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Aeva ist ins Rennen um die Krone eingestiegen

LiDAR-Startup Aeva begeistert Anleger mit innovativen Produkten und exzellenten Verbindungen

NTG24 - Aeva ist ins Rennen um die Krone eingestiegen

 

Der weltweite Markt für autonom fahrende PKW wird für das Jahr 2025 schon auf 42 Mrd. US-Dollar geschätzt. So zumindest die Prognose der Boston Consulting Group. Solche Zahlen ziehen natürlich junge Unternehmen in Scharen an. Vor allem aus China und dem Silicon Valley, denn was hier in Zukunft gefragt ist, sind vor allem clevere Programmierer. 

Teilautonomes Fahren auf dem niedrigen Level 1 und 2 gibt es schon lange. Die sogenannten Assistenzsysteme erlauben dem Fahrzeug gewisse Eingriffe, aber die Kontrolle über das Auto hat nach wie vor der Mensch. Beispiele wie aktive Fahrspurassistenten oder automatische Bremsmanöver stehen stellvertretend für diese Gruppe. Um diese Aktivitäten sicher im Strassenverkehr umzusetzen, reichen bisher preisgünstige GPS-, Kamera- und Radarsysteme. 

Um die höheren Level im autonomen Fahren zu erreichen, müssen die Autohersteller technologisch aufrüsten. Hier steht unter anderem die sogenannte LiDAR-Technologie im Mittelpunkt, die mittels Lasertechnik die gesamte Umgebung des Fahrzeuges dreidimensional bestimmen kann. Und das in einer 30-Zone, auf der Landstrasse oder bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn. Wetterunabhängig kann der Bordcomputer in Echtzeit genau bestimmen, was sich um das Auto herum befindet, wie schnell es sich bewegt und in welche Richtung es sich bewegt. Und das hochauflösend mit einer Reichweite von 300 Metern und mehr. 

Das Einsammeln der Daten ist der eine Teil. Der andere Teil ist die Interpretation und die Antizipation. Zu der reinen Laser-Hardware gehört bei jedem aufstrebenden Unternehmen auch die notwendige Software, die die Punkte zu Objekten zusammenfügt, sie überwacht und aus ihren Bewegungen Schlüsse für den weiteren Fahrverlauf des eigenen Fahrzeugs zieht. 

 

Technische Herausforderungen mit viel Potenzial

 

In der LiDAR-Hardware liegt viel Entwicklungspotenzial. Hier können die Ingenieure zeigen, was sie können. Die Hardware befindet sich noch in einem relativen jungen Entwicklungsstadium und die Lernkurve bleibt steil. Es geht vor allem darum, die Geräte kleiner, leistungsfähiger, günstiger in der Produktion und verlässlicher zu machen. Ich erwarte aber, dass die Technik spätestens 2030 so ausgereift sein wird, dass sie zu einem Commodity im Einkauf der Autohersteller wird.

Die Algorithmen haben dagegen mehr Potenzial. Dem Ideenreichtum der Softwareentwickler sind kaum Grenzen gesetzt und das Feld des Strassenverkehrs ist so komplex, dass wir wahrscheinlich noch in 15 Jahren Neuheiten präsentiert bekommen werden, die echte Anreize zum Kauf eines Neuwagens geben. Die Autohersteller, deren Programmierer den Kunden den größten Nutzen geben, werden beim Vertrieb die Nase vorne haben. 

Das Rennen um den LiDAR-Markt wurde vor rund vier Jahren gestartet. 2016 / 17 setzten sich weltweit viele Startups in Bewegung, um ihre eigene Hard- und Software zu entwickeln. Die erste Gruppe ist seit Ende des vergangenen Jahres nun so weit, dass sie an die Börse strebt, um Kapital für den Aufbau einer Massenproduktion einzusammeln. Wer das Glück hat, einflussreiche und bekannte Investoren hinter sich zu haben, fährt selbstverständlich am besten. 

 

Aeva führt das Feld an

 

Einer dieser jungen Wilden ist Aeva. Das Unternehmen wurde 2017 von Mina Rezk und Soroush Salehian gegründet. Rezk ist der Ingenieur des Duos und ausgesprochen fleissig. Ich zähle aktuell 34 Patente, die auf seinen Namen laufen. Rezk und Salehian waren Arbeitskollegen bei Apple, wo sie in der verschwiegenen Special Projects Group an neuen Produkten gearbeitet haben. Unter anderem sollen sie an optischen Sensoren für das Apple Car gearbeitet haben. Unterstützt wird das Duo inzwischen durch ein Team von mehr als 100 Ingenieuren und Programmierern. 

 

Aeva aka InterPrivate Acquisition Corp.

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAeva hatte wenige Probleme, Risikokapital-Geber für den Start zu finden. Den ersten echten Coup landete man Ende 2019, als man Volkswagen bzw. die Porsche Automobil Holding SE als strategischen Investor an Bord holte. Im September 2020 stiess Aeva dann tief ins Herz des Automobilsektors vor und vereinbarte mit ZF eine Partnerschaft, um den selbstentwickelten 4D FMCW LiDAR industriell zu produzieren. ZF ist der weltweit fünftgrösste Automobilzulieferer. Damit hat Aeva innerhalb kürzester Zeit die Chance bekommen, seine der Konkurrenz überlegene Technik von einem hochprofessionellen Produzenten in den Stückzahlen erstellen zu lassen, die Autohersteller benötigen. Wird die Partnerschaft ein Erfolg, hat Aeva in wenigen Jahren den Sprung ins Establishment geschafft.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

07.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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