
BYD streicht Prognose, Salesforce Wachstum reicht nicht und Exxon erwägt Rückzug aus Europa - BÖRSE TO GO
BYD streicht die Jahresprognose - Ziel von 5,5 Mio. verkauften Fahrzeugen nicht mehr erreichbar
BYD streicht seine Jahresprognose zusammen. Nach einem knochenharten Wettbewerb im 1. Halbjahr steht fest, dass man 2025 keine 5,5 Mio. Fahrzeuge verkaufen wird. Der Wall Street reicht das AI Wachstum bei Salesforce nicht. Trotz 120 % Wachstum rutscht der Kurs weiter ab. Exxon Mobil erwägt den Rückzug aus Europa. Das Chemiegeschäft soll verkauft oder geschlossen werden, weil Steuern und Energiepreise zu hoch sind.
Der Aktienhandel in Asien ist am Donnerstag erneut zweigeteilt. Die Benchmarks in China stehen unter Verkaufsdruck und werden vom SZSE Component Index tiefer geführt, der zeitweise mehr als -2,65 % im Minus notiert. Der KOSPI kann sich hingegen leicht positiv entwickeln und der Nikkei 225 Index notiert kurz vor Handelsende mehr als 1,55 % im Plus. Der Terminmarkt präsentiert sich am Donnerstagmorgen vor Eröffnung des Börsenhandels in Europa leicht positiv. Der DAX-Future (September) wird bei 23.661,00 Punkten (+0,11 %) gehandelt.
Am Mittwoch fing sich der Handel in Frankfurt überwiegend wieder. Nach dem Sell-off am Dienstag konnte sich der DAX um 0,46 % auf 23.594,80 Punkte verbessern und war damit der Tagesgewinner. Getragen wurden die Gewinne unter anderem von den Adidas (DE000A1EWWW0) Aktien, die um 4,81 % auf 172,00 Euro stiegen. Die Aktien profitierten von Kaufempfehlungen von Jefferies (US47233W1099) und JPMorgan (US46625H1005). Auch der MDAX performte gut und stieg um 0,43 % auf 29.731,32 Punkte, während der SDAX knapp im Plus bei 16.466,86 Punkten (+0,13 %) schließen konnte. Beim TecDAX ging der Ausverkauf hingegen weiter mit einem Schlusskurs von 3.614,00 Punkten (-0,56 %). Hier drückten unter anderem die Aktien von Infineon Technologies (DE0006231004), die um -4,85 % auf 31,52 Euro rutschten.
Das Bild in New York präsentierte sich genau andersherum. Dort standen die Blue Chips im Abseits und drückten den Dow Jones Industrie Average Index, der marginal unter dem Schlusskurs vom Dienstag bei 45.271,23 Punkten (-0,05 %) schloss. Der größte Verlierer waren dabei die Aktien von Chevron (US1667641005), die um -2,33 % auf 158,06 US-Dollar sanken. Der S&P 500 Index stieg hingegen um 0,51 % auf 6.448,26 Punkte und der Nasdaq 100 Index schloss 0,79 % höher bei 23.414,84 Punkten. Die Liste der Gewinner wurde von den Alphabet (US02079K1079) Aktien angeführt, die nach dem vorteilhaften Anti-Trust Urteil satt um 9,01 % auf 231,10 US-Dollar sprangen.

BYD streicht die Jahresprognose
Es kommt nicht ganz überraschend. Am Montag hatte BYD (CNE100000296) den ersten Gewinnrückgang in den letzten drei Jahren gemeldet. Der Gewinn im 2. Quartal schrumpfte um gleich -30 %. Dahinter steht ein knochenharter Wettbewerb im Heimatmarkt. Doch obwohl BYD die Konkurrenz ausstach, konnte man in den ersten sechs Monaten nur 45 % des Jahresziels beim Absatz erreichen. Da keine schnelle Nachfragewende im 2. Halbjahr in Aussicht ist, kürzte BYD heute früh das Jahresziel von 5,5 Mio. auszuliefernden Fahrzeugen auf nur noch 4,6 Mio. Fahrzeuge. Damit kommt das neue Ziel in Reichweite der Analysten auf der Buyside, die im Schnitt mit 4,5 Mio. Fahrzeugen im laufenden Jahr rechnen. Für die Börse war die heutige Prognosekürzung daher auch eher eine Bestätigung als eine Überraschung. Die Aktien reagierten mit einem Abschlag von rund -2 % in Hongkong in einem insgesamt schwachen Marktumfeld.
Salesforce: AI Wachstum reicht nicht
Salesforce (US79466L3024) schlug nach Börsenschluss die Konsensschätzungen der Analysten und hob die Jahresprognose an, aber das reichte nicht. Die Aktien rutschten weiter um -5,84 % auf 241,47 US-Dollar ab. Dabei zeigte Salesforce insbesondere mit seiner neuen AI Suite Agentforce starkes Wachstum. Das wiederkehrende Cloud und AI Geschäft wuchs im Jahresvergleich um 120 % auf 1,2 Mrd. US-Dollar bei einem Gesamtumsatz von 10,2 Mrd. US-Dollar gegenüber einer Konsensschätzung von 10,14 Mrd. US-Dollar. Noch deutlicher fiel die positive Überraschung beim „bereinigten“ Gewinn je Aktie aus. Nachdem das Unternehmen in zwei Quartalen in Folge die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlte, erreichte man dieses Mal einen Gewinn je Aktie von 2,91 US-Dollar gegenüber dem Konsens von 2,78 US-Dollar. Auch hob man die Jahresprognose auf eine Umsatzspanne von 41,1 bis 41,3 Mrd. US-Dollar und die Prognose für die „bereinigte“ operative Marge auf 34,1 %. Obendrein warf das Management noch eine Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms um 20 Mrd. US-Dollar auf 50 Mrd. US-Dollar in den Ring.
Exxon Mobil erwägt Rückzug aus Europa
Exxon Mobil (US30231G1022) hat Gespräche begonnen, um sein Chemiegeschäft in Belgien und Großbritannien zu veräußern. Dabei handelt es sich vor allem um Ethylenproduktion am schottischen Standort Fife und einigen Standorten in Belgien. Die Produktion in Europa ist insbesondere aufgrund der Besteuerung von Emissionen und der anhaltend hohen Energiepreise wirtschaftlich für die Amerikaner nicht mehr attraktiv. Man hofft auf einen Verkaufspreis von bis zu 1 Mrd. US-Dollar. Sollten die Gespräche nicht wie verhofft verlaufen, erwägt der Konzern auch die endgültige Schließung der Standorte. Exxon Mobil ist bei weitem auch nicht der einzige Konzern, der seine Chemieproduktion in Europa reduziert. Auch BASF (DE000BASF111), LyondellBasell (NL0009434992) und Sabic ziehen sich aufgrund zu hoher Steuern und Energiepreise zurück.
Tagestermine
Am Donnerstag liegt der Fokus um 16:00 Uhr auf dem amerikanischen Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe im Monat August. Erwartet wird ein deutlicher Anstieg von 50,1 Punkten im Juli auf nun 50,9 Punkte.
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04.09.2025 - Mikey Fritz
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