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Varta schießt in die Höhe, auch TUI kann kräftig zulegen, Steinhoff verhindert den Sturz ins Bodenlose und Siemens Energy legt immerhin etwas zu

Gute Laune an den Märkten verhilft abgestürzten Aktien zu Auftrieb

NTG24 - Varta schießt in die Höhe, auch TUI kann kräftig zulegen, Steinhoff verhindert den Sturz ins Bodenlose und Siemens Energy legt immerhin etwas zu

 

Es gibt so einige gefallene Sterne am Börsenhimmel, die in diesem Jahr teilweise ins Bodenlose gefallen sind. Enttäuschte Erwartungen und ein mehr als unvorteilhaftes Marktumfeld ließen den Bullen zum Teil überhaupt keine Chancen mehr. Wie hoch das Erholungspotenzial ausfällt, wenn die Stimmung wieder umschwenkt, zeigte sich am Freitag.

Vor dem Wochenende konnte die schwer gebeutelte Aktie von Varta (DE000A0TGJ55) sich um 14,6 Prozent in die Höhe schwingen und zählte damit an einem sehr freundlichen Tag zu den größten Gewinnern. Mit diesem Satz in die Höhe konnten die Käufer sogar die nicht unwichtige 30-Euro-Linie übertreten. Bis auf 33,87 Euro schwollen die Kurse des Ellwangener Batterieherstellers an.

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Werbebanner ClaudemusDabei gab es im Prinzip keine guten Neuigkeiten rund um Varta zu hören. Im Gegenteil, die „WirtschaftsWoche“ schrieb von einem Liquiditätsproblem und die Hoffnung auf einen Durchbruch mit E-Auto-Batterien sind schwer angeschlagen, da sich die Frage stellt, wie Varta eigentlich die dafür nötigen Fabriken aus dem Boden stampfen will. Eben deshalb dürfte die Varta-Aktie auch kaum noch weiter ausbrechen. Nach einem beispiellosen Absturz war schlicht viel Luft nach oben da, doch es bleibt bei einem Verlust von 70 Prozent auf Jahressicht.

 

TUI im Aufwind

 

Etwas besser sieht es da schon bei TUI (DE000TUAG000) aus, wo sich nun schon seit einer ganzen Weile eine Erholung beobachten lassen konnte. Die durch US-Inflationsdaten ausgelöste gute Stimmung verhalf dem Titel am Freitag um weitere 5,95 Prozent auf die Sprünge, die Kurse verbesserten sich bis auf 1,77 Euro am Wochenende. Seit August gab es derartige Kurshöhen nicht mehr zu sehen.

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Es setzt sich immer mehr die Hoffnung durch, dass in der Reisebranche der ganz große, inflationsbedingte Crash ausbleiben könnte. Gestärkt werden die Optimisten durch einen anhaltenden Reiseboom im Herbst und auch die letzten Konjunkturdaten fielen nicht nur schlecht aus. Es ist noch etwas früh, um hier schon ein abschließendes Urteil zu fällen und leicht wird es in naher Zukunft mit Sicherheit nicht. Doch an den Märkten setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass die TUI-Aktie im Spätsommer gnadenlos überverkauft wurde.

 

Steinhoff wehrt sich nach Kräften

 

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Werbebanner EMH PM TradeOhne nennenswerte Neuigkeiten und mit einem weiterhin gigantischen Schulden- und Zinsproblem kämpft die Aktie von Steinhoff (NL0011375019) seit einer ganzen Weile darum, nicht auch noch unter die Linie bei 0,10 Euro zu fallen. In der ausgelaufenen Woche war das Papier schon auf dem besten Weg, dauerhaft einstellige Kurse zu etablieren. Die gute Laune an den Märkten wirkte aber ansteckend, sodass Schlimmeres verhindert werden konnte.

Mit einem Plus von 7,92 Prozent verbesserte die Steinhoff-Aktie sich in Frankfurt bis auf 0,109 Euro. Wirklich viel verändert hat sich dadurch nicht und es bleibt abzuwarten, wie lange die Käufer dieses Mal den kleinen Kurssprung verteidigen können. Eine echte Erholungsrallye wird es aber sehr wahrscheinlich erst dann zu sehen geben, wenn sich beim Steinhoff-Konzern ganz grundsätzlich etwas verändert hat.

 

Siemens Energy: Auf einem guten Weg

 

Bei Siemens Energy (DE000ENER6Y0) fielen die Kursgewinne am Freitag mit 2,4 Prozent etwas übersichtlicher aus, doch ebenso wie TUI blickt das Papier schon seit einigen Wochen auf eine anhaltende Erholungsbewegung. Bis auf 14,34 Euro ging es zum Wochenende aufwärts, womit das Papier Tiefststände naher der 10-Euro-Linie endlich hinter sich lassen zu können scheint.

Es bleiben bei dem Konzern, der vor allem unter massiven Verlusten der spanischen Windkrafttochter Gamesa (ES0143416115) leidet, viele Risiken bestehen. Mit Sorge dürften die meisten auf die anstehenden Quartalszahlen blicken, welche voraussichtlich am Mittwoch vorgestellt werden. Nach immer neuen Gewinnwarnungen aus Spanien ist kaum vorstellbar, dass es dabei etwas Gutes zu hören geben wird. Hoffen lässt sich allenfalls, dass der Ausblick überzeugen kann. Verlass ist darauf aber ebenfalls nicht.

 

Mit Vorsicht zu genießen

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs ist angenehm zu sehen, dass viele abgestürzte Titel wieder etwas Boden gutmachen konnten. Anleger sollten sich mit grenzenloser Euphorie aber noch etwas zurückhalten. Denn in den meisten Fällen reichten die Kurssprünge vom Freitag noch nicht aus, um bereits von einem echten Comeback zu sprechen. Noch dazu dürfte die neue Woche hier und da Gewinnmitnahmen mit sich bringen und damit wieder für Druck bei nicht wenigen Einzeltiteln sorgen. Es gab zuletzt durchaus positive Neuigkeiten für die Märkte, doch sind die vielen Krisen auch lange noch nicht ausgestanden.

 

 

13.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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