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NTG24-Tagesbericht Gold vom 21.06.2023: Gold ohne neue Aussagen von Powell in seiner heutigen Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus behauptet

Intraday-Kurssturz bis auf 1919 USD nun grundsätzliches Ende der Rallye seit November 2022

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 21.06.2023: Gold ohne neue Aussagen von Powell in seiner heutigen Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus behauptet

 

Bis um 20:35 Uhr notierte Gold gegenüber seinem Vortagesschluss marginal um + 0,1 % fester bei 1937 USD, brach aber unmittelbar vor Beginn der Repräsentantenhaus-Anhörung des FED-Präsidenten Powell bis auf nun noch 1919 USD ein, was damit unter einer zudem stark zunehmenden Momentums-Abschwächung nun grundsätzlich eine definitive Verletzung selbst des etwas flacheren längerfristigen Aufwärtstrends seit dem 06.11.2022 darstellt.

Die bis 20:35 Uhr kaum unveränderte Kursnotierung von Gold (TVC:GOLD) bei 1937 USD ist nach den kaum relevanten Anhörungs-Aussagen von Powell vor dem US-Repräsentantenhaus, in denen der lediglich fast wortwörtlich „gebetsmühlenartig“ das Credo des FED-Zinsausschusses einer weiterhin notwendig restriktiven Zinspolitik zur zeitnahen Wiedererreichung der angepeilten Inflationsrate von 2 % wiederholte, aus unserer Sicht nun dennoch mit erhöhter Vorsicht zu genießen.

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Unveränderte Powell-Aussagen vor dem US-Repräsentantenhaus

 

Denn wenn auch der Markt auf die seit 14.06. nun schon fast „altbekannten“ Aussagen von Powell, die „weite Mehrheit“ der Zinsausschuss-Mitglieder sehe zumindest 2 weitere Zinserhöhungen zu insgesamt + 0,5 % in 2023 als erforderlich sowie Leitzinssenkungen in 2024 als ausreichend an, seit Anhörungsbeginn um 16 Uhr kaum mehr bzw. sogar tendenziell positiv reagierte, so ist aus unserer Sicht nun trotzdem der charttechnischen Tatsache unbedingt Rechnung zu tragen, dass nahezu mit einem „Panik-Verkauf“ von Gold bis unmittelbar vor der Anhörung und der dadurch ausgelösten Erreichung eines Tagestiefs von nur noch 1919 USD selbst der signifikant flachere Aufwärtstrend seit dem 06.11. nun nachhaltig verletzt wurde.

Zugleich stellte die Tagestief-Erreichung von 1919 USD nun auch erstmals seit dem 15.06. (Tagestief von 1925 USD) eine nochmals stärkere Unterschreitung des als ultimative Unterstützung kritischsten unteren Bollinger-Rands im Tageschart dar, weshalb künftig davon ausgehen, dass auch jede noch kommende starke und damit anhaltende Zinserhöhungsrisiken heraufbeschwörende Konjunkturnachricht Gold weitere Rückschläge zufügen dürfte.

 

Heutige Aufwärtstrendverletzung im Fall künftigen FED-“Zins-Overtightenings“ besonders kritisch

 

Denn leider geht zu unserem mittlerweile verstärkten Eindruck die heute schon fast „stupide“ von Powell wiederholte offenbare Einstellung, die Zinsen müssten noch so lange erhöht bzw. “hoch gehalten“ werden, bis sich die zeitnahe Erreichung des Inflationsziels von 2,0 % weiter konkretisiere, völlig an folgender dem gegenüber z.B. heute von Rafael Bostic, Präsident der FED Atlanta, in einer exzellent zutreffenden Offenheit und Klarheit geäußerten Tatsache (die dabei offenbar derzeit gegen die weit „hawkishere“ Konsens-Zinsmeinung des FOMC-Boards gerichtet ist), vorbei:

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Werbebanner EMH PM TradeNämlich, so Bostic wörtlich, „dass der US-Wirtschaft unbedingt jeglicher Freiraum gegeben werden müsse, um auch künftig auf die bereits zurückliegenden Zinserhöhungen weiter angemessen (inflationsdämpfend) zu reagieren, da sich die erst seit ca. 8-9 Monaten besonders restriktiven Zinserhöhungen in dieser Vorlaufzeit selbst bis jetzt noch kaum voll in der US-Wirtschaft niedergeschlagen hätten und weitere Zinserhöhungen daher nun einen völlig unnötigen Stress für die US-Wirtschaft auslösen könnten“.

Denn so Bostic weiter, „selbst auch durch künftig beibehaltene Leitzinsniveaus würde bei gleichzeitig absehbaren weiteren Inflationsrückgängen ja der Real(!)-Zins schließlich weiter zunehmend steigen, was über die damit ausgelösten weiteren Konjunkturabkühlungseffekte sicher künftig schon fast sich selbst verstärkende weitere Inflationsrückgänge nach sich ziehen dürfte, so dass selbst in einer künftigen Leitzinsbeibehaltung schon praktisch dennoch eine Art “passiven Tightenings“ der FED-Zinspolitik zu sehen wäre“.

Entgegen den von Bostic aus unserer Sicht wissenschaftlich brillant und sicher auch zutreffend auf den Punkt gebrachten Risiken unnötig zu starker künftiger weiterer Zinserhöhungen dürften die Marktakteure nach der heutigen Powell-Anhörung sicher gerade unter seiner FED-Leitung künftig auch weiterhin das mögliche Risiko eines zu stark konjunkturlähmenden „Overtightenings“ der FED-Zinspolitik sehen, was derzeit aus unserer Sicht das wesentlichste Element ist, das nun schon seit rd. 1,5 Monaten auf allen Edelmetallen und dabei auch Gold lastet.

 

Von Goldkäufen weiterhin strikt abzuraten

 

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusSolange künftig dieses „Overtightening“-Risiko nicht entweder durch schwächere Konjunktur- und Preisdaten-Eingänge oder aber auch durch explizite moderatere Äußerungen von FED-Vorstandsmitgliedern zerstreut wird, wird Gold gerade nach seiner heutigen intraday verursachten Verletzung seines Grundaufwärtstrends seit Anfang November 2022 kurzfristig sicher auch weiter einen sehr schweren Stand haben und gar Gefahr laufen, künftig seinen nur noch flachsten Aufwärtstrend seit Mitte November bis Anfang Dezember 2022 zu testen, dessen Unterstützungszone derzeit bei nur noch rd. 1870 – 1890 USD liegt.

Aus diesen genannten fundamentalen wie charttechnischen Gründen raten wir von Goldkäufen auch weiterhin rundweg ab.

 

Chart: Gold längerfristig

 

Gold auf TradingView

 

22.06.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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