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NTG24 Edelmetall-Trading: Tageseinschätzung Gold vom 01.12.2022

Technische Lage Gold

NTG24 - NTG24 Edelmetall-Trading: Tageseinschätzung Gold vom 01.12.2022

 

Auch heute setzt Gold seine seit 03.11. währende und besonders durch die zurückliegende, positiv überraschende Oktober-Inflationszahlenmeldung in den USA (Gesamtrate 7,7 % statt im Konsens erwarteten 8,0 %) ausgelöste Rallye um nunmehr über + 11 % nahtlos fort und legt um weitere + 1,7 % zu, womit die magische Marke von 1.800 USD/oz. erstmals seit dem 15.068. wieder knapp überwunden wurde.

Diese aktuelle Einbahnstraßen-Rallye stimmt uns jedoch zumindest kurzfristig nun zunehmend bedenklich, entsprach doch die seit gestern Abend den Goldpreis nochmals befeuernde Rede des Fed-Chefs Powell, nach der bereits auf dem nächsten Fed-Meeting am 13./14.12. mit einer Drosselung der weiteren Leitzinsanhebungs-Schritte von ehemals 0,75 % (4mal in Folge) zunächst auf „nur“ noch 0,50 % zu rechnen sei, den bereits seit der Oktober-Inflationspublikation entsprechend genährten Markterwartungen vollständig.

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Und auch die von Powell und anderen Fed-Gouverneuren nun schon seit Wochen gebetsmühlenartig wiederholte Warnung, die Dauer und der Endzeitpunkt (aber nicht der einzelnen Höhe) aller noch kommenden Fed-Leizinserhöhungen sei künftig für ihr Direktorium allein von Relevanz, um zu entscheiden, „when their (inflation fighting) job finally is done“, verhallte bei den Marktteilnehmern offensichtlich ein weiteres Mal völlig ungehört.

Zudem war die Vielfalt heute veröffentlichter Konjunkturdaten, ebenso wie auch die zu Powell heute inhaltlich fast wörtlich wiederholte Rede der Fed-Zinsausschuss-Gouverneurin Michelle Bowman, hinsichtlich der weiteren Inflationsperspektiven fundamentalanalytisch insgesamt eigentlich bestenfalls neutral für den Goldpreis auszulegen. Lediglich die + 6,0 %ige Steigerung der Preiskomponente privater Konsumausgaben im November stellte einen leichten Lichtblick dar (Vormonat und Erwartungen jeweils + 6,2 %), während auf der anderen Seite die heute ebenfalls publizierten Inflationserwartungen der US-Einkaufsmanager für das verarbeitende Gewerbe (sog. „Prices Paid“-Subindex des gesamten ISM-Einkaufsmanagerindexes) weitaus bedenklicher ausfielen, als im Konsens zuvor prognostiziert.

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Werbebanner ClaudemusDa auch von charttechnischer Seite die aktuelle Rallye des Goldpreises, z.B. signalisiert durch die Indikatoren des Momentums und des Stochastik-Oszillators, momentan zunehmende Überhitzungserscheinungen aufzuweisen beginnt, und ebenfalls weitere kritische Einflussgrößen auf den Goldpreis, wie vor allem der EUR/USD-Kurs (starker Widerstand bei rd. 1,06) und der S&P 500-Aktienindex (starker Widerstand bei rd. 4150 Punkten) mittlerweile genauso stark auf ihre kurzfristig kritischsten Chartmarken zusteuern, stellt sich unsere Einschätzung der weiteren Goldpreis-Perspektiven daher momentan wie folgt dar (so sehr auch fortgesetzte US-Langfrist-Zinsrückgänge die Goldpreisentwicklung weiterhin unterstützen dürften):

Kurzfristig befindet sich die nächste massive horizontale Widerstandszone von Gold mit Etablierung seit März 2022 bereits bei rd. 1800 - 1815 USD, die nächste kurzfristige Unterstützung des laufenden Aufwärtstrends dagegen bei rd. 1780 USD, danach jedoch erst wieder ausgeprägt in einer Zone von rd. 1725 - 1745 USD.

Da sich, wie oben erwähnt, Momentum und Stochastik-Ozillator kurzfristig mittlerweile zunehmend im überkauften Bereich befinden, sprechen wir für unsere kurzfristige Positionierungsempfehlung in Gold, allerdings nur bis zu einer etwaigen Überwindung des nächsten Widerstandes von 1815 USD, daher momentan eher eine Verkaufs-Empfehlung aus.

 

Chart: Gold kurzfristig

 

Gold auf TradingView

 

Längerfristig sind wir für mögliche Kauf-Engagements in Gold in der Erwartung künftig weiter sehr zügig sinkender US-Langfristzinsen, was dann auch durchaus zu einer zusätzlich begünstigenden weiteren Aufwertung des EURO zum US-Dollar führen könnte, jedoch durchaus positiv gestimmt.

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Werbebanner EMH PM TradeAuch rein charttechnisch würde im Fall der Überwindung des nächsten Widerstands von 1815 USD prinzipiell weiteres deutliches Kurspotenzial zunächst bis zur nächsthöheren Widerstandszone von ca. 1875 - 1880 USD entstehen, wofür wir allerdings zunächst erst einmal eine kurzfristige Abkühlung der aktuellen Rallye, d.h. also eine erneute Konsolidierung bis in einen Bereich von zumindest rd. 1780 USD für eine elementare Voraussetzung halten.

Auch ist das langfristige Momentum aktuell innerhalb der Kaufzone (> 50) liegend, anders als diverse kurzfristige Indikatoren, derzeit noch längst nicht als überkauft zu erachten und weist zudem momentan eine dynamisch anziehende Tendenz auf.

 

Chart: Gold längerfristig

 

Gold auf TradingView

 

01.12.2022 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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