NTG24 Edelmetall-Trading: Tageseinschätzung Platin vom 09.01.2023
Verschnaufpause vor den US-Dezember-Inflationszahlen
Nachdem am Freitag, dem 06.01. eine Kursrallye losgetreten wurde, tendiert Platin im Vorfeld der am 12.01. anstehenden Publikation der US-Dezember-Inflationsdaten heute bislang nur wenig verändert.
Am Freitag sind in den USA sowohl der Dezember-Bericht zur gesamten Arbeitsmarktlage als auch des Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor veröffentlicht worden. Beide Publikationen sorgten in Platin am 06.01. für eine Kursrallye um mehr als + 3,1 % (Schlussstand: 1094 USD, aktuell: 1097 USD).
Im Rahmen der um 14:30 Uhr MEZ veröffentlichten Daten zur US-Arbeitsmarktentwicklung im Dezember trat zwar ein unerwartet moderater Rückgang neugeschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft von + 263.000 auf + 223.000 ein (die Wirtschaftsexperten hatten im Konsens sie Schaffung von nur + 200.000 neuen Stelle erwartet), jedoch lieferte diese Stellenentwicklung gemeinsam mit dem Rückgang des Stundenlohnanstiegs im Dezember auf nur noch + 4,6 % gegenüber dem Vorjahr (November noch + 5,1 %) nun erstmals auch im Arbeitsmarkt-Segment einen starken Beleg für den in den USA mittlerweile erheblich stärker nachlassenden Inflationsdruck, als dies momentan noch in den Europa der Fall ist.
Die daraufhin bereits spürbar einsetzende Befestigung des Platinpreises weitete sich jedoch am 06.01. endgültig in einen hoch dynamischen Kurssprung nach oben aus, nachdem anschließend um 16 Uhr MEZ das Institut for Supply Management die US-Dezember-Einkaufsmanager (EMI)-Daten für den Dienstleistungssektor der USA vorlegte. Diese Indexpublikation blieb in allen Einzeldaten weit hinter allen Expertenprognosen zurück, was nun ebenfalls untrüglich eine zunehmende Wirtschafts- und gerade auch Inflations-Abkühlung in den USA signalisiert (gerade auch die Preiskomponente des EMI bildete sich unerwartet deutlich von 70,0 auf 67,6 zurück).
Folgerichtig geht Platin nach seiner gewaltigen Kursrallye vom 06.01., die nach obiger Zahlenpublikation zudem auch von einer erneuten US-Dollar-Schwäche bzw. Euro-Stärke infolge genährter Spekulationen auf eine künftig maßvollere Zinserhöhungs-Gangart der FED begünstigt wurde, heute bislang unter einer deutlichen Abschwächung der Momentums-Dynamik in allen Chartfrequenzen bis zu 5 Stunden in eine weitgehende Seitwärtsbewegung über, was im immer stärkeren Vorstoß des Edelmetalls in Richtung seiner nächsten Horizontal-Widerstandszone von ca. 1.110 – 1.130 USD (= mehrere signifikante Wochen-Hochs seit dem 21.06.2021) und der zuletzt zunehmenden Testung der oberen Bollinger Band-Begrenzungen auf täglich rollierender Chartbasis auch kaum ausbleiben konnte.
Grundsätzlich sehen wir daher in Platin zumindest bis in den Mittwoch hinein die hohe Wahrscheinlichkeit für eine Konsolidierungsfortsetzung bis auf ein maximales Tief von rd. 1.050 USD (= Nähe des aktuellen unteren Bollinger Band-Randes auf 5 Stunden-Chartbasis / akt. 1055 USD und zugleich Tages-Doppeltief seit dem 30.12.), bevor die am Donnerstag voraussichtlich erneut sehr erfreulich ausfallende Veröffentlichung der US-Inflationsdaten schnell eine erneute Kursrallye auch in Platin auslösen dürfte.
Chart: Platin kurzfristig
Platin auf TradingView
09.01.2023 - Matthias Reiner
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