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Eigentlich wurde Elon Musk als CEO von Twitter bereits abgewählt, doch mehr Zeit für Tesla hat er bisher noch nicht

Hält sich Musk an sein Wort?

NTG24 - Eigentlich wurde Elon Musk als CEO von Twitter bereits abgewählt, doch mehr Zeit für Tesla hat er bisher noch nicht

 

Es war eine der größten Schlagzeilen des gestrigen Tages: Elon Musk ließ die Nutzer darüber abstimmen, ob er als CEO von Twitter zurücktreten solle. Eine recht deutliche Mehrheit befürwortete einen solchen Schritt. Musk selbst betonte noch ausdrücklich, dass er sich an das Ergebnis halten wolle. Einen offiziellen Rücktritt gab es bis zum Dienstagmorgen aber noch nicht zu vernehmen.

Nach dem Ergebnis der Umfrage bei Twitter (US90184L1026) blieb der (Noch-)CEO und Chef von Tesla (US88160R1014) zunächst verdächtig ruhig. Über Stunden gab es keine Tweets von Elon Musk zu sehen, was für den dauertwitternden Milliardär durchaus ungewöhnlich ist. Als schließlich die ersten Nachrichten von ihm eintrudelten, wurde noch kein offizieller Rücktritt verkündet.

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Werbebanner EMH PM TradeStattdessen stürzte Elon Musk sich vor allem auf die Reaktionen anderer Nutzer. Der berüchtigte Internetunternehmer Kim Dotcom etwa bezeichnete die Umfrage als eine tolle Form von Datamining, da Musk damit „Deep State Bots“ identifiziert habe. Anders ausgedrückt wird damit angedeutet, dass die Umfrage nicht rechtens sei und nur durch irgendwelche Bots zu ihrem letztlichen Ergebnis geführt wurde. Wie bei Verschwörungstheorien üblich gibt es dafür keinerlei Belege. Dennoch bezeichnete Musk das Ganze als „interessant“.

Zu erwärmen scheint sich Musk auch für die Idee zu können, künftig bei Umfragen nur noch zahlende Nutzer teilnehmen zu lassen. Einen solchen Vorschlag kommentierte Musk mit der Ankündigung, dies in Zukunft durchsetzen zu wollen. Was genau das dann noch mit Demokratie oder freier Meinungsäußerung zu tun hat, das wird wohl das Geheimnis des dauerpolternden Multi-CEO bleiben.

 

Die Freude bei Tesla währte nicht lange

 

Bei Tesla zeigten die Anleger sich gestern eine ganze Weile lang sichtlich erfreut darüber, dass Elon Musks Tage im Chefsessel von Twitter gezählt zu sein schienen. Zeitweise ging es mit den Kursen um über fünf Prozent in die Höhe. Viele Anleger sahen sehr freudig der Aussicht entgegen, dass Musk sich wieder endlich mehr um Tesla kümmern könnte.

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Nachdem der Rücktritt letztlich ausgeblieben ist, ging die Stimmung aber recht schnell wieder in den Keller. Letztlich beendete die Tesla-Aktie den gestrigen Handel mit 2,4 Prozent im Minus und stürzte (mal wieder) auf ein neues 52-Wochen-Tief bei 138,78 Euro zurück. Immer mehr erweisen die Eskapaden des Elon Musk sich als Belastungsfaktor für Konzern und Aktie und mittlerweile dürfte irreparabler Schaden verursacht worden sein.

 

Langweilig wird es sicher nicht

 

Elon Musk ist ein Mann, der zu seinem Wort steht – zumindest, wenn ihm das gerade in den Kram passt. Ansonsten entsteht immer mehr der Eindruck, dass der zweitreichste Mann der Welt schlicht tut und lässt, worauf er gerade Lust hat. Dagegen wäre prinzipiell auch nichts einzuwenden, wenn Musk mir seinem erratischen und impulsiven Verhalten nicht Hunderte Milliarden Euro an Anlegerkapital vernichten würde, von der sich immer weiter aufheizenden politischen Stimmung ganz zu schweigen,

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEine schnelle Erholung wird es weder bei Twitter noch bei Tesla zu sehen geben. Zwar wäre es verfrüht, die beiden Unternehmen schon gänzlich abzuschreiben. Doch Musk hat mittlerweile viel Vertrauen verspielt, und das längst nicht mehr nur bei seinen Gegnern. Auch immer mehr ehemalige Unterstützer des Unternehmers wenden sich ab und vor allem Investoren und Werbekunden suchen vermehrt das Weite. Das zerstörte Vertrauen wieder aufzubauen, wird selbst im besten Fall Jahre dauern. Die Twitter-Aktie ist bekanntlich bereits aus dem Handel verschwunden, doch ob die Papiere von Tesla irgendwann wieder zu alter Stärke zurückfinden werden, darf momentan eher bezweifelt werden. Von Musk mag man halten, was man möchte. Dass er sich rein geschäftlich in diesem Jahr so überhaupt keinen Gefallen getan hat, lässt sich aber kaum leugnen.

 

20.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • Karsten B. - 20.12.2022 21:20:27 Uhr


 

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