
In Sachen Gaming und KI tut sich AMD noch etwas schwer, doch die Absatzzahlen von klassischen Prozessoren wissen zu gefallen
Zen 5 beschert AMD steigende Umsätze und Gewinne
Es zeichnete sich in den letzten Wochen und Monaten bereits ab, dass AMD mit der aktuellen Zen-5-Generation einige echte Verkaufsschlager im Angebot hat. Dies untermauerte der Konzern nun zum ersten Mal mit harten Zahlen, die unter dem Strich sehr zu gefallen wussten. Insbesondere bei Consumer- und Server-Chips verzeichnete das Unternehmen ein stattliches Wachstum.
Auf einzelne Modelle aufgeschlüsselt wurden die Ergebnisse zwar nicht. Doch gilt es als offenes Geheimnis, dass insbesondere der Ryzen 7 9800X3D schwer gefragt war. Das Modell gilt momentan bei Spielern als der optimale Sweetspot für hohe Bildraten. High-End-Fetischisten erhalten mit dem Ryzen 9 9950X3D noch etwas mehr Leistung. In beiden Fällen macht sich ein üppiger Cache bemerkbar, der in Anwendungen wie Spielen seine Vorteile voll auszuspielen weiß. Die Client-Sparte von AMD (US0079031078) konnte ihre Umsätze im vergangenen Quartal bis auf 2,29 Milliarden US-Dollar steigern. Ein Jahr zuvor wurden hier lediglich 1,37 Milliarden Dollar vermeldet.
Im Serversegment kommt Zen 5 ebenfalls gut an. Dort ließen die Zahlen ein Wachstum von vormals 2,36 auf nun 3,67 Milliarden Dollar erkennen. Zudem ließ AMD wissen, dass neue Chips mittlerweile bei so ziemlich jedem großen Anbieter im Einsatz seien. Erfreulicherweise konnte auch die operative Marge gesteigert werden, welche in diesem Bereich nun auf 25 Prozent statt zuvor 23 Prozent beziffert wurde. Es scheint also bei den wichtigsten Kennmarken klar bergauf zu gehen.
AMD auf Erfolgskurs
Wachsen konnte AMD allerdings nicht in jeder Hinsicht. Das Geschäft mit KI-Chips bleibt ein Stück weit das Sorgenkind, trotz neuer Chips mit teils ansehnlichen Leistungssteigerungen und einer recht überzeugenden Effizienz. Zu leiden hat das Unternehmen jedoch unter US-Exportbeschränkungen, welche auch den speziell für China angepassten MI308 betreffen. Eine neue Exportlizenz liegt bislang nicht vor, sodass mit Belastungen gerechnet wird, die sich im Gesamtjahr auf 1,5 Milliarden Dollar belaufen könnten. Immerhin tauchten gestern aber Medienberichte auf, denen zufolge die US-Regierung über Lockerungen nachdenken könnte.
Rückgänge musste AMD auch in der Gaming-Sparte hinnehmen. Dort gingen die Umsätze um 30 Prozent auf nur noch 647 Millionen Dollar zurück. Offenbar brach die Nachfrage insbesondere bei Chips für Konsolen ein, welche bei PlayStation 5 (Pro) und Xbox Series S/X Verwendung finden. Die Absatzzahlen neuer Grafikkarten scheinen sich, bedingt durch eine mangelhafte Verfügbarkeit, ebenfalls auf überschaubarem Niveau bewegt zu haben.
Trotz dieser kleinen Makel stimmt das Ergebnis unter dem Strich. AMD meldet insgesamt einen Umsatz von 7,44 Milliarden Dollar für das vergangene Quartal und damit 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Beim Nettogewinn ging es von vormals 123 Millionen Dollar auf nun 709 Millionen Dollar aufwärts. Für das laufende Quartal werden ähnliche Zahlen in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll sich zwischen 7,1 bis 7,7 Milliarden Dollar einpendeln.
AMD kann überzeugen
Auch wenn große Sprünge in Sachen KI noch ausbleiben und Fragezeichen um China sowie US-Zölle bestehen bleiben, so konnte AMD unter dem Strich mit Ergebnissen und Ausblick überzeugen und manche Analystenschätzung deutlich übertreffen. Die Anleger gerieten deshalb zwar nicht in grenzenlose Euphorie. Sie gönnten der AMD-Aktie am Mittwoch aber Aufschläge von 1,8 Prozent. Das reichte aus, um das Papier wieder knapp über 100 Dollar zu hieven.
Das Kerngeschäft des Unternehmens entwickelt sich hervorragend und Konkurrent Intel kann dort noch immer nicht richtig mithalten. Daraus ergibt sich weiteres Aufwärtspotenzial. Dass AMD in Sachen KI noch immer keine gigantischen Sprünge hinlegt und beim Gaming etwas schwächelt, lässt sich verschmerzen. Es führt letztlich auch dazu, dass die Aktie vergleichsweise niedrig bewertet und damit für einen Einstieg nicht uninteressant ist. Wie immer lassen sich Kursgewinne aber natürlich nicht versprechen.
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08.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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