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Aluminiumfuture kratzt an der Marke von 3.000 US-Dollar

Der Aluminiumpreis hat weiter starken Rückenwind

NTG24 - Aluminiumfuture kratzt an der Marke von 3.000 US-Dollar

 

Der Aluminiumfuture-Preis hat in dieser Woche erstmals seit 2008 wieder die Marke von 3.000 US-Dollar erreicht. Neben der im Frühjahr begonnenen russischen Politik der Abschöpfung von Produzentenrenten seiner Aluminiumexporteure sind es aber inzwischen auch eine restriktivere chinesische Energiekontroll-Politik sowie die Unsicherheit nach dem Militärputsch in Guinea, welche den Preis nach oben treiben.

In unserem Beitrag vom 01.07.2021 ,,Russische Exportsteuern treiben Aluminiumpreis‘‘ berichteten wir über die von Russland geplante inländische Stabilisierung des Aluminiumpreises durch Exportsteuern bei gleichzeitiger Abschöpfung der Produzentenrenten russischer Aluminium-Exporteure.

Seither ist der Aluminiumfuture-Preis an der Moskauer Börse weiter deutlich angestiegen.

 

 

Aber nicht nur die russische Außenwirtschaftspolitik treibt die Entwicklung des Aluminiumpreises. Seit Anfang September hat der Aluminiumpreis nun einen neuen Aufwärtsimpuls erhalten und ist dabei bis an die Marke von 3.000 US-Dollar je Tonne herangelaufen, wie der in Hongkong in US-Dollar gehandelte LME-Future in Chart 1 zeigt.

 

 

Damit hat der Aluminium-Future das erste Mal seit der Finanzkrise 2008/2009 wieder die Marke von 3.000 US-Dollar erreicht.

Neben der russischen Politik sind dafür aber auch zwei weitere Einflussfaktoren verantwortlich, welche die Angebotsseite für Aluminium auch mittelfristig verknappen könnten.

Zum einen lasten jene Maßnahmen der chinesischen Regierung auf der Angebotsseite, die offiziell zur Kontrolle des Energieverbrauchs ergriffen wurden.

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Werbebanner ISIN-WatchlistChina ist für mehr als 50 % der weltweiten Aluminiumproduktion verantwortlich, weshalb sich eine staatlich verordnete Verringerung der überproportional auf den Weltmarktpreis auswirkt. Zuletzt hatten die Behörden der chinesischen Provinz Yunnan, in der rund 10 % der chinesischen Aluminiumschmelz-Kapazitäten beheimatet sind, den Schmelzen vorgegeben, ihren Energieverbrauch aus Wasserkraft im Zeitraum von September bis Dezember 2021 auf dem Niveau des August dieses Jahres zu halten oder sogar zu verringern. Bis August hatten die dortigen Aluminiumschmelzen ihre jährliche Schmelzkapazität bereits um 1 Mio. Tonnen gesenkt.

Parallel dazu nehmen die Lagerbestände von Aluminium weiter ab, was eine gewisse Eigendynamik in die Aluminiumnachfrage bei gleichzeitig sinkendem Angebot ausgelöst hat.

Daneben beunruhigen die Auswirkungen des Militärputsches in Guinea die Aluminium-Märkte. Guinea verfügt über die weltgrößten Bauxitvorkommen, aus denen dann das Aluminium unter sehr hohem Energieaufwand herausgeschmolzen wird.

 

Und was ist das Fazit?

 

Damit wirken derzeit vor allem politische Faktoren preiserhöhend auf den Aluminiumpreis, wobei die fundamentale Nachfrage und der Rückenwind durch die weiterhin extrem expansive Geldpolitik der großen Notenbanken weltweit bestehen bleiben. Das ,,sensible Nadelöhr‘‘ für den Preis dürfte aber die Angebotsseite des Aluminiummarktes sein. Vor diesem Hintergrund ist ein weiterer deutlicher Anstieg des Aluminiumpreises jederzeit möglich, was kräftige Korrekturen jedoch nicht ausschließt.

 

13.09.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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