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NTG24-Tagesbericht Gold vom 03.08.2023: Gold nach neutral ausgefallenen US-Daten und vor heute hoch brisantem Arbeitsmarktbericht völlig unverändert

Heutiger US-Juli-Arbeitsmarktreport dürfte über neue Erholung oder Crash entscheiden

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 03.08.2023: Gold nach neutral ausgefallenen US-Daten und vor heute hoch brisantem Arbeitsmarktbericht völlig unverändert

 

Im Umfeld der Serie gestriger weiterer relevanter US-Konjunkturdatenvorlagen, bei denen insbesondere die völlig erwartungsgemäß mit 227.000 publizierten neuen Wochen-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dominierten, stagnierte Gold gestern völlig auf seinem Vortagesschluss von 1934 USD.

Die gestern völlig unveränderte Kursentwicklung von Gold (TVC:GOLD) gegenüber seinem Vortagesschlussstand von 1934 USD war letztlich völlig angemessen, da neben den fast auf dem Vorwochen-Niveau (221.000) publizierten und die Konsensprognose der Ökonomen punktgenau treffenden US-Wochenerstanträgen auf Arbeitslosenhilfe (227.000) alle weiteren relevanten Datenpublikationen teils stärker, teils schwächer als von den Wirtschaftsexperten erwartet sowie gegenüber der jeweils vorangegangenen Berichtsperiode ausfielen.

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Gestrige US-Datenpublikationen sehr widersprüchlich und für Gold insgesamt neutral

 

So verzeichnete zunächst die ebenfalls um 14:30 Uhr veröffentlichte Arbeitsproduktivität der USA im 2. Quartal (excl. dem Landwirtschaftssektor) gegenüber dem 1. Quartal ein erheblich stärker als allgemein erwartet (+ 2,0 %) ausgefallenen Anstieg um + 3,7 % (im 1. Quartal zum Vorquartal noch – 1,2 %).

Jedoch rührte dieser für Gold andernfalls deutlich belastende Beleg der fortgesetzten US-Wirtschaftsstärke ausschließlich daher, dass in gleich starker Begünstigung und damit einem insgesamt ebenfalls neutralen Effekt auf das Edelmetall der Lohnstückkostenanstieg im 2. Quartal zum 1. Quartal ebenso massiv von + 3,3 % (1. Quartal gegenüber 4. Quartal 2022) auf nun nur noch + 1,6 % rückläufig war. Die Analysten hatten im Konsens im 2. Quartal dagegen einen erheblich stärkeren Lohnstückkostenanstieg um + 2,6 % erwartet.

Anschließend wurden um 15:45 Uhr die bereits vorab am 24.07. durch das Institut S&P Global mit 52,0 bzw. 52,4 publizierten Gesamt- sowie Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Indizes für den Juli (was gegenüber Juni nun jeweils klare Abschwächungen gegenüber den vorherigen Indexwerten von 53,2 / 54,4 dargestellt hatte) für den letzten Monat final fast völlig deckungsgleich bestätigt, so dass auch die völlige Reaktionslosigkeit von Gold hierauf gestern absolut folgerichtig war.

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Werbebanner EMH PM TradeUnd zuletzt fiel auch um 16:00 Uhr der durch das Institut ISM veröffentlichte Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Index für den Juli für die Kursentwicklung von Gold ebenso widersprüchlich und damit letztlich neutral aus, indem dieser Index insgesamt zwar von 53,9 auf 52,7 (Analystenkonsens: 53,0) nachgab – was eigentlich positiv für Gold gewesen wäre –, sich hierbei aber gerade die wichtigste Subkomponente der bezahlten Einkaufsmanagerpreise – implizit negativ für Gold – im Juli ungünstig stark nun wieder von 54,1 auf gleich 56,8 erhöhte (Analystenkonsens hier: sogar Rückgang auf 52,1).

Die gestern insgesamt somit völlig neutrale Kursreaktion von Gold auf diesen entweder völlig wie erwartet (Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und S&P-Einkaufsmanagerindizes) oder widersprüchlich ausgefallenen Satz neuer US-Wirtschaftsdaten (Arbeitsproduktivität + Lohnstückkosten 2. Quartal, ISM-Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex) war somit als völlig folgerichtig anzusehen, wenn nicht gar die insgesamt stärkste (negativ zu interpretierende) Abweichung in den bezahlten Preisen des ISM-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Indexes im Juli gestern auch sogar einen moderaten Kursabschlag in Gold hätte auslösen können.

 

Heutiger US-Arbeitsmarktbericht könnte in Gold neue Rallye oder finalen Crash auslösen

 

Dass Gold gestern dennoch völlig auf seinem Vortagesschlusskurs verharrte, ist daher sicher zudem auch dem Umstand zuzuschreiben, dass erst der heute um 14:30 Uhr vorzulegende, grundsätzlich höchst relevante und mit weiterer Indikatorwirkung versehene Arbeitsmarkt-Gesamtbricht des US-Arbeitsministeriums abschließend darüber entscheiden dürfte, ob Gold in seinem aktuell seit 29.06. weiterhin hauchdünn behaupteten kurzfristigsten Aufwärtstrend (aktuelle Unterstützung: 1933 USD) nun wieder zu einem Erholungssprung einsetzt oder andernfalls bei ungünstigem, d.h. zu stark ausfallenden Arbeitsmarktbericht nun endgültig einbricht und in eine neue Korrektur übergeht.

Für diese um 14:30 Uhr somit heute allein entscheidende Publikation des US-Arbeitsmarktberichts erwarten die Ökonomen als wesentlichste Kennzahlen im Konsens für den Juli einen marginalen Rückgang der neugeschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft von 209.000 (Juni) auf 200.000 sowie einen monatsweise leicht rückläufigen Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne von + 0,4 % (Juni) auf nunmehr + 0,3 %.

Diese Konsenserwartung der Ökonomen unterstellt also derzeit, dass sich im Juli das gesamte Arbeitsmarktgeschehen in den USA gegenüber dem Juni minimal und letztlich kaum sichtbar abgekühlt haben dürfte.

Insbesondere nach dem unerwartet starken ADP-Beschäftigungsreport vom Mittwoch für den Juli (immer noch 324.000 Unternehmens-Neueinstellungen verglichen mit boomenden 455.000 im Juni und einer Konsensprognose der Ökonomen von nur 189.000) würden wir diesen noch vergleichsweise günstigen Ausgang des heutigen Arbeitsmarkt-Gesamtreports jedoch eher in Zweifel ziehen, weshalb wir aktuell eher das Szenario einer bei stärkeren Arbeitsmarktdaten hierauf negativen Goldpreis-Reaktion für wahrscheinlicher halten.

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Werbebanner ClaudemusSollte sich ab 14:30 Uhr diese von uns sicher problemlos auf rd. 2/3 zu veranschlagende Wahrscheinlichkeit für einen eher negativ zu interpretierenden Arbeitsmarktbericht als zutreffend erweisen, würde natürlich nun nicht nur der genannte Kurzfrist-Aufwärtstrend seit 29.06. mit seiner Unterstützung bei 1933 USD sofort zur Makulatur werden, sondern wäre darüber hinaus wohl selbst auch der noch entscheidendere, längerfristig flachere Aufwärtstrend seit dem 20.11.2022 (!) mit seiner derzeitigen Unterstützung bei rd. 1919 USD bei einem außerdem nur knapp darunter liegenden, bereits unteren (!) Bollinger-Rand im Wochenchart von 1908 USD heute und in der kommenden Woche wohl kaum mehr zu verteidigen.

Bei einer heute (klar) negativen bzw. starken Arbeitsmarkt-Berichtsvorlage wäre ab 14:30 Uhr somit ein ausgeprägter Kurssturz von Gold sicher vorprogrammiert, zumal in der auch schon in den letzten Tagen entsprechend skeptischen und von einem gewaltigen Verkaufsdruck gekennzeichneten Anlegerstimmung die Rendite 10jähriger US-Treasuries bis auf immerhin 4,20% und damit nun den höchsten Stand seit dem 07.11.2022 (4,22 %) hochgeschnellt war!

Der US-Rentenmarkt würde auf eine unerwartet starke Arbeitsmarktberichts-Vorlage somit unzweifelhaft mit einem weiteren Crash reagieren und damit zwangsläufig auch Gold ebenfalls mit in die Tiefe reißen.

 

Zunächst Zurückstellung jeglicher Goldkäufe trotz ausgeprägten Erholungspotenzials ratsam

 

Auf eine negative Goldreaktion infolge eines ungünstigen / zu starken Arbeitsmarktberichts-Ausgangs sollten Anleger daher nun spätestens ab Unterschreitung der noch letzten, o.g. längerfristig flachsten Aufwärtstrendunterstützung bei derzeit exakt 1907,70 USD (= unterer Bollinger-Rand des Wochencharts) sofort mit entsprechend konsequenten Gold-Verkäufen reagieren bzw. relativ dicht darunter eine Verkaufs-Stop Loss-Marke setzen (auch wenn eine solche Eingabe wegen bereits sicher vieler nun dort platzierter Stop Loss-Eingaben hoch kapitalisierter Anlegerkreise in diesem Fall sekundenschnell nach unten „getriggert“ werden dürfte und damit den von uns dann als möglich angesehenen Gold-Crash auslösen könnte, so dass in diesem Fall die eingegebene Verkaufs-Stop Loss-Marke möglicherweise in der realen Verkaufsausführung ggfs. auch deutlich unterschritten würde).

Vor der heutigen Arbeitsmarktberichts-Vorlage empfehlen wir daher stark jegliche Zurückstellung neuer Goldkäufe, selbst wenn im (aus unserer Sicht eher unwahrscheinlicheren) Fall eines günstigen Publikationsausgangs Gold und auch alle anderen Edelmetalle sicher zu einem kräftigen Erholungssprung ansetzen würden, der bei Gold über den derzeit bei 1954 USD liegenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart sowie bei 1966 USD liegenden Bollinger-Durchschnitt im Wochenchart heute und in den kommenden Tagen sogar bis zu rd. 1972 USD gehen könnte (= aktuelle Abwärtstrendlinie, ausgehend von dem am 03.05.2023 erreichten Rekordhoch von 2080 USD).

 

Chart: Gold mittelfristig

 

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04.08.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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