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Der Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte zur Wiedereinführung eines Karenztages sorgt für viel Wirbel und Kritik gibt es auch aus dem eigenen Konzern

Die Allianz scheint in ein Wespennest gestochen zu haben

NTG24 - Der Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte zur Wiedereinführung eines Karenztages sorgt für viel Wirbel und Kritik gibt es auch aus dem eigenen Konzern

 

Auch Allianz-Chef Oliver Bäte macht sich so seine Gedanken über den Zustand der deutschen Wirtschaft und gab einen Einblick darauf vor wenigen Tagen in einem Interview. Dabei sah er ein großes Problem darin, dass die Produktivität im Land hinter ihrem Potenzial zurückbliebe. Um dies anzugehen, sieht Bäte die Reduzierung von Krankenständen als ein wichtiges Ziel an und natürlich hatte er auch gleich einen Lösungsvorschlag im Gepäck.

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Werbebanner EMH PM TradeMit der Wiedereinführung eines Karenztages sollen nach der Vorstellung des Chefs der Allianz (DE0008404005) die Menschen wieder verstärkt dazu motiviert werden, sich nicht bei jedem Wehwehchen direkt krankschreiben zu lassen. Oliver Bäte rechnete vor, dass sich damit bis zu 40 Milliarden Euro einsparen ließen. Erklärtes Ziel ist es, die durchschnittlich 20 Krankheitstage deutscher Arbeitnehmer auf den EU-Schnitt zuzubewegen, welches momentan bei acht Tagen liegt.

Das Thema schlug hohe Wellen und fand längst Einzug in die Politik. Dort positionierte sich beispielsweise CDU-Vize Karl-Josef Laumann gegen den Vorschlag und auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält wenig von der Idee. Arbeitsminister Heil kritisierte, dass mit der Wiedereinführung eines Karenztages kranke Arbeitnehmer unter den Generalverdacht des Blaumachens gestellt würden. Daraus ergebe sich ein verzerrtes Bild der arbeitenden Menschen und noch dazu würden vor allem all jene schwer getroffen, die ohnehin schon wenig verdienen. Das sei der falsche Weg.

 

 

 

Auch bei der Allianz herrscht keine Einigkeit

 

Zwar gibt es auch einige positive Stimmen zum Vorstoß von Allianz-Chef Oliver Bäte, etwa aus der Wirtschaft und von einigen Vertretern der Krankenkassen, die aktuell unter dramatisch gestiegenen Kosten ächzen. Allzu breit scheint die Unterstützung aber nicht auszufallen. Selbst im eigenen Konzern wurde nun Kritik laut, wie die „FAZ“ berichtet.

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Die Konzernbetriebsratsvorsitzende Gabriele Burkhardt-Berg sieht in einem Karenztag keine Lösung, um Krankheitskosten zu reduzieren. Man sei aber mit der Konzernleitung im Gespräch, um die Situation für den eigenen Konzern zu analysieren. Sehr viel schärfere Kritik erlaubte sich die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG), die seit einer Weile darum kämpft, bei der Allianz einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dort wird moniert, dass die Vorstände schlechte Arbeitsbedingungen zu verantworten hätten, welche nun zu Ausfällen führten, für die Angestellte auch noch selbst zahlen sollten.

Des Weiteren beklagt die NAG, dass Vorstandsbezüge und Dividenden nach immer neuen Rekordgewinnen munter gestiegene seien, während die Belegschaften in der Versicherungsbranche herbe Reallohnverluste hätten hinnehmen müssen. Die Kritik richtet sich nicht ausschließlich gegen die Allianz, sondern auch gegen andere Versicherer. Oliver Bäte lieferte aber eine willkommene Vorlage und es war zu erwarten, dass er sich mit seinem Vorschlag ins Kreuzfeuer begeben würde.

 

Kein Grund zur Panik?

 

Doch bleibt es erst einmal nur ein Vorschlag und Bäte wirkte zumindest auf den Autor dieser Zeilen nicht so, als würde er grundsätzlich nicht mit sich reden lassen. Recht hat der gute Mann damit, dass die Kosten für Krankheitsausfälle zuweilen aus dem Ruder laufen. Die Diskussion darüber aufzunehmen, kann nicht schaden, auch wenn eine passende Lösung vielleicht anders aussehen mag als die Vorstellungen des Allianz-Chefs.

Auf die Allianz-Aktie hat das Thema derweil keinen nennenswerten Einfluss. Zwar ließe sich argumentieren, dass Bäte dem Image des Versicherers dezent geschadet haben könnte. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass das Thema bei den Verbrauchern recht schnell in Vergessenheit geraten wird und aus Erfahrungen aus eigenen Gesprächen bekomme ich persönlich auch den Eindruck, dass die Ansichten über Karenztage auch in der normalen Bevölkerung recht weit auseinandergehen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Allianz-Aktie nachhaltige Effekte zu spüren bekommt. Den Handel am Donnerstag verließ das Papier mit weiterhin starken 300,50 Euro, was nur knapp unter dem Allzeit-Hoch bei 304,70 Euro liegt.

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10.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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