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Russland treibt Aluminium nach oben

Russische Exportsteuern treiben Aluminiumpreis

NTG24 - Russland treibt Aluminium nach oben

 

Die angekündigte Exportsteuer Russlands auf ausgewählte Metalle lässt auch den Aluminium-Weltmarkt nicht unbeeindruckt. Die Terminstruktur der Future-Kontrakte ist in Backwardation und die Lieferprämien für physisches Aluminium ziehen an. Die russische Exportsteuer könnte damit zu einem zusätzlichen Treiber für den internationalen Aluminiumpreis werden.

Wie wir in der vergangenen berichteten, will Russland ab August eine Exportsteuer auf Rohstoffe wie Aluminium, Kupfer, Nickel und Stahl einführen.

Dies hat auf den internationalen Rohstoffmärkten zu einer spürbaren Preisreaktion geführt.

Am Dienstag legte daraufhin der Preis für Aluminium weiter zu. Die Sorgen der Marktteilnehmer liegen unter anderem darin, dass Russland aufgrund der neuen Steuer weniger Aluminium exportieren könnte als bislang angenommen. Denn Russland ist nach China der weltweit zweitgrößte Exporteur von Aluminium.

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Werbebanner ClaudemusPassend dazu sind die Prämien für physisches Aluminium gestiegen. Der Preisaufschlag für physisches Aluminium gegenüber dem Preis an der London Metal Exchange (LME) ist zuletzt in Rotterdam auf über 250 US-Dollar je Tonne gestiegen und liegt damit so hoch wie noch nie seit Beginn der Messungen im Jahr 2016. Die LME-Terminmarktkurve befindet sich zudem gänzlich in Backwardation. Diese zeigt Lieferprämien kürzerer Terminkontrakte gegenüber länger laufenden an.

Diese Entwicklung verschärft nun die ohnehin seit Monaten erkennbare Aufwärts-Entwicklung des Aluminiumpreises. Dies verdeutlichen beispielhaft drei verschiedene Aluminium-Future-Kontrakte in Moskau, New York und Hongkong.

Zum einen der Aluminium-Future an der Moscow Exchange

 

 

Der Aluminium-Future für ,,Aluminium European Duty-unpaid‘‘ an der COMEX in den USA

 

 

Und der in Hongkong notierte, auf US-Dollar laufende London-Aluminium-Mini-Future-Kontrakt

 

 

Und was ist das Fazit?

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie neue Besteuerung von Aluminium-Exporten durch den weltweit zweitgrößten Exporteur Russland könnte zu einem verstärkten Aufwärtsdruck auf den Aluminiumpreis für den Fall führen, dass die russischen Exporte dadurch geringer ausfallen als bislang vom Markt erwartet. Ob dies zu dem offiziell kommunizierten Ziel der russischen Regierung beiträgt, die inländischen Aluminiumpreise zu verringern, bleibt zunächst offen. Denn sollte durch die neue Regulierung der Weltmarktpreis für Aluminium stärker steigen als die Exportsteuer, so wäre ein Export des russischen Aluminiums gleichwohl profitabler als ein Verkauf auf dem russischen Markt. Ob die neue Exportsteuer deshalb wirklich das inländische Preisniveau in Russland senkt, ist vor diesem Hintergrund zweifelhaft.

Plausibler dagegen ist die Begründung, dass der russische Staat einen beachtlichen Teil der ,,Windfall-Profits‘‘ der aluminium-exportierenden Unternehmen abschöpfen will.

 

01.07.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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