
Um flexibler agieren zu können, verabschiedet sich Adidas aus der Tarifbindung, was bei der Gewerkschaft IG BCE natürlich nicht gerne gesehen wird
Neue Regelungen wurden Adidas wohl zu eng
Kritik gehört bei einem derart großen Konzern wie Adidas zur Tagesordnung. Doch zumindest die Mitarbeiter waren bisher stets sehr zufrieden und der Sportartikelhersteller kann eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit bei den eigenen Angestellten vorweisen. Nun zieht man allerdings heftige Vorwürfe der Gewerkschaft IG BCE auf sich.
Wie das „Handelsblatt“ kürzlich berichtete, hat sich Adidas (DE000A1EWWW0) von der Tarifbindung getrennt und sich damit zu einer kleinen Minderheit von DAX-Unternehmen begeben, die sich nicht an Tarifvereinbarungen binden möchten. Das Unternehmen bestätigte das Ganze bereits und begründete dies vor allem mit neuen Forderungen der Gewerkschaft.
Neue Regelungen sehen demnach mehr Entgeltgruppen sowie die Ausweitung der Tarifbindung auf außertarifliche Angestelltengruppen vor. Zudem habe die Gewerkschaft Prämien für eigene Mitglieder gefordert. Dies sei laut Adidas nicht verhandelbar und so trennt man sich von der Tarifbindung, um in Zukunft so flexibel wie möglich zu agieren und den Angestellten „attraktive Entwicklungsmöglichkeiten“ bieten zu können.
Bei der IG BCE wird diese Begründung als „kompletter Unsinn“ abgetan. Die Vorsitzende Birgit Biermann wirft Adidas vor, den „Pfad der Sozialpartnerschaft“ zu verlassen und die Beschäftigten vollständig dem Willen des Managements unterzuordnen. Dies werde man nicht akzeptieren. Konkrete Schritte dagegen wurden allerdings noch nicht angekündigt. Adidas versprach derweil, trotz fehlender Tarifbindung auch in Zukunft etwaige Lohnerhöhungen umzusetzen.
Neuer Ärger für Adidas?
Sehr wahrscheinlich dürfte Adidas mit der Reaktion der Gewerkschafter gerechnet haben. Wie es scheint, wird dies aber in Kauf genommen, um in Zukunft die größtmögliche Flexibilität zu genießen. Kurzfristig könnte daraus ein Clinch entstehen, der sich durchaus auch beim Aktienkurs bemerkbar machen könnte. Letzterer steht ohnehin schon unter Druck. Seit Jahresbeginn ging es um knapp 30 Prozent in die Tiefe. Vor allem US-Zölle und Konsumschwäche lasten auf dem Papier.
Adidas AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Adidas AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adidas AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Adidas AG - hier weiterlesen...
11.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)