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Neuer Zwischenbericht des ,,Silver Institute‘‘ zum Silbermarkt

Neue Analyse des Silver Institute und Metals Focus globalen Silbermarkt

NTG24 - Neuer Zwischenbericht des ,,Silver Institute‘‘ zum Silbermarkt

 

Das ,,Silver Institute‘‘ hat gemeinsam mit ,,Metals Focus‘‘ am 17.11.2020 einen neuen Bericht zur aktuellen Marktsituation auf dem globalen Silbermarkt publiziert. ,,Interim Silver Market Review 2020" enthält historische Statistiken zu Angebot und Nachfrage von Silber sowie vorläufige Schätzungen für das Jahr 2020.

 

Dabei machten die Analysten folgende Prognosen:

 

Die industrielle Silbernachfrage dürfte den Analysten zufolge 2020 um 9 % zurückgehen.
Für die Schmucknachfrage wird 2020 ein deutlicher Rückgang von 23 % prognostiziert. Einen starken Rückgang dürfte es auch bei der Produktion von Silberwaren geben (-34 %) Investments in physisches Silber wird den Analysten zufolge erneut zulegen und könnte einen Zuwachs von 27 % verzeichnen. Die weltweite Gesamtnachfrage nach Silber soll danach um 6 % sinken.

Beim globalen Silberangebot wird für die Produktion aus Silberminen 2020 ein Rückgang um 6 % erwartet. Das Angebot von Altsilber sollte indes erneut zunehmen, und zwar um 7 %. Die Nettoverkäufe des offiziellen Sektors könnten um 21 % zulegen. Das weltweite Gesamtangebot an Silber dürfte damit laut Silver Institute um 6 % zurückgehen.

Den Schätzungen zufolge dürfte der globale Silbermarkt in diesem Jahr einen Überschuss (Gesamtangebot abzüglich Gesamtnachfrage) von rund 31,5 Millionen Unzen aufweisen.

Man gehe aber davon aus, dass die Stärke der weltweiten Silberinvestitionen diesen Überschuss weiterhin bequem aufnehmen werden. So könnten die Nettoinvestments in Silber-ETPs den Angaben zufolge um ganze 329 % bzw. 350 Mio. Unzen zulegen.
Der jährliche Durchschnittspreis dürfte 2020 um 27 % auf 20,60 USD steigen und damit das höchste Niveau seit 2013 erreichen.

Wie bei Platin sind auch bei Silber die Marktturbulenzen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Bei der Bewertung der Prognosen des ,,Silver Institute‘‘ und ,,Metals Focus‘‘ sollte allerdings auch hinterfragt werden, wie realistisch ein rechnerischer Überschuss von Silber in Höhe von 31,5 Mio. Unzen ist, der sich aus einem Anstieg der Nettoinvestment-Nachfrage um 27 % ergibt.

Dabei ist erwähnenswert, dass der globale Silbermarkt nach den neuen Schätzungen von ,,Metals Focus‘‘ nach Einrechnung von ETP’s von einem Angebotsdefizit in Höhe von 55,7 Mio. Unzen Silber im Jahr 2019 auf ein Angebotsdefizit von 318,5 Mio. Unzen Silber im Jahr 2020 rutscht.

Der Swing bei Silber-ETP’s ist dabei enorm: Addierte sich im Jahr 2018 ein Angebotsüberschuss am Markt zusammen mit einer Netto-Devestition bei ETP’s in Höhe von 22,3 Mio. Unzen zu einem Angebotsüberschuss von 50,2 Mio. Unzen, so drehte das Nettoinvestment in ETP’s 2019 auf eine Nettoinvestition von 81,7 Mio. Unzen, woraus ein Nettoangebotsdefizit inklusive ETP’s von 55,7 Mio. Unzen resultierte. Diese ETP-Nettoinvestitionen sollen 2020 nun auf 350 Mio. Unzen bzw. um 329 % steigen.

 

Fazit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMan braucht nicht viel Fantasie, um sich die ,,Market Balance‘‘ vorzustellen, wenn die ETP-Investmentnachfrage wirklich abhebt. Gleiches gilt für die Rubrik ,,physische Nettoinvestment-Nachfrage‘‘. Da diese auf eine Änderung der Inflationserwartungen, vor allem aber auch als Hedge gegen Systemrisiken überproportional reagiert, sollte die neueste Schätzung der Investmentnachfrage nach Silber mit großer Vorsicht bewertet werden. Denn Fakt ist, dass der physische Silbermarkt einen nochmaligen Anstieg der Silber-ETP-Nettonachfrage um 329 % wie in diesem Jahr prognostiziert, zu den aktuellen Kursen gar nicht abbilden könnte. Darauf deuten auch die hartnäckig bestehenden Prämien für physisches Silber gegenüber ,,Papier-Silber‘‘ hin.

Zudem bleibt offen, warum die ETP-Nachfrage 2020 um 329 % ansteigt, die Nettoinvestment-Nachfrage aber nur um 27 %. Es sollte also im kommenden Jahr neben der Investmentnachfrage vor allem die Nettoentwicklung bei Silber-ETP’s im Blick behalten werden. Sollten beide Faktoren in Richtung einer höheren Nettonachfrage schlittern, dürften sich einige Analysten bei der Entwicklung des Silberpreises im kommenden Jahr noch die Augen reiben!

 

18.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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