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Spannung beim Ölpreis

Spannungen und ein spannender Ölpreis

NTG24 - Spannung beim Ölpreis

 

Der Ölpreis zeigt gerade im Lichte des stärkeren US-Dollars eine ungewohnte relative Stärke gegenüber anderen Rohstoffen. Dies deutet darauf hin, dass der Ölpreis von anderen Faktoren getrieben wird, welche den Gegenwind des US-Dollars überkompensieren. Sollten diese Faktoren weiter erstarken, könnte ein Bruch der seit 2008 laufenden Abwärtstrendlinie anstehen. In diesem Falle sind Ölpreise von 100 Dollar noch in diesem Sommer zumindest aus charttechnischer Sicht keine Fata Morgana.

Einer der wenigen Rohstoffe, die sich in dem Umfeld eines wieder erstarkenden US-Dollars ungewöhnlich unbeeindruckt gezeigt haben, gehört der Ölpreis. Zu erwarten gewesen wäre, dass auch der Ölpreis bei steigendem Dollar nachgibt.

Stattdessen legte der Ölpreis der Sorte Brent in der vergangenen Woche von 72,05 Dollar auf 72,43 Dollar zu.

Ein Blick auf den langfristigen Verlauf des Ölpreises seit der Finanzkrise 208/2009 zeigt, dass dieser das Niveau, von dem aus in das Corona-Preisloch fiel, bereits weit hinter sich gelassen hat.

Mehr noch: Wie Chart 1 auf Monatscandle-Basis verdeutlicht, brach er im Mai 2021 seinen seit den US-Sanktionen im Zuge der Krim-Annektion Russlands 2015 laufenden Abwärtstrend und gab damit ein neues mittelfristiges Kaufsignal!

Nun steht er kurz unterhalb seines flacheren, seit 2008 laufenden Abwärtstrends.

 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistBetrachtet mach die Chart-Lage in Chart 2 auf Wochencandle-Basis, so wird deutlich, dass der Ölpreis nicht nur seine dynamischen, sondern auch seine statischen Widerstände auf dem Weg nach oben geordnet abgearbeitet hat. Dies ist unter anderem für die Qualität des oben erwähnten mittelfristigen Kaufsignals von Bedeutung. Denn je widerspruchsfreier das Überwinden eines Widerstandes ist, umso geringer ist das Risiko einer Fehlinterpretation bzw. eines Fehlsignals.

 

 

Dass der Ölpreis in den letzten Wochen absolut nur wenig vorankam, obwohl er mit dem Bruch der dunkelblauen Abwärtstrendlinie eigentlich ein Kaufsignal gegeben und damit neues Momentum erhalten hat, lässt sich durch die ebenfalls vorhandenen statischen Widerstände erklären. Dies bedeutet aber auch, dass, sobald diese ebenfalls überwunden sind, sich das bereits vorhandene Momentum in einer größeren ,,Price Action‘‘ realisiert.

Dies schließt einen nochmaligen Test der bereits überwundenen Abwärtstrend-Linie nicht aus.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der Ölpreis weist gerade gegenüber anderen Rohstoffen derzeit eine hohe relative Stärke auf, die der erstarkende US-Dollar nicht gerade vermuten lässt. Der steigende Ölpreis könnte deshalb von anderen Antriebsquellen gespeist werden, die in ihrer Faktorstärke jene des US-Dollars überkompensieren.

Sollte es im Zuge eines neuen Aufwärtsimpulses zum Bruch der seit 2008 laufenden Abwärtstrendlinie kommen, sind Ölpreise von 100 Dollar in den kommenden Wochen aus charttechnischer Sicht keine Fata Morgana.

 

21.06.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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