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Können BP und Shell positiv überraschen?

Die Börse akkumuliert BP und Shell still und heimlich - jetzt kommt der Realitätscheck.

NTG24 - Können BP und Shell positiv überraschen?

 

Öl und Gas sind derzeit nicht unbedingt der Fokus der Wirtschaftspresse. Das OPEC+ Kartell flutet den Weltmarkt mit Öl, was die Preise drückt. Die europäischen Majors haben sich im 3. Quartal aber dennoch gut geschlagen. 

Shell (GB00BP6MXD84) bricht vor den Zahlen nach oben aus. Das ist entscheidend, denn die Aktien des europäischen Öl-Majors laufen seit dem Ende des 2. Quartals in einem breiten Band seitwärts. Dahinter stehen natürlich die niedrigen Ölpreise und die stetigen Ausweitungen des Ausstosses des OPEC+ Kartells. In der Folge rechnet die Wall Street mit einem Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal um -18 % auf 1,57 US-Dollar je Aktie, während der Umsatz unverändert bei rund 71 Mrd. US-Dollar gesehen wird. Shell liess allerdings am Dienstag durchblicken, dass der Handel mit Öl und Gas sich im 3. Quartal deutlich erholt hat. Die Chemiesparte hat im 3. Quartal hingegen Geld verloren und es gibt einen Sonderabschreiber in Höhe von 600 Mio. US-Dollar für Wertberichtigungen auf die Biokraftstoffanlagen in Rotterdam, die man nicht in Betrieb nehmen wird, da mit Biokraftstoff kein nachhaltiger Gewinn zu machen ist. Ganz im Gegensatz dazu brummt das Geschäft mit fossilen Brennstoffen. Der tägliche Ausstoss an Öl und Gas wuchs umgerechnet auf 1,89 Mio. Barrel und man verflüssigte zwischen 7 und 7,4 Mio. Tonnen LNG. Das ist wichtig, denn: 

 

Shell Plc.

 

LNG ist einer der grössten langfristigen Katalysatoren für Shell. Der Konzern hat es sich unter CEO Wael Sawan auf die Fahne geschrieben, dass man der weltweit grösste Anbieter von Flüssiggas werden will. Shell sieht LNG als Brücke innerhalb des globalen Umbaus der Energieversorgung an. Selbstverständlich profitiert der europäische Konzern auch erheblich davon, dass die EU den russischen Gashahn immer weiter zudreht und sich somit selbst die preiswerten Gaslieferungen abschneidet. Mit seinem margenstarken LNG-Angebot rennt Shell somit offene Türen ein. Obwohl LNG den Kunden ein Vielfaches kostet, steigt die Nachfrage stetig. Eine dramatische Wende, denn früher galt LNG als unverkäuflich, weil es erheblich höhere Emissionen mit sich bringt und unwirtschaftlich im Vergleich zu russischem Gas ist. Inzwischen explodieren in Nordamerika die LNG-Projekte. In Rekordzeit werden neue Kapazitäten aufgebaut, um am Boom teilzunehmen. Shell hat beispielsweise erst vor wenigen Tagen in Kitimat, British Columbia, Kanada, seine zweite Verflüssigungseinheit (Train 2) in Betrieb genommen. 

 

Können BP und Shell positiv überraschen?

 

Albert Manifold ist ein Mann, der Wert auf Effizienz und Rendite legt. Damit ist der neue Chairman bei BP (GB0007980591) genau richtig. Und Manifold hält auch nicht hinter dem Berg, sondern geht umgehend in die Öffentlichkeit mit einer Forderung nach einer „dringlichen“ Kostenreduktion im Konzern. Den Fokus legt er auf den Verkauf von weiteren Unternehmensteilen und damit mittelfristig auf eine Steigerung der Profitabilität. Geschwindigkeit hat für den Chairman höchste Priorität. Er fordert vom Konzern und insbesondere vom Management, dass man die gesetzten Ziele schneller erreicht. Konkret fordert er eine „Verdoppelung“ der Anstrengungen. Und Manifold weiss, wovon er redet. Als CEO hat er den Baumaterialzulieferer CRH (IE0001827041) in zehn Jahren von der Nr. 7 zur Nr. 1 gemacht. 

 

BP PLC

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Optimismus der Börse gegenüber BP ist zuletzt auch deutlich gestiegen. Nicht unbedingt im Hinblick auf den Umsatz. Hier fehlt BP auf der einen Seite der Ausbau der Produktion und des Ausstosses und auf der anderen Seite stimmt der Ölpreis noch nicht. Im 3. Quartal bewegte sich beispielsweise Brent-Öl im Durchschnitt bei weniger als 70 US-Dollar / Barrel. Das ist die Marke, die CEO Auchincloss noch im Frühjahr genannt hatte, damit BP richtig durchstarten kann. Doch die Börse ist sich sicher, dass der Turnaround bei BP die Profitabilität heben wird. Die Erwartungen an den Gewinn je Aktie für das abgelaufene 3. Quartal sind seit dem Sommer um 22,5 % gestiegen. Konkret wird ein „bereinigter“ Gewinn von 0,76 US-Dollar je Aktie erwartet, was allerdings immer noch ein Rückgang um -8 % im Jahresvergleich wäre.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen und unverbindlichen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

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09.10.2025 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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