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Franken bleibt trotz Intervention hart

Schweizer Franken - Europas Fluchtwährung

NTG24 - Franken bleibt trotz Intervention hart

 

Nachdem nun die geldpolitischen Schleusen weltweit zuerst von den Notenbanken, und kurz darauf von den Staaten mit Rettungspaketen geöffnet wurden, fragt man sich, welchen Effekt dies auf die Währungen hat.

 

Euro in Franken

 

Die Flucht in die Weltreservewährung, zumal immer noch mit einem messbaren Zinsvorteil gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken ausgestattet, war wohl für viele eine Überraschung, aber nicht für alle.

Aber anders als in den USA intervenierte die Notenbank nicht, um eine Aufwertung des US-Dollars zu bremsen.

 

Massive Devisenmarktinterventionen der SNB

 

Anders in der Schweiz. Die Schweizerische Nationalbank stemmte sich mit immer stärkeren Devisenkäufen gegen eine Aufwertung des Frankens. Die Sichteinlagen der Geschäftsbanken der Schweiz zeigten in der vergangenen Woche einen Anstieg von etwa 7 Mrd. Franken auf 627,17 Mrd. Franken. In der Vorwoche waren sie noch um 12 Mrd. Franken angestiegen.

In der Summe hat die Schweizer Notenbank bisher im laufenden Jahr mehr als 40 Mrd. Franken zur Schwächung der Schweizer Währung ausgegeben.

Die aktuell zu sehende Beruhigung der Investorengemüter, welche sich aktienseitig auch in einem Rückgang des VIX-Index für Optionen auf den S&P500-Index ausdrückt, hätte eigentlich auch zu einer spürbaren Entlastung des Euro und anderer Währungen führen müssen.

Wie aber die erste Grafik zeigt, hat sich der Franken gegenüber dem Euro kaum bewegt. Das Potenzial des Euro, in Phasen abnehmender Risikoaversion zu profitieren, ist in der aktuellen, hoch volatilen Phase also begrenzt.

 

Dollar in Franken

 

Seine Krisentauglichkeit zeigt der Franken aber ebenso gegen den US-Dollar. Denn gegen diesen ist er seit Jahren stabil (s. Chart 2).

Spannend würde es allerdings, wenn der Franken auch gegen den US-Dollar deutlich aufwerten würde. Auch wenn der US-Dollar kurzfristig nochmals stärker werden kann, realwirtschaftlich hat der Franken mehr Rückenwind.

Im Zuge einer mittelfristigen Aufwertung des Frankens gegen den US-Dollar dürfte dann auch die Wahrscheinlichkeit von Kapitalverkehrskontrollen steigen. Aber so weit sind wir noch nicht, zumal der Weg dahin mit noch stärkeren Interventionen gepflastert sein dürfte.

 

Fazit

 

Der Franken büßt trotz anhaltender Intervention der Schweizer Notenbank kaum an Kraft ein. Der Euro kann ein Sinken der Risikoaversion nicht für sich nutzen. Der negative Zinsnachteil des Franken gegen den Euro als auch gegen den US-Dollar ist auch diesmal eher ein Zeichen seiner Attraktivität, als dass es die Zinsparitätentheorie bestätigt. Die Fluchtwährung im Herzen Europas hat bislang auch hier die Nase vorn.

 

06.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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