China drückt in Caofeidian aufs Tempo
China verstärkt Energieinfrastruktur im Hebei
China will nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters in seiner Pilot-Freihandelszone (Free Trade Zone = FTZ) in Caofeidian in der nordostchinesischen Provinz Hebei ein Warenhandelszentrum aufbauen.
Damit wird die hohe Bedeutung des internationalen Rohstoffmarktes für China deutlich. Damit sollen vor allem die ausländischen Direktinvestitionen in dieser Region attraktiver werden, erklärte die Lokalregierung am vergangenen Montag.
Caofeidian ist ein Stadtbezirk der nordchinesischen Stadt Tangshan in der Provinz Hebei, einem Zentrum der chinesischen Stahlindustrie. Caofeidian besitzt eine Fläche von 1943,72 km². Der Stadtbezirk liegt direkt am Golf von Bohai und hat eine Küstenlänge von rund 80 km. Er verfügt über wichtige Überseehafen-Anlagen.
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Die FTZ in Caofeidian soll bis 2022 ein Handelsvolumen in Hohe von 50 Mrd. Yuan, rund 7,07 Mrd. Dollar, erreichen. Zudem sollen bis dahin 100 ausländische Investitionsprojekte gestartet werden.
Die Behörden wollen den Bezirk zudem bis zu Beginn des Jahres 2025 zu einem Handelszentrum für Rohstoffe machen. Damit verbunden sein soll auch die Entwicklung der FTZ zu einem Schlüsselhafen für die nordwestlichen Provinzen Chinas sowie für die Mongolei.
Die chinesische Regierung will zudem die Entwicklung von Lagerkapazitäten und Verteilungsinfrastruktur für Rohstoffe beschleunigen. Damit sollen ausgesuchte Unternehmen in die Lage versetzt werden, Importquoten für Erdöl zu erwerben, welche dann in diesen Speichern gelagert werden können. Dies betrifft neben Rohöl auch raffiniertes Öl sowie Flüssiggas.
Die FTZ Caofeidian wickelte im Jahr 2019 rund 370 Mio. Tonnen Cargo ab, ein Zuwachs von 2,8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Summe der abgefertigten Exporte und Importe betrug rund 2,05 Mrd. Dollar.
Fazit
Inmitten der weltweiten Turbulenzen an den Rohstoffmärkten, insbesondere bei Öl, baut China seine Lagerkapazitäten weiter aus, um das Wachstumspotenzial des Hinterlands besser nutzen zu können. Die prekäre Energieperspektive Chinas wird damit zumindest teilweise entspannt. Man darf gespannt sein, wie sich die Nutzung von lokalen Standortvorteilen wie jenem am Gold von Bohai mit der Aufwertung des Ölhandels an der Shanghaier Warenterminbörse entwickelt und verwebt.
23.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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