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Wann kommt der Boden bei Erdgas?

Erdgas weiter unter Druck

NTG24 - Wann kommt der Boden bei Erdgas?

 

Der bislang milde Winter in den USA drückt Erdgas weiter in Richtung Süden. Heute erreichte es mit einem Tagestief von 1,79 Dollar den tiefsten Stand seit März 2016.

Nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) vom Donnerstag vergangener Woche gingen die US-Erdgaslieferungen in der Woche bis zum 10.01.2020 um 109 Mrd. cf (Kubikfuß) zurück. Analysten hatten 92 Mrd. cf erwartet. Allerdings lagen die Vorräte in den Erdgasspeichern mit 3,039 Bio. cf mehr als 494 Mrd. cf über dem Vorjahresniveau und 149 Mrd. über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre.

Der starke Preisrückgang ist bislang dem milden Winter geschuldet. Aktuelle Wetterdaten deuten zudem darauf hin, dass die aktuelle Kaltfront nicht lange andauern wird, was die Auswirkung auf die Nachfrage begrenzt.

Hinzu kommt, dass das Nachfragewachstum aus Asien gebremst ist, wobei nun als Quelle größerer Nachfrage nur Europa übrig lasst. Die hohen Lagerbestände bewirken dort aber, dass die Gaskunden ein flexibles Gasangebot suchen, um sich nicht in langfristigen Abnahmeverpflichtungen wiederzufinden.

An den Terminbörsen wurden die bereits zuvor erreichten Rekord-Shortpositionen derweil weiter ausgebaut. Allerdings nicht von den Commercials, sondern von den großen Spekulanten. Die Commercials (Produzenten, Großhändler, Verarbeiter und Swap Dealer) bauten stattdessen ihre Long-Position weiter aus. Diese legte um 19 % auf 192.774 Kontrakte zu. Zwischen Oktober 2018 und März 2019 waren diese Short gewesen.  

 

Erdgas

 

Fazit

 

Der obige Preischart zeigt, dass sich der milde Winter in Kombination mit der überregionalen Abschwächung des Wachstums zu einem wahren Bleifuß für den Erdgaspreis erweist. Wann eine steigende Nachfrage das Preisniveau stabilisiert ist derzeit nicht absehbar. Solange werden die Terminmarktspekulanten den Abwärtstrend verstärken. Die rekordhohe Long-Position der Commercials deutet jedoch darauf hin, dass ein Trendwechsel möglicherweise wahrscheinlicher ist, als die Shortseller derzeit annehmen. Technisch ist für Investoren ein Stoppkurs kurz unter dem Zyklustief vom Februar 2016 bei 1,574 Dollar allerdings angebracht.

 

20.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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