als .pdf Datei herunterladen

NTG24-Tagesbericht Platin vom 20.04.2023: In ungebrochener Rallye nach erneut durchweg schwachen US-Konjunkturdaten zunehmend verkaufenswert

Exzessive charttechnische Überkauftheit

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 20.04.2023: In ungebrochener Rallye nach erneut durchweg schwachen US-Konjunkturdaten zunehmend verkaufenswert

 

Trotz der gestrigen Fülle durchweg deutlich schwächerer Publikationen von US-Konjunkturdaten, als dies den Analystenerwartungen entsprach, setzte Platin seine seit dem 12.04. nun hoch dynamische Rallye um über 10 % gestern weiter ungebrochen fort. In der derzeit viel zu starken Ausblendung künftiger zinsbedingter Konjunkturrisiken wie auch einer ständig weitere ausgebauten charttechnischen Überkauftheit raten wir daher nun erneut zum Ausstieg aus Platin.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Im gestrigen Handel verbuchte Platin (TVC:PLATINUM) selbst auch trotz der Serie weiterer schwacher US-Konjunkturdaten, die in den Bereichen des Arbeitsmarkts, des Immobilienwesens, des Verarbeitenden Gewerbes und der allgemeinen Frühindikatoren einhellig eine fortschreitende Abschwächung signalisierten, unter einem weiteren Ausbau seiner schon seit Tagen zunehmenden charttechnischen Überkauftheit dennoch eine weitere Kurssteigerung um + 0,4 % auf 1098 USD.

Detaillierte Informationen zu diesem gestrigen breiten Spektrum enttäuschend schwacher US-Konjunkturdaten können Sie auch bereits unserem Tagesbericht zu Gold vom 20.04. entnehmen.

 

In vermeintlicher Zinsunanfälligkeit ignoriert Platin künftige Konjunkturrisiken

 

In seiner grundgegeben erhöhten Konjunkturanfälligkeit geht die speziell seit 13.04. zunehmend erratische Hausse von Platin unseres Erachtens jedoch zunehmend an den immer klareren Perspektiven eine nicht nur in den USA, sondern sicher auch in Europa verzeichneten ausgeprägten Konjunkturabkühlung in 2023 vorbei.

Aus unserer Sicht kann dieser Effekt momentan entgegen auch jeglichen charttechnischen Überkauftheits-Übertreibungen (nun schon zum 7. (!) Mal in Folge lückenlose oberer Bollinger-Band-Verletzungen im Tageschart) nur so interpretiert werden, dass nach den zuletzt zuvorderst für die defensivere Edelmetalle Gold und Silber stark performanceabträglichen Inflations- und Zinssteigerungsbefürchtungen die Anleger ihr „Heil“ demzufolge momentan einfach in möglichst zinsunabhängigen Edelmetallen wie Platin und selbst auch dem seit Oktober 2022 chronisch korrigierenden Palladium suchen, (fast) egal wie ausgeprägt die weiteren globalen Konjunkturrisiken (nicht zu vergessen der für beide Metalle ebenfalls äußerst wichtige Absatzmarkt Asien) in 2023 auch sein mögen.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeDer charttechnisch mittlerweile extrem ausgereizte Platinkurs (auch nun schon am oberen Bollinger-Rand auf Wochenchart-Basis, zudem fast erneut mit Erreichung seiner zuletzt ausgeprägtesten Horizontal-Widerstandszone von 1105 - 1107 USD vom 04. – 11.01.2023 und zudem auch signifikantes Monatshoch aus dem November 2021) blendet in dieser vorgeblichen Zinsunanfälligkeit jedoch dabei nun neben den bereits jetzt und auch künftig sicher zunehmend schwach ausfallenden Wirtschaftsdaten jedoch komplett aus, dass jede inflationsbedingte Zinssenkungsherausschiebung der FED bis mindestens weit ins Ende des Jahres 2023, wenn nicht gar in 2024 hinein in den USA fraglos zu einer weiteren erheblichen Konjunkturdämpfung führen dürfte.

 

FED-Zinspolitik strebt weiterhin 2023er Konjunktur-Soft Landing in den USA an

 

So führte gerade auch Loretta Mester, Vorsitzende der FED Cleveland und eine der einflussreichsten Beraterinnen des nationalen FED-Zinsausschusses (FOMC), einmal mehr wie schon in den letzten Monaten ständig von der FED verlautet aus, dass nach einer notwendigen weiteren Anhebung des US-Leitzinsniveaus auf „über 5 %“ dieses Niveau nun in jedem Fall „für eine Weile“ beizubehalten sei.

Der nach den gestrigen schwachen US-Wirtschaftsdaten nun wieder optimistischeren Konsenshaltung des FED-Watch Tools, dass die FED eine erste Leitzinssenkung bereits wieder am 20.09. vornehmen wird, können wir uns daher kaum anschließen, und erwarten einen solchen Zinsschritt frühestens erst am 01.11. zur darauffolgenden Zinssitzung.

Wie Mester weiter ausführte, erwartet sie zudem (natürlich durch die aktive Herbeiführung mittels der weiteren Zinspolitik der FED) in 2023 ein Soft Landing der US-Konjunktur, was zu einem Anstieg der US-Arbeitslosenquote auf rd. 4,75 % führen könne.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusHieraus wird aus unserer Sicht deutlich, dass es zur Erreichung des künftigen ultimativen Inflationsziels von 2 % lediglich das Bestreben der FED sein dürfte, mit ihrer entsprechend dosierten Zinspolitik in 2023 eine Rezessionsauslösung in den USA zu verhindern, was das erhöht konjunkturanfällige Platin in seiner aktuell übersteigerten Kursbildung jedoch in unseren Augen derzeit viel zu stark ignoriert.

Wir raten daher in Platin derzeit auch weiterhin zum Ausstieg und sehen allein schon zum überfälligen Abbau der Überkauftheit speziell des Tagescharts in den kommenden Tagen ein erneutes Korrekturpotenzial bis mindestens in die nächste Unterstützungszone von rd. 1040 – 1060 USD als gegeben an.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

21.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)