als .pdf Datei herunterladen

Unelastischer Lithiumpreis im Angebotsstress

Der Lithiumpreis ist heiß

NTG24 - Unelastischer Lithiumpreis im Angebotsstress

 

Der Future-Preis für Lithium an der COMEX hat seit Jahresmitte um rund 50 % zugelegt. Ein Blick zurück auf die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass diese Dynamik bereits einmal auftrat. Die Verbreiterung der Nachfragebasis in Kombination mit einer relativ preisunelastischen Angebotsseite lassen jedoch für die kommenden Jahre nicht nur ein chronisches Angebotsdefizit auf dem globalen Lithiummarkt, sondern auch einen weiteren deutlichen Preisanstieg für Lithium erwarten.

Die jüngsten deutlichen Kursanstiege des COMEX-Futures für Lithium haben erneut gezeigt, dass die hohe Volatilität von Lithium in beide Bewegungsrichtungen zu erwarten sind. Dass es ebenso schnell in die andere Richtung gehen kann, konnte man ab 2018 beobachten. Allerdings hatten sich die Preise von 2015 bis 2018 mehr als verdreifacht!

Nun befindet sich der Lithiumpreis also in einer neuen und möglicherweise noch stärkeren Aufwärtsbewegung. Denn seit 2018 hat sich eine globale politische Agenda für eine Energieerzeugung gebildet, welche Elektromobilität eine hohe Bedeutung zuschreibt.

Nun ist ,,Lithium‘‘ als Investment-Thema inzwischen mehr als ,,hot‘‘, da es eine der Schlüsselkomponenten für wiederaufladbare Batterien ist, die zum Antrieb von Elektrofahrzeugen verwendet werden. Der zugehörige Referenzindex hat sich 2021 bereits verdoppelt, aber der Boom der Elektromobilität befindet sich erst in seiner Anfangsphase.

Anzeige:

Werbebanner ZB-SeminarDerweil ist das Angebot an Lithium knapp, und einige Marktteilnehmer haben bereits Lithiumlagerstätten und damit strategisch den Beginn der Lithium-Wertschöpfungskette gesichert, auch um bei einem möglicherweise sehr stark steigenden Lithiumpreis ,,produktionsfähig‘‘ zu bleiben. Was passiert, wenn dies zugehörigen vorgelagerten Lieferketten gestört sind, hat die Chip-Versorgung in diesem Jahr insbesondere bei den Automobilherstellern eindrücklich in Erinnerung gerufen.

 

 

So verwundert auch die Prognose von Morningstar nicht, dass es am Lithiummarkt in den kommenden 5 Jahren ein Angebotsdefizit geben wird. Und passend dazu prognostiziert BloombergNEF eine Verfünffachung des globalen Lithium-Verbrauchs bis zum Ende dieses Jahrzehnts.

Lithium hat deshalb wohl bis auf Weiteres einen Verkäufermarkt. Und viele neue Lithium-Minen werden derzeit nicht erschlossen. Der Investitionsbedarf ist gleichwohl enorm.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Kombination aus explodierender Lithium-Nachfrage, welche durch eine globale Energieagenda getrieben wird, und einem zunehmend preisunelastischen Lithiumangebot deutet an, dass der enorme Preisanstieg zwischen 2015 und 2018 erst ein Probelauf für den Lithiumpreis gewesen sein könnte. Sollte es zudem zu neuen Störungen in der Versorgungskette von Lithium kommen, könnte der Preis gerade durch die Ressourcensicherung und Absicherungsstrategien an den Future-Märkten vor einem neuen starken Anstieg stehen.

 

28.10.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)