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NTG24-Tagesbericht Gold vom 29.05.2023: Gold schließt nach US-Schuldenstreit-Einigung moderat schwächer

Mögliches Rallye-Ende ab Unterschreitung von 1930 USD rückt immer näher

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 29.05.2023: Gold schließt nach US-Schuldenstreit-Einigung moderat schwächer

 

Am gestrigen Tag ermäßigte sich Gold bei feiertagsbedingt sehr dünnem Handel in Europa wie auch den USA und der am Wochenende erzielten Grundsatzeinigung zwischen den Verhandlungsführern der Demokraten und Republikaner im Schuldenkonflikt der USA moderat um - 0,2 % auf 1943 USD.

Selbst mit dieser nur geringfügigen Abschwächung näherte sich Gold (TVC:GOLD) damit aber weiter zunehmend bedrohlich der kritischen Marke von rd. 1930 USD an, deren nachhaltiges Unterschreiten fraglos einer grundsätzlichen Beendigung seiner sehr dynamischen Anstiegs-Rallye seit Ende Oktober 2022 gleichkäme.

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Dass die am Wochenende nach zähem Ringen erfreulicherweise doch noch rechtzeitig vor dem Eintritt einer alternativen Zahlungsunfähigkeit des US-Staates ab 05.06. zustande gekommene Einigung zwischen den Verhandlungsgremien der Demokraten um Präsident Biden sowie der Republikaner um ihren Repräsentantenhaus-Vorsitzenden McCarthy Gold dennoch auch gestern leicht belastete, war aus unserer Sicht dabei durchaus angebracht.

 

Schuldenkonflikt-Einigung eher zusätzliche potenzielle Belastung für Gold

 

Denn zum einen stellte diese gefundene Übereinkunft natürlich grundsätzlich eine elementare Krisenentschärfung dar, auf die die gestern allein gehandelten US-Aktienindex-Futures (Wall Street-Aktienhandel gestern geschlossen) ebenfalls positiv reagierten und damit die Attraktivität von Gold als „Krisenanlage“ gestern ein weiteres Mal nachließ.

Zum anderen könnte gerade diese erzielte Einigung die FED aber künftig (zum Nachteil gerade von Gold) nun ggfs. veranlassen, etwaige künftige Einleitungen einer Lockerung ihrer Zinspolitik nun nochmals vorsichtiger zu dosieren, da die gestrige Vereinbarung sogar eine generelle Aussetzung jeglicher Verschuldungsobergrenze bis Januar 2025 enthielt und damit natürlich trotz gleichzeitig fest vereinbarter Budget-Ausgabebeschränkungen in 2024 und 2025 eine weiterhin nur begrenzte Ausgaben- und Verschuldungsdisziplin des US-Staates hieraus resultieren könnte.

 

Zins- und Rentenmarkt-Perspektiven für künftige Gold-Aussichten weit dominierend

 

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Werbebanner EMH PM TradeDa außerdem im Konsens des sog. FED-Watch Tools nach der zurückliegenden Fülle weiterer überraschend robuster US-Preis- und Konjunkturdaten-Eingänge derzeit bereits über 60 % der hieran angeschlossen Ökonomen völlig zu Recht schon am 14.06. eine weitere Leitzinsanhebung um + 0,25 % erwarten (Korridor dann 5,25 – 5,50 %) und dies auch schon seit dem 11.05. durch den sprunghaften Anstieg der Rendite 10jähriger US-Treasuries von 3,30 % auf zuletzt über 3,80 % begleitet wurde, war das immer bedrohlichere Zusteuern von Gold auf seine elementar wichtigste Unterstützungsmarke von 1930 USD (ebenfalls zeitlich völlig synchron mit dem Hochschnellen der US-Rentenrenditen seit dem 11.05.) daher in den letzten Tagen auch nur folgerichtig und angemessen gewesen.

Auch wenn sich Gold aktuell nach dem im asiatischen Handel sogar nur noch verzeichneten Tagestief von 1932 USD momentan erst einmal wieder sprunghaft auf 1945 USD und damit sogar marginal über seinen Vortagesschlussstand hinaus erholt hat, ist mit der genannten Tagestiefbildung der steile Grundaufwärtstrend seit Ende Oktober 2022 also heute nun sogar nochmals in eine akutere Gefahr geraten, künftig verletzt zu werden.

 

Heutige US-Zahlen könnten Gold stützen, dennoch weiterhin keine Käufe angezeigt

 

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Werbebanner ClaudemusSeitens heute als erhöht relevant anstehender US-Konjunkturdatenvorlagen könnte Gold im weiteren Tagesverlauf jedoch auch noch eine weitere Unterstützung dadurch erhalten, dass sowohl um 15 Uhr die Publikationen der gesamten Immobilienpreis- wie auch Hauspreis-Indizes jeweils für den März (diese Daten werden immer grundsätzlich erst sehr spät mit 2-monatiger Verzögerung publiziert) wie auch um 16 Uhr des vom Conference Board kalkulierten US-Verbrauchervertrauens-Indexes für den Mai anstehen.

Denn hinsichtlich des gesamten Immobilienmarkt-Preisindexes erwarten die Ökonomen nun in der Jahresrate einen Rückgang gegenüber dem März von 4,0 % auf 2,4 %, der weit enger gefasste sog. Case Shiller-Hauspreisindex sollte nach seiner im Februar gegenüber dem Vorjahr verzeichneten Steigerung um + 0,4 % im März gemäß den Konsensprognosen sogar nun einen Rückgang um – 1,6 % aufgewiesen haben.

Und für die um 16 Uhr erfolgende Vorlage des Conference Board-Verbrauchervertrauens-Indexes erwarten die Ökonomen nun im Mai ebenfalls einen Rückgang gegenüber seinem April-Wert von 101,3 auf 99,0.

Sollten all diese Publikationsdaten heute Nachmittag wie von den Ökonomen erwartet abgeschwächt eintreffen, wäre aus unserer Sicht eine weitere Fortsetzung des bisherigen heutigen Intraday-Reversals von nur noch 1932 USD auf mittlerweile wieder 1945 USD daher durchaus vorstellbar.

Von Neukäufen in Gold raten wir jedoch vorerst auch weiterhin strikt ab, bis nicht zumindest die derzeit nächste Widerstandszone von 1965 – 1970 USD erneut erfolgreich überwunden wurde.

 

Chart: Gold längerfristig

 

Gold auf TradingView

 

30.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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