als .pdf Datei herunterladen

Der Bloomberg Commodity Index

Welche Signale senden die Rohstoffe?

 

Die Rohstoffmärkte haben in den letzten Wochen doch so einige Turbulenzen gesehen. Die Gründe dafür waren zwar für die jeweiligen Rohstoffe spezifisch. Und gerade im Ölmarkt sind die Einflüsse der Politik verschiedener Staaten zur Sicherung der Energieversorgung evident.

Zu den bedeutenden Faktoren, vor allem für Industrierohstoffe, gehört China. Sei es, weil es um die immer größere Rolle Chinas als Rohstoffkonsument seine strategische Bedeutung immer stärker zur Geltung bringt. Oder sei es, weil sich die bisher erreichte sehr starke Nachfrage Chinas abzuschwächen droht.

 

Der Bloomberg Commodity Index

 

Um einen globalen Blick auf die allgemeine Rohstoffpreisentwicklung zu erhalten, bietet sich der Bloomberg Commodity Index an. Dieser 1998 aufgelegte Benchmark-Index für Rohstoffe ist der am weitesten verbreitete Rohstoffindex, dem rund 85 Mrd. US-Dollar an Assets in verschiedenen Produkten wie ETC’s und Zertifikaten folgen.

In ihm sind jährlich angepasste Rohstoffkomponenten enthalten, die entweder physische Rohstoffe oder synthetische Kontrakte darstellen. Derzeit sind 23 Komponenten enthalten, die drei Kriterien erfüllen müssen. Erstens darf kein Rohstoff mehr als 15 % Gewichtung im Index haben. Zweitens darf kein Rohstoff zusammen mit seinen Folgeprodukten mehr als 25 % des Index ausmachen (z.B. Rohöl und Diesel). Und schließlich darf keine Rohstoffgruppe (z.B. Edelmetalle) mit mehr als 33 % im Index gewichtet sein. Aktuell machen der Energiesektor 32,53 %, der Agrarrohstoffsektor 27,74 % und der Industriemetallsektor 18,47 % aus, während Edelmetalle mit 15,57 % und Nutztiere mit 5,7 % gewichtet sind.

 

Bloomberg Commodity Index

 

Ein Blick auf den Index zeigt nun, dass sich seit dem Rohstoffabsturz 2014/2015 nicht sehr viel getan hat. Der Index bewegt sich seit seinem Zyklustief im Januar 2016 in einer Bandbreite zwischen ca. 75 und 90 Punkten.

 

Der Einfluss Chinas

 

Im Kontext der Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie der dadurch verstärkten Wachstumsabschwächung, aber auch der allgemeinen globalen Wachstumsschwäche kann ein die zähe Indexentwicklung nicht überraschen. Vor allem die Entwicklung auf dem Kupfermarkt, aber auch bei Aluminium und Blei drückt dabei den Index. Denn China gehört etwa mit rund 40 % Anteil am weltweiten Kupferverbrauch zu den dicken Elefanten im Raum. Nickel hingegen gehört im laufenden Jahr zu den sich am besten entwickelnden Komponenten.

Der Bloomberg Commodity Index bietet sich damit auch als Indikator für den globalen Inflationstrend bzw. die Entwicklung der Rohstoffkosten in der Produktion an. Diese Kostensensitivität gibt ihm gegenüber der Preisentwicklung der Endprodukte als auch gegenüber Anleihen einen Vorlauf von 3 – 6 Monaten. Es lohnt sich deshalb, die Entwicklung des Bloomberg Commodity Index im Blick zu behalten.

 

30.07.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de





Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)