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Corona – Nicht nur der Virus tötet – die Regeln tun es auch

Ist der Virus die einzige Gefahr für ältere Menschen oder ist es auch die Einsamkeit? – Ein Kommentar

NTG24 - Corona – Nicht nur der Virus tötet – die Regeln tun es auch

 

Die Corona Pandemie hält an, mittlerweile mehr als 8 Monate. Eine lange Zeit und doch haben wir in bestimmten Teilen nicht dazu gelernt bzw. keine Gelder investiert, um aus den anfänglichen Schwierigkeiten zu reagieren. Ich möchte mit diesem Artikel auf eine aus meiner Sicht nicht hinnehmbare Situation aufmerksam machen.

 

Das Krankenhaus – die aktuelle Hölle auf Erden?

 

Menschen sind nicht gerne in Krankenhäuser, das ist logisch und nachvollziehbar. Gesundheit ist nicht umsonst das höchste Gut, was einem Menschen wiederfahren kann. Doch was ist, wenn man es nicht verhindern kann? Ein Unfall oder eine plötzliche Krankheit (nicht Corona)? Dann haben wir keine Wahl und müssen ins Krankenhaus. Ein Ort, an dem man gesundwerden soll – so die Theorie. Gerade zur aktuellen Zeit möchte jedoch keiner ins Krankenhaus, weil man durch besondere Vorsichtmaßnahmen nahezu eingepfercht wird. Besucher sind nicht erwünscht und die Krankenschwestern / - pfleger sind aufgrund der personellen Engpässe mit vielen überfordert. Gut wenn man sich selbst zu helfen weiß, doch genau da möchte ich mit meinem Artikel den Finger in die Wunde legen.

Wen vergessen wir nämlich bei dem „sich selber helfen“? Klar die Kinder, welche die Nähe der Eltern benötigen und nicht eigenständig handeln können, da sie aufgrund des Alters etc. noch gar nicht in der Lage sind. Hier merkt die Gesellschaft oft, dass es Ausnahmen geben muss und gestattet besondere Besuchszeiten bzw. Sonderregeln für Eltern, aber was ist mit unseren älteren Mitmenschen, welche zwar Selbständigkeit erlernt haben, aber altersbedingt dazu einfach nicht mehr in der Lage sind? Diese lassen wir mit vielen leider allein.

Wir schaffen Regeln, weil wir sie beschützen wollen, um zu verhindern, dass der tödliche Virus sie „angreift“. Doch greifen wir Sie nicht durch unsere Regeln an? Ältere Menschen brauchen für die Genesung (nicht nur) in Krankenhäusern den Beistand und die Hilfe von Verwandten und Freunden, doch dürfen diese aktuell nicht ins Krankenhaus. Die älteren Menschen werden isoliert und werden sich in vielen Dingen selbst überlassen. Ein Telefonat zu führen ist für viele kein Problem, genauso nicht die Verwendung von neumodischen Apps wie Facetime oder Skype. Wir leben in einem modernen und hochtechnologisierten Zeitalter. Doch genau für die älteren Menschen ist dies schwer. Hier geht keiner online oder schickt mal eben eine Whatsapp und trotzdem passen wir die Maßnahmen nicht an.

Warum wurden keine Gelder investiert, um zusätzliches Personal einzustellen? Personal, welches die einfachen Dinge des Lebens übernimmt. Welches sich Zeit nimmt und den älteren Menschen bei einfachen Dingen hilft? Eine besondere Ausbildung bedarf es hierzu nicht, es bedarf sich Zeit nehmen. Stattdessen verstecken wir uns hinter der Parole schützt die älteren Menschen und bleibt zuhause. Ältere Menschen brauchen uns auch in dieser Zeit und wir dürfen nicht wegschauen und Dinge, welche für uns selbstverständlich sind, auch für ältere Menschen annehmen.

Ist es lebenswert, in einem Bett zu liegen und den ganzen Tag die Decke anzuschauen? Ist es lebenswert, wenn man mit Schmerzen allein gelassen wird? Diese und weitere Fragen stelle ich mir persönlich sehr oft und ich erkenne selbst an meiner Großmutter wie falsch es ist, hierüber hinwegzusehen. Hier findet oft Resignation statt und das nur, weil keine für sie da ist. Ein paar Mal kurz ins Zimmer reinkommen und das Essen bringen reicht nicht aus. Wir benötigen Liebe und Fürsorge für jeden einzelnen Menschen.

 

Fazit:

 

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWir müssen aufwachen und Maßnahmen ergreifen, damit die älteren Menschen wieder Teil der Gesellschaft sind und nicht vor sich hinvegetieren. Wir müssen akzeptieren, dass digitale Methoden bei einem Teil der Gesellschaft nicht funktionieren können und wir hier zu bewährten Heilmethoden zurückkehren müssen und zwar mit der Liebe zum Menschen.

Letztlich kann nämlich aktuell die Frage gestellt werden, ob wir mit Isolation wirklich helfen oder nicht gar selbst töten?

 

24.11.2020 - Daniel Eilenbrock - de@ntg24.de

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Murmelt, H + B - 24.11.2020 13:30:15 Uhr

    Dieser Äußerungen treffen den Nagel auf den Kopf. Aber leider gibt es noch viele, die glauben dass man manche Bevölkerungsschichten zum Wohle anderer ruhig vergessen kann. Dies sind die Menschen, die sagen, sie tragen die Maske zum Wohle der anderen, tun es aber in Wirklichkeit nur für sich.


 

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