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NTG24-Tagesbericht Platin vom 25.05.2023: Platin nach erneut robusten US-Konjunkturdaten wieder einmal etwas schwächer

Platin nach elementarer Aufwärtstrend-Verletzung seit 26.05. vorerst weiter verkaufenswert

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 25.05.2023: Platin nach erneut robusten US-Konjunkturdaten wieder einmal etwas schwächer

 

Am gestrigen Tag ging Platin mit einer geringfügigen Abschwächung um - 0,3 % auf 1021 USD aus dem Handel, nachdem die Vorlage der wichtigsten neuen US-Konjunktur- und Preiszahlen erneut unerwartet stark ausfiel und in die darauf sofort weiter verschlechterten US-Leitzinsperspektiven die künftige Konjunkturskepsis der Anleger wiederum anfachten.

Die insgesamt erneut stark ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten-Publikationen, die Platin (TVC:PLATINUM) gestern weiter um – 0,3 % auf nur noch 1021 USD abgleiten ließen, waren im Wesentlichen die folgenden, wie wir sie auch schon in unserem gestrigen Tagesbericht zu Gold dargelegt hatten:

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Starke US-Wirtschaftszahlen und darauf verschlechterte Zinsperspektiven weiter belastend

 

Zunächst wurde um 14:30 Uhr der neue Wochenbericht der Erstbeantragungen auf US-Arbeitslosenhilfe vorgelegt, die mit 229.000 die Zahl der Woche zuvor (225.000) zwar leicht überstiegen, aber damit weit hinter dem von den Wirtschaftsexperten erwarteten Zuwachs auf 250.000 neue Arbeitslosen-Erstanträge zurückblieben.

Schon hierdurch wurde eine auch weiterhin anhaltendende Solidität des US-Arbeitsmarkts signalisiert, von der künftig weitere ungünstige Vorboten für eine schnelle Rückbildung der nach wie vor stark überhöhten US-Inflationsraten ausgehen könnten.

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Werbebanner EMH PM TradeNoch entscheidender war jedoch aus unserer Sicht, auch wenn es sich hierbei um eine Korrektur längst zurückliegender Zahlen per Ende März handelte, dass nachträglich in der grundsätzlich vorgenommenen 1. Revision aller BIP-Aggregate zum 1. Quartal (die erstmalige Zahlenkalkulation wurde bereits Ende April veröffentlicht) nun nahezu alle relevantesten BIP-Wachstums- und -Preiskomponenten nun noch einmal nach oben geschraubt wurden, und zwar in der realen BIP-Wachstumsrate von 1,1 % auf nunmehr 1,3 %, im BIP-Preisindex von 4,0 % auf 4,1 % und in der Kernraten-Ausweitung der Konsumausgaben-Preise (unter Ausschluss von Energie- und Nahrungsmittelkosten) von 4,9 % auf 5,0 %.

Die einzige Zahlenpublikation des 1. Quartals, die gegenüber ihrer ersten Berechnung Ende April unverändert beibehalten wurde, war die Gesamtwachstumsrate der Konsumausgaben-Preise gewesen, die unverändert mit + 4,2 % ausgewiesen wurde.

Auch dies belegte damit zurückblickend, dass bereits auch im 1. Quartal nicht nur die US-Wirtschaftsentwicklung dynamischer ausfiel, sondern in diesem Zuge auch ein insgesamt stärkerer Preisauftrieb zu verzeichnen war, als dies zunächst berechnet worden war.

 

Weitere FED-Leitzinserhöhung am 14.06. nun nicht mehr auszuschließen

 

Von ehemals noch zum Jahresanfang von vielen Ökonomen gesehenen US-Wirtschaftsrezessionsrisiken in 2023 ist also auch weiterhin weit und breit keine Spur zu sehen, und da ja gerade seit April die entsprechenden Indikatoren gegenüber dem 1. Quartal noch weiter anzogen, kann ein derartiger Eintritt – wie es auch die US-Regierung und die FED ja jederzeit rundweg zu verhindern versuchen – mittlerweile aus unserer Sicht schon praktisch als ausgeschlossen betrachtet werden.

Infolgedessen ist es auch absolut begründet und angemessen, dass nicht nur die Rendite 10jähriger US-Treasuries allein in den letzten 2 Wochen wieder um satte 0,5 % von 3,30 % auf mittlerweile schon wieder 3,80 % nach oben schnellte.

Sondern auch die an das FED Watch-Tool angeschlossenen Ökonomen erwarten nun fast zur Hälfte bereits zur nächsten FED-Sitzung am 14.06. eine weitere Leitzinsanhebung um + 0,25 %, während dies nach praktisch allen zurückliegenden regionalen FED-Vorstandsaussagen derzeit noch eine völlig offene und ungeklärte Frage sei und lediglich eine Zinserhöhung um + 0,25 % 6 Wochen später am 26.07. schon als fast gesichert in den Raum gestellt wurde (d.h. mögliche Zinserhöhungspause in der kommenden Sitzung).

Diese jedoch insgesamt weiter klar genährten Perspektiven einer konsequent inflationsbekämpfenden Fortsetzung der FED-Hochzinspolitik, die auch zudem in der erstmaligen Konkretisierung innerhalb des letzten FED-Zinssitzungsprotokolls gipfelt, dass weit mehrheitlich frühestens erst ab dem 31.01.2024 eine denkbare erste Leitzinssenkung von den Teilnehmer(inne)n der letzten Zinssitzung befürwortet wurde, stellen – trotz fast gesicherter Rezessionsvermeidung in 2023 – jedoch für das weitere Konjunkturwachstum in den USA wie auch damit das erhöht konjunkturzyklische Platin durchaus kritische Perspektiven dar.

 

Platin weiter verkaufenswert, solange 1045 USD nicht wieder nachhaltig überschritten werden

 

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Werbebanner ClaudemusAuch die seit vorgestern, dem 24.05., sogar nun deutlich eingetretene Verletzung selbst des flacheren Grund-Aufwärtstrends in Platin seit dem 27.02. unter Unterschreitung von 1040 USD, nachdem zuvor der steilere Aufwärtstrend seit 31.03. schon spätestens mit Unterschreitung von 1059 USD zur Makulatur geworden war, spiegelt diese zinsbedingt künftig voraussichtlich eher zunehmend verhaltenen US-Konjunkturperspektiven derzeit völlig korrekt in der trotz heutiger Stabilisierung um + 0,8 % auf 1030 USD generell zuletzt immer kritischer gewordenen Charttechnik von Platin wider.

Aufgrund des zuletzt elementaren Bruchs all seiner steileren wie selbst auch flacheren Kurzfrist-Aufwärtstrends seit dem 27.02. wie auch der Tatsache, dass nun eine nächste, allerdings leichtere Unterstützung möglicherweise in dem derzeit bei erst 1010 USD liegenden Bollinger-Durchschnitt des Wochencharts liegen könnte, stufen wir Platin daher aktuell strategisch weiterhin als klar verkaufenswert ein, solange nicht zumindest wieder eine nachhaltige Rückkehr in den verletzten Grund-Aufwärtstrend seit 27.02. gelingt. Dieser entscheidende Widerstandspunkt liegt derzeit bei 1045 USD.

 

Chart: Platin mittelfristig

 

Platin auf TradingView

 

26.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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