Tesla – Weiteres Abwärtspotenzial?

Tesla gerät durch die Twitter-Übernahme immer weiter unter Druck

 

Die Aktie von Tesla gerät durch die Unstimmigkeiten und das Chaos, das die Übernahme von Twitter verursachtet, immer weiter unter Druck.

Die letzten Jahre liefen für Tesla (US88160R1014) operativ und auch an der Börse blendend, dies scheint sich nun aber schrittweise zu ändern. Noch im Oktober versprach Tesla-Chef Elon Musk ein episches Jahresfinale. Diese Aussage dürfte die Galionsfigur des Elektroprimus angesichts der derzeitigen Geschäftsentwicklung wohl selber wieder revidieren.

Die Produktionskapazitäten für den Monat Dezember wurden in der Gigafactory in Shanghai um 20 % reduziert. Grund hierfür sind die Überproduktion von insgesamt 22.000 Fahrzeugen von Juli bis September und das, obwohl die Fabrik aufgrund der strengen Null-Covid-Politik in China stellenweise geschlossen war. Tesla reagiert auf die Überproduktion mit einem Novum. Erstmals in der Firmengeschichte gewährt Tesla Preisnachlässe auf die bestellten Fahrzeuge in Höhe von 5 bis 9 Prozent.

Auch in den USA gewährt Tesla den Kunden Rabatte. Insgesamt 3750 US-Dollar Rabatt wird auf die Modelle 3 und Y gewährt, wenn die Kunden die Lieferung vom Jahr 2023 noch in dieses Jahr vorziehen. Noch Ende 2021 musste man bis zu 10 Monate auf die Auslieferung eines bestellten Fahrzeuges hoffen.

Dies hat natürlich auch einen Einfluss auf die Performance der Tesla-Aktie, diese hat seit Beginn des Jahres mehr als 60 % ihres Wertes verloren. Damit notiert die Aktie von Tesla so tief wie seit November 2020 nicht mehr. Dennoch ist Tesla mit einem Börsenwert von rund 435 Milliarden USD weiterhin der wertvollste Autobauer der Welt und auch das KGV bleibt mit 45 auf einem sehr hohen Niveau.

 

Twitter-Übernahme bringt Fass zum Überlaufen

 

Die Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter, die Musk sich stolze 44 Milliarden US-Dollar kosten ließ, belastet nun auch den Börsenkurs von Tesla. Um die Übernahme zu finanzieren verkaufte Musk Tesla-Aktien im Gesamtwert von rund 25 Milliarden US-Dollar, weitere Verkäufe dürften allerdings folgen. Erschwerend kommt hinzu, dass Twitter weiter an zahlenden Kunden verliert und kurz vor der Insolvenz steht.

 

Um die Insolvenz abzuweisen, erwägt Musk nun laut Medienberichten Kredite aufzunehmen, um die Schuldenlast bei Twitter zu reduzieren. Diese Kredite sollen anschließend mit Tesla-Aktien abgesichert werden. Damit gibt Musk faktisch weitere Tesla-Aktien aus der Hand und verliert ein weiteres Stück die Kontrolle über den Autobauer.

 

21.12.2022 - Felix Eisenhauer

 

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