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Nestlé stellt sich unter neuer Leitung seiner Krise und erfreut die Anteilseigner mit ambitionierten Zukunftsplänen

Mit noch drastischeren Einsparungen will Nestlé zurück auf den Wachsumspfad

NTG24 - Nestlé stellt sich unter neuer Leitung seiner Krise und erfreut die Anteilseigner mit ambitionierten Zukunftsplänen

 

Die vergangenen zwölf Monate waren für Nestlé ein einziges Trauerspiel. Nicht nur liefen die Geschäfte nicht rund und das Umsatzwachstum ließ gegenüber der Konkurrenz zu wünschen übrig. Der weltweit größte Lebensmittelkonzern durchlebte auch in der Führungsetage manchen Abgrund. Im vergangenen Jahr musste sich CEO Mark Schneider überraschend verabschieden. Sein Nachfolger Laurent Freixe stolperte über eine verheimlichte Liebesaffäre und auch Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke ging vorzeitig.

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Im September nahm nun Philipp Navratil im Chefsessel von Nestlé (CH0038863350) Platz und am Donnerstag konnte er schon mal einigermaßen erfreuliche Zahlen vorlegen. Die Umsätze kletterten auf 65,9 Milliarden CHF (ca. 71,3 Mrd. Euro) und übertragen damit die Erwartungen der Analysten. Das Wachstum wurde bereinigt um Wechselkurseinflüsse und Zukäufe sowie Verkäufe auf 3,3 Prozent beziffert. Es scheint also in die richtige Richtung zu gehen.

 

 

 

Weitaus interessanter für die Anleger ist allerdings die weitere Strategie von Nestlé, und auch dort scheint einiges in Bewegung gekommen zu sein. Der neue Chef nimmt kein Blatt vor den Mund und versucht nicht im Ansatz, die gegenwärtige Lage schönzureden. Das Wachstum des Konzerns sei in Teilen nicht ansatzweise gut genug. Um das zu ändern, soll der Sparkurs nun noch weiter ausgedehnt werden.

 

Nestlé setzt wieder den Rotstift an

 

Für Ende 2027 hatte Nestlé zuvor bereits ein Sparziel in Höhe von 2,5 Milliarden CHF eingeplant. Dies erhöhte Navratil nun noch einmal auf drei Milliarden CHF. Letzteres entspricht umgerechnet rund 3,25 Milliarden Euro. Um dies zu erreichen, sollen 16.000 Stellen und damit etwa sechs Prozent der gesamten Belegschaft dem Rotstift zum Opfer fallen. Drei Viertel davon entfallen auf die Verwaltung, der Rest auf die Produktion.

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Werbebanner EMH PM Trade Die Absätze sollen indes wieder steigen und dazu will der neue Chef von Nestlé so ziemlich alles auf den Prüfstand stellen. Das gesamte Markenportfolio will sich Navratil ansehen und „mit Dringlichkeit“ handeln, wie er gegenüber Investoren versprach. Damit kommt der neue CEO einem lange gehegten Wunsch der Anleger nach. Das gilt auch mit Blick auf die Verschuldung, die in den kommenden Jahren reduziert werden soll. Für das Erreichen dieses Ziels setzt Finanzchefin Anna Manz aber vordergründig auf Wachstum.

Analysten loben in erster Linie, dass Nestlé endlich den Ernst der Lage verstanden habe und sich seinen Herausforderungen nun stelle. Das sorgt für bessere Laune als die eher nüchterne Erkenntnis, dass die Prognose für das laufende Jahr bestätigt wurde. Der Konzern scheint den Anlegern endlich wieder eine attraktive Perspektive zu bieten. Das machte sich beim Aktienkurs direkt bemerkbar.

 

Aufbruchstimmung

 

Am Donnerstag zog es die Nestlé-Aktie um sehr respektable 9,5 Prozent in die Höhe bis auf 89,52 Euro. Auf Schlusskursbasis erreichte das Papier damit den höchsten Stand seit Juni. Zwar bleibt noch immer viel zu tun und das Marktumfeld ist weiter angeschlagen. Doch schon allein der erkennbare Wille, daran etwas zu ändern und sich ein Stück weit neu zu erfinden, sorgt bei den Anlegern für neue Hoffnungen. Ob der Turnaround gelingen mag, das wird die Zeit zeigen.

Aus Anlegersicht wirkt die Nestlé-Aktie nun besonders interessant. Denn sollte der neue Ansatz von Nestlé Früchte tragen, so wären die Renditen für Investoren natürlich umso höher, je früher der Einstieg erfolgt. Gesellt sich zur neuen Strategie im besten Fall noch eine generelle Erholung des Marktes, so würden die Aussichten besonders sonnig ausfallen. Nicht vergessen werden sollte allerdings, dass Nestlé sich nach aktuellem Stand noch immer im Krisenmodus befindet, was natürlich auch Risiken mit sich bringt. Ob es sich lohnt, diese einzugehen, das kann letzten Endes nur jeder für sich selbst entscheiden.

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17.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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