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Platin - Absturz oder Luftloch im Steigflug?

Platin im Banne der Faktor-Volatilität

NTG24 - Platin - Absturz oder Luftloch im Steigflug?

 

Der jüngste Rückgang des Platinpreises ließ Sorgen wachsen, dass sich die mittelfristigen Perspektiven für das weiße Edelmetall wieder verdunkeln. Verstärkt wurden diese Sorgen durch die Prognose des World Platinum Investment Council, dass es 2021 zu einem globalen Angebotsüberschuss kommt. Ein näherer Blick nimmt aber einen Großteil dieser Sorgen.

Nach der jüngsten Schätzung des World Platinum Investment Council (WPIC) vom 09.09.2021 wird sich auf dem globalen Platinmarkt für 2021 ein Angebotsüberschuss von 190.000 Unzen erwartet wird, nachdem im Jahr 2020 noch ein Angebotsdefizit von 883.000 Unzen geherrscht hatte.

In unserem Beitrag vom 13.08.2021 ,,Palladium und Platin im Fokus‘‘ hatten wir bereits den Substitutionsdrift von Palladium zu Platin aufgegriffen.

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Werbebanner ClaudemusWie nun aber auch die jüngsten Marktanalysen zeigen, haben sich auch bei der Investmentnachfrage bedeutende kurzfristige Verschiebungen ergeben. Zudem kompensiert eine deutlich schwächer erwartete chinesische Schmucknachfrage das Nachfragewachstum in Europa und Nordamerika in großen Teilen.

Der WPIC erwartet nach zwei Jahren rasanten Nachfragewachstums bei der Platin-Investmentnachfrage für das laufende Jahr nun einen Rückgang gegenüber 2020 um 66 % auf 521.000 Unzen.

Letzteres ist allerdings vor dem Hintergrund der historisch hohen Schätzfehler des WPIC völlig offen. Sollte zudem die Förderung von Platin-bezogenen Investmentprodukten fruchten, wird ein Investment in Platin nur noch attraktiver.

Der jüngste Kurseinbruch von Platin führte, wie in nachfolgendem Chart zu sehen, bis zu seiner 2020 überwundenen langfristigen Abwärtstrend-Linie. Sollte nun auf Monatsschlusskurs-Basis auch das statische Unterstützungsniveau halten, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei der Abwärtsbewegung seit Mitte Mai 2021 um eine Korrektur in einem neuen langfristigen Aufwärtstrend handelt.

 

 

Und was ist das Fazit?

 

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistEin Blick auf die mittelfristigen Treiber des Platinpreises ergibt, dass der vom WPIC für 2021 erwartete Angebotsüberschuss von 190.000 Unzen eine sehr ungewisse Schätzung darstellt, da die Volatilität der diesen ergebenden Faktoren schlicht zu hoch ist, um selbst gut 3 Monate vor Jahresende eine verlässliche Prognose zu geben. Zudem ist die Ko-Volatilität jener Vermögenswerte, in welchen Platin in einer Substitutionsbeziehung steht, nicht nur auf Palladium im katalysatortechnischen Sinne beschränkt. Denn mit der deutlich gestiegenen Inflation stellt sich für Billionen von US-Dollar in Nominal-Assets wie Anleihen die ,,Verlustminimierungs-Frage‘‘ womöglich viel schneller und drängender als bislang im Markt eingepreist. Dies alleine könnte die WPIC-Prognose noch vor Silvester 2021 völlig über den Haufen werden. Im Lichte dieser Situation sollte der jüngste Rückgang des Platinpreises eher als vorübergehend angesehen werden.

 

23.09.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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