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Steuervorteile schieben norwegische Ölinvestitionen an

Steuerrabatt erhöht Investitionen in norwegischen Ölsektor

NTG24 - Steuervorteile schieben norwegische Ölinvestitionen an

 

Ungeachtet der vom Coronavirus ausgelösten Wirtschaftskrise erwartet die Ölbranche Norwegens in diesem Jahr einen Anstieg seiner Aktivitäten im Vergleich zum Jahr 2019. Grund dafür sind die wieder höheren Ölpreise und das neue Steueranreizprogramm der norwegischen Regierung für die Ölindustrie.

Dies zeigen die neuesten Daten von ,,Statistics Norway‘‘, auf die die Infoseite ,,Oilprice.com‘‘ in der vergangenen Woche hinwies.

Danach werden die Gesamtinvestitionen in die Öl- und Gasförderung inklusive der Pipeline-Netze in Norwegen in diesem Jahr nach der neuesten Umfrage auf 184,6 Mrd. norwegische Kronen (20,57 Mrd. US-Dollar) geschätzt. Diese Schätzung liegt um 2,4 % höher als jene der vorangegangenen Umfrage vom Mai 2020.

Im Vergleich zu der entsprechenden Zahl des Vorjahres haben sich gemäß der August-Umfrage die Investitionen in den Öl- und Gassektor Norwegens um 1,6 % erhöht.

Für das kommende Jahr wird allerdings ein Rückgang vom aktuellen Niveau erwartet. Allerdings liegt auch die neue Schätzung für das Jahr 2021 um 2,1 % höher als jene vom Mai 2020.

Im Anschluss an den Absturz des Ölpreises im 1. Quartal 2020 hatte Norwegen ein Maßnahme-Paket verabschiedet, um die Öl- und Gasindustrie des Landes sowie die zugehörigen Lieferketten zu stützen. Hierzu gehörte unter anderem eine zeitweilige Änderung des Steuersystems. Damit soll die Liquidität der Öl- und Gasunternehmen geschont und die Fortführung der laufenden Investitionen gesichert werden.

Damals sagte der norwegische Finanzminister Jan Tore Sanner, dass es in der aktuellen Lage für die norwegische Wirtschaftspolitik darauf ankommt, die wirtschaftlichen Aktivitäten und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Praktisch bedeute dies, dass Steuerzahlungen verschoben werden müssten und die Liquidität der Unternehmen verbessert werden müsse.

Nach Schätzungen des Öl-Consultingunternehmens Rystad Energy verbessert die aktuelle Steuerhilfe des norwegischen Staates die kurzfristige Liquidität für Ölerkundungs- und Förderunternehmen und reduziert den Break-even-Preis für Entwicklungsprojekte im Schnitt um rund 40 %.

 

Fazit

 

Die norwegische Regierung hat in der Corona-Krise schnell auf die deutliche Verschlechterung der Investitionsbedingungen in den Kernsektor seiner Volkswirtschaft reagiert und ein effektives Programm für deren Stabilisierung aufgelegt. Dies dürfte sich insbesondere mittelfristig als ein Vorteil im Wettbewerb herausstellen. Denn wie ein Blick auf die wankende US-Schieferölbranche zeigt, ist die finanzielle Pufferkapazität der einzelnen Förderunternehmen schnell erreicht. Nicht zuletzt zur Absicherung der mittelfristigen Hinwendung zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur ist eine Stabilisierung der derzeitigen Wachstumstreiber wirtschaftspolitisch geboten.

 

24.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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