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SNP-Aktie gerät nach schwachen 2020er-Zahlen massiv unter Druck

SNP kann mit 2021er-Ausblick nicht überzeugen

NTG24 - SNP-Aktie gerät nach schwachen 2020er-Zahlen massiv unter Druck

 

Die Aktie des Heidelberger Softwarehauses SNP Schneider-Neureither SE (ISIN: DE0007203705; WKN: 720370) konnte seit Anfang November 2020 deutliche Kursgewinne verzeichnen. Befeuert wurde die Rallye auch durch die Hoffnung auf einen positiven operativen Geschäftsverlauf bei dem SDAX-Konzern und einen positiven Unternehmensausblick auf das Jahr 2021. Mit Bekanntgabe der vorläufigen Zwölfmonatszahlen heute um 12:21 Uhr hat die Firma diese positiven Erwartungen aber nun bitter enttäuscht. Denn insgesamt schnitt SNP im vergangenen Jahr nicht nur unterhalb der Markterwartungen ab. Vielmehr blickt das Unternehmen rund um den neuen CEO Michael Eberhardt dem Gesamtjahr 2021 nicht ganz so optimistisch wie die Analysten zuvor entgegen.

Rechnete SNP bis vor Kurzem noch mit einem Jahresumsatz von 145 Millionen bis 170 Millionen Euro für das Jahr 2020, so musste die Firma jetzt eingestehen, dass die Erlöse mit 143 Millionen unterhalb der firmeneigenen Prognose ausfallen werden. Zeitgleich wurde lediglich ein Gewinn vor Steuern und Zinsen von rund 1 Millionen Euro erzielt, womit der Konzern die zuvor im mittleren einstelligen Prozentbereich angestrebte EBIT-Marge ebenfalls deutlich verfehlte. Entsprechend wundert es nicht, dass viele Anleger enttäuschend auf das neue Zahlenwerk reagierten und der Anteilschein in einer ersten Kursreaktion rund 10 % an Wert verlor.

 

 

2021er-Ausblick ebenfalls verhalten

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeFür das neue Geschäftsjahr 2021 erwarteten die Analysten bislang einen Erlös in Höhe von 178 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von 8,6 %. Wie die Firma nun mitteilte, erwartet das Management Umsätze von 160 Millionen bis 180 Millionen Euro bei einer EBIT-Marge von 5 % bis 8 %. Entsprechend dürften die Experten zumindest ihre Gewinnerwartungen nun nach unten anpassen müssen. Damit wird deutlich, dass SNP als B2B-Anbieter von der laufenden Covid-19-Pandemie weitaus stärker betroffen sein dürfte als viele Softwareunternehmen, die sich zumeist an Endverbraucher richten.

Zudem dürfte der plötzliche Tod des Firmengründers und langjährigen CEOs vor zweieinhalb Monaten sich kurzfristig weiterhin in den Zahlen niederschlagen, da sich der neue Chef Michael Eberhard sicherlich zeitintensiv in die vergleichsweise komplexen Konzernstrukturen des internationalen Players einarbeiten musste, was sicherlich einen hohen Umfang an Managementkapazitäten innerhalb der Führungsspitze gebunden haben dürfte.

 

Fazit:

 

Auch wenn SNP im Jahr 2021 durch die Covid-19-Pandemie gebremst werden dürfte und die 2020er-Zahlen letztendlich schwach ausfielen, so bleibt das Unternehmen dennoch ein aussichtsreicher langfristiger Wachstumskandidat. Allerdings sollten Anleger zunächst abwarten, wann die Süddeutschen operativ wieder positive Signale für die Zukunft setzen können, da bislang noch nicht abzusehen ist, wann sich die Situation bei der gegenwärtigen Covid-19-Pandemie entspannt. Entsprechend ist der Titel mit einem von uns geschätzten 2021er-KGV von 60 aktuell kein Kauf. Allerdings sind ab dem Jahr 2022 wieder deutlich höhere Nettogewinne bei der Firma möglich, weshalb wir ihn auf unsere Watchlist setzen.

 

15.01.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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