Kupferpreis könnte deshalb durchaus ein spannendes Jahr 2021 bevorstehen!

 

22.12.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)