als .pdf Datei herunterladen

Tesla rodet in Grünheide im großen Stil Wald, wartet aber noch auf Genehmigungen für den Bau auf den entsprechenden Flächen

Der Widerstand lässt nicht nach

NTG24 - Tesla rodet in Grünheide im großen Stil Wald, wartet aber noch auf Genehmigungen für den Bau auf den entsprechenden Flächen

 

Wie die „Märkische Oderzeitung“ berichtet, hat Tesla in Grünheide wohl mit der großflächigen Rodung weiterer Waldflächen begonnen. Das ist eine einigermaßen heikle Angelegenheit, da es aus der Bevölkerung noch immer regen Widerstand gegen die Expansion der erst im März eröffneten Gigafactory gibt. Wie gewohnt lässt sich Tesla davon aber nicht beeindrucken.

Tesla (US88160R1014) ließ auch mitteilen, dass für die Rodung eine entsprechende Genehmigung bereits vorliege. 70 Hektar Kiefernwald sollen nun dem Erdboden gleichgemacht werden. Später soll auf dieser Fläche freilich auch gebaut werden. Das Problem: dafür liegt bisher noch keine Genehmigung vor. Gewissermaßen geht der Autobauer also auf gut Glück vor.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeWiderstand aus der Bevölkerung hat sich bereits angekündigt. Sowohl die Bürgerinitiative Grünheide als auch der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg sprechen sich strikt gegen eine Expansion der jetzt schon nicht eben kleinen Fabrik aus. Verwiesen wird dafür unter anderem auf Artenschutz und die begrenzten Wasservorkommen vor Ort, die in der jüngeren Vergangenheit von Tesla bereits stark strapaziert wurden. Tesla-Chef Elon Musk ließ solche Kritik freilich nie zu und sah in Grünheide einst bei einem Besuch „water everywhere“.

Wie das Ganze weitergeht, ist momentan vollkommen offen. Tesla bereitet derzeit ein notwendiges umweltrechtliches Verfahren fort und der Erfahrung nach stehen die Behörden eher auf der Seite des US-Konzerns. Schließlich bringt der unzählige Arbeitsplätze in die Region, die mit solchen ansonsten nicht unbedingt reich gesegnet ist. Eine Garantie für die erfolgreiche Expansion ist das aber freilich noch lange nicht.

 

Tesla kann keine Rückschläge mehr gebrauchen

 

Klar ist, dass die Tesla-Aktie derzeit durchaus Erfolge vertragen könnte. Das Papier ist zuletzt stark unter Druck geraten und für die Anteilseigner hagelte es nur so schlechte Neuigkeiten. Die Auslieferungszahlen stimmen zwar noch. Preissenkungen in China lassen aber vermuten, dass dem nicht mehr besonders lange so bleiben wird. Zudem lastet die Übernahme von Twitter durch Elon Musk aus zweierlei Gründen auf der Aktie von Tesla.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Zum einen wird an den Märkten befürchtet, dass der Milliardär dafür im großen Stil weitere Tesla-Anteile versilbern und damit den Kurs unter Druck setzen könnte. Zum anderen wird es sehr kritisch gesehen, dass Elon Musk nun gleich drei Großkonzerne in Personalunion zu leiten gedenkt. Dass ihm das perfekt gelingt, daran glauben nur die Wenigsten. Stattdessen macht sich die Befürchtung breit, dass sein Engagement bei Twitter dazu führen könnte, dass Tesla künftig etwas auf der Strecke bleiben könnte. Bisher gibt es auch nicht den Funken eines Anzeichens dafür, dass Musk sich Unterstützung ins Boot holen könnte.

 

Kein schöner Anblick

 

Was hinter den Kulissen tatsächlich passiert, darüber lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren. Bei einem latenten Egozentriker wie Elon Musk ist aber kaum Verlass darauf, dass dieser sich von anderen in seine Angelegenheiten reinreden lässt. Die Gefahr, dass der Tesla/Space-X/Twitter-Chef sich derzeit übernimmt, ist daher aus Anlegersicht ernst zu nehmen. Das sorgt für eine weitere Bedrohung des Aktienkurses.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer hat zuletzt ohnehin schon keine schöne Zeit gehabt. In etwas mehr als vier Wochen ging es um rund 30 Prozent in die Tiefe und eine Erholung kündigt sich derzeit nicht an. Der einstige Highflyer scheint bei den Anlegern viel Vertrauen verspielt zu haben und kurzfristig werden die Herausforderungen eher größer denn kleiner. Dessen ungeachtet bleibt die Aktie aber hochinteressant. Tesla hat durchaus das Potenzial, bis zum kommenden Jahrzehnt nicht nur in Sachen Börsenwert zum größten Autokonzern auf dem Planeten zu avancieren. Ob dieses Potenzial letztlich auch genutzt werden wird, steht aber nochmal auf einem anderen Blatt.

 

31.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)