Twitter: Ausgezwitschert?

Datenprobleme verhageln Werbegeschäft

 

Für den Kurznachrichtendienst TWITTER ist der heutige Tag ein rabenschwarzer. Denn nach der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal rauschte die Aktie in die Tiefe. Bei Erstellung dieses Artikels notierte das Papier gut 19 % im Minus. Und schuld daran war, dass Twitter bei seinen Zahlen deutlich enttäuschte.

Zwar konnte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum seinen Umsatz um 9 % auf 824 Millionen Dollar steigern. Doch nicht wenige Analysten hatten damit gerechnet, dass der Umsatz um rund 50 Millionen Dollar noch höher ausfallen könnte. Beim Gewinn je Aktie meldete das Unternehmen 0,17 Dollar. Auch das lag unter den Erwartungen, die 0,20 Dollar je Aktie betrugen. Im Vorjahr hatte TWITTER auf vergleichbarer Basis 0,21 Dollar je Aktie verdient.

 

TWITTER und die Daten

 

Begründet wurde das enttäuschende Ergebnis vor allem mit technischen Problemen im Werbegeschäft. Diese sollen insbesondere die Personalisierung von Anzeigen behindert haben. Beobachter erklärten, dass hier allerdings wohl eher auch Probleme darin bestanden haben sollen, dass TWITTER vorher Daten von Nutzern unerlaubt zur Personalisierung benutzt habe und eine Korrektur dieses Fehlverhaltens entsprechend das Werbegeschäft belastet.

Immerhin: Wenigstens bei den Nutzerzahlen kann TWITTER Entwarnung geben. Nachdem  in der Vergangenheit eher rückläufige Zahlen gemeldet werden mussten, konnte die Zahl der täglich aktiven Nutzer innerhalb der letzten drei Monate von 139 auf 145 Millionen gesteigert werden.

 

Kasse machen?

 

Aber das hat natürlich nicht ausgereicht, um den Sell-off der Aktie zu verhindern. Was uns nun zu einer Investment-Entscheidung bringen muss. Denn einerseits notiert die Aktie nur noch hauchdünn über unseren bisherigen Stopp-Loss bei 30,36 Dollar. Zum anderen haben sich hier sehr gute Gewinne von fast 125 % seit Erst-Empfehlung im Zürcher Trend angehäuft. Unter diesen Prämissen empfehlen wir, mindestens zwei Drittel der bestehenden Position nun glatt zu stellen und die Gewinne mitzunehmen. Der Rest verbleibt als Grundstock für eine Rebound-Spekulation.

 

 

24.10.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 

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