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Nvidia setzt auf noch mehr KI, Super Micro Computer verschreckt mit Kapitalerhöhung die Anleger, bei Rheinmetall macht der Chef Kasse und Bayer wird weiter kritisch beäugt

Auf die Stimmung kommt es an

NTG24 - Nvidia setzt auf noch mehr KI, Super Micro Computer verschreckt mit Kapitalerhöhung die Anleger, bei Rheinmetall macht der Chef Kasse und Bayer wird weiter kritisch beäugt

 

Über Langeweile können sich Anleger in dieser Woche kaum beschweren. Bereits die ersten beiden Börsentage brachten einige Überraschungen mit sich und schon heute steht mit dem nächsten Zinsentscheid der Fed der nächste potenzielle Knaller an. Beim Blick auf die Einzeltitel zeigt sich, dass Entwicklungen zum Teil sehr unterschiedlich gewertet werden.

Im Fokus steht einmal mehr Nvidia (US67066G1040), welches bei seiner hauseigenen Entwicklerkonferenz allerlei Neuerungen im KI-Sektor angekündigt hat. Spätestens jetzt dürfte auch dem Letzten klar sein, auf welchen Bereich der Chiphersteller seinen Fokus legt. Das scheint nochmal durch eine neue Übernahme unterstrichten zu werden, über welche die israelische Wirtschaftszeitung „Globes“ kürzlich berichtete.

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Angedacht ist demnach das KI-Infrastrukturunternehmen Run:ai für einen dreistelligen Millionenbetrag zu schlucken. Bestätigt sind die Gerüchte bisher allerdings noch nicht. Obschon KI momentan das wohl größte Thema an den Märkten ist und Nvidia hier als Vorreiter und größter Profiteur gilt, lassen die Anleger sich von den Meldungen bisher nicht weiter aus der Deckung locken. Die Nvidia-Aktie zeigte vergleichsweise wenig Bewegung und pendelte sich gestern nach leichten Zugewinnen bei 839,98 US-Dollar ein.

 

Super Micro Computer nutzt die Gunst der Stunde

 

Eine waschechte Enttäuschung gab es derweil für die Anteilseigner von Super Micro Computer (US86800U1043) zu sehen. Das Unternehmen nutzt seine hohen Aktienkurse, um sich frisches Geld zu beschaffen. Zwei Millionen neue Aktien sollen an den Märkten platziert werden und zu Preisen zwischen rund 900 und 1.000 Dollar neue Abnehmer finden. Das Unternehmen erhofft sich dadurch Einnahmen von bis zu zwei Milliarden Dollar, welche für die Erweiterung der Produktion und weitere Lagerstätten zum Einsatz kommen sollen.

Die zu erwartende Verwässerung schickte die Bullen am Dienstag in die Defensive und mit dem Aktienkurs ging es um fast neun Prozent auf nur noch 910,97 Dollar zurück. Die bereits vor einer Woche gestartete Korrektur setzt sich damit fort. Im langfristigen Chart fällt das Ganze allerdings kaum weiter auf und letztlich ist es auch nachvollziehbar, dass Super Micro Computer hohe Kurse bewusst nutzt, um sich neues Kapital zu besorgen.

 

Beste Stimmung bei Rheinmetall

 

Auch bei Rheinmetall (DE0007030009) nutzen einige derzeit Rekordkurse, um Kasse zu machen. Dazu gehört laut einem Bericht des „Spiegel“ auch Firmenchef Armin Papperger, der Aktien im Wert von nicht ganz fünf Millionen Euro verkauft haben soll. Normalerweise sorgt ein solches Signal für verhaltene Stimmung unter den Anlegern, könnte es doch je nach Ansichtsweise implizieren, dass der Vorstand nicht an weitere Kursgewinne glaubt.

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Doch bei Rheinmetall machen die Bullen sich derzeit so überhaupt keine Sorgen und auch manche eher zurückhaltende Prognose von Analysten kann den Aufwärtstrend nicht stoppen. Einmal mehr konnte die Aktie sich am Dienstag verbessern und mit Zugewinnen von 2,2 Prozent bei 487,80 Euro landen. Kurz vor Handelsschluss wurde bei 489,40 Euro auch ein frisches Rekordhoch markiert.

 

Bayer überzeugt nicht

 

Während bei Rheinmetall die Euphorie jeden Anflug von Zweifeln übertüncht, bleibt bei Bayer (DE000BAY0017) die Skepsis der Marktakteure auf einem schmerzhaft hohen Level. Das Unternehmen hatte gestern eigentlich positive Neuigkeiten zu bieten. Nach erfreulichen Ergebnissen einer Langzeitstudie für das Menopause-Medikament Elinzanetant will der Pharmakonzern dafür nun eine Marktzulassung beantragen. Erwartet wird, dass damit Umsätze von bis zu einer Milliarde Euro jährlich möglich sind.

Das trifft bei den Aktionären aber nicht auf weiteres Interesse und der Aktienkurs gab um 1,3 Prozent auf magere 25,87 Euro nach. Damit nähern sich die Bären ein Stück weiter dem 18-Jahres-Tief knapp unter 25 Euro. Sorgen um die hohen Schulden und juristische Auseinandersetzungen rund um Glyphosat stehen weiterhin klar im Vordergrund. Mit den Zukunftsplänen bei diesen und anderen Themen konnte Bayer offensichtlich noch nicht für Beruhigung sorgen. Solange die dringendsten Probleme nicht gelöst werden, verpuffen selbst positive Neuigkeiten erstaunlich schnell. Das ist zweifellos als ein Warnsignal zu verstehen.

 

Auf die Stimmung kommt es an

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGenerell sind Fundamentaldaten und der Newsflow wichtige Indikatoren für die weitere Entwicklung einer Aktie. Doch wie sich aktuell deutlicher als sonst zeigt, spielt auch die Stimmung der Anleger eine tragende Rolle. Bei mancher Aktie werden Risiken eher akzeptiert als bei anderen Titeln. Umgekehrt gibt es auch solche Aktien, bei denen grundsätzliche Zweifel jedes Aufkommen von Zuversicht erfolgreich verhindern. Auch wenn Hoffnungen und Sorgen an der Börse nicht selten aufgebläht werden, so lassen sie sich doch kaum ignorieren.

20.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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