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Apple muss in China Federn lassen und in Zukunft dürfte es für den Tech-Konzern dort nicht einfacher werden

Peking setzt auf eigene Unternehmen

NTG24 - Apple muss in China Federn lassen und in Zukunft dürfte es für den Tech-Konzern dort nicht einfacher werden

 

Apple hat in den letzten Jahren ein bahnbrechendes Wachstum an den Tag gelegt und mit schöner Regelmäßigkeit Rekorde gebrochen. Hauptsächlicher Faktor dabei war das iPhone, welches rund um den Globus viele Freunde gefunden hat, die ihre Geräte oftmals mit fast schon religiösem Eifer verteidigen. Doch wesentlich mitverantwortlich für die traumhaften Verkaufszahlen waren nicht nur die USA und Europa, sondern in besonderem Maße auch China.

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Das Reich der Mitte verzeichnete in den letzten zwei Jahrzehnten ebenfalls ein schwindelerregendes Wachstum und im Zuge dessen erfuhr die Bevölkerung, wenn auch nicht alle Teile von ihr, einen deutlichen Wohlstandsgewinne. Das weckte Begehrlichkeiten und zu diesen zählten auch die iPhones von Apple (US0378331005). Über Jahre dominierte der Tech-Konzern aus Cupertino die Verkaufscharts und bis heute macht man gute Geschäfte mit chinesischen Kunden. Doch es macht sich auch immer mehr Gegenwind breit.

Das zeigte sich in den ersten sechs Wochen des laufenden Jahres, in denen die Verkäufe von iPhones in China laut Daten von Counterpoint Research um 24 Prozent eingebrochen sind. Eine Phase der wirtschaftlichen Schwäche in China könnte hier als Argument herangezogen werden. Doch im gleichen Zeitraum konnte Huawei seine Verkaufszahlen um satte 64 Prozent steigern. Es scheint ein Umdenken bei den chinesischen Verbrauchern stattzufinden, was von der Regierung in Peking unterstützt wird.

 

Apple: Kalt erwischt?

 

Beim „Business Insider“ ist die Rede davon, dass die chinesische Regierung Ultranationalismus unterstütze und tatsächlich erhöhen sich die Anzeichen dafür, dass heimische Unternehmen künftig eine bevorzugte Behandlung erfahren werden. Das zeigt sich bereits in den Behörden, wo iPhones als Diensthandys zu weiten Teilen verbannt wurden. Es ist schwer davon auszugehen, dass auch in der breiten Bevölkerung Stimmung gegen westliche und für chinesische Hersteller gemacht werden soll. Und anders als in der Vergangenheit sind die Erfolgsaussichten entsprechender Kampagnen gar nicht schlecht.

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Werbebanner Brauerei StauderLange Zeit konnten US-amerikanische Tech-Konzerne nur müde über chinesische Konkurrenten lächeln. Technologisch war man weit voraus und in Teilen gilt dies bis heute. Das gilt etwa beim Blick auf Grafikkarten, deren Technologie auch bei KI-Beschleunigern zum Einsatz kommt. Die jüngsten chinesischen Produkte aus diesem Segment können der Hardware von Nvidia und AMD nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen. Bei Smartphones sieht die Angelegenheit aber anders aus.

Besonders das Mate 60 Pro von Huawei gilt als Wendepunkt bei chinesischen Smartphones. Das Gerät verfügt über alles, was Nutzer von einem solchen Gerät erwarten würden, und das trotz der Einschränkungen bei der Software, welche der Hersteller durch die US-Regierung aufgedrängt bekommen hat. Noch dazu haben Smartphones einen Zustand erreicht, bei dem nicht länger das Beste vom Besten gefragt ist. Für die allermeisten Nutzer reichen selbst Mittelklasse-Geräte vollkommen aus, um ihre täglichen Aufgaben bewältigen zu können.

 

Das könnte hässlich werden

 

Noch ist es zu früh, um schon in Panik zu verfallen und Apple den Untergang vorhersagen zu wollen. Doch es ist immer offensichtlicher, dass US-Konzerne die Auswirkungen der zunehmenden politischen Spannungen etwas unterschätzt haben. Apple im Speziellen hat sich zwar ein Stück weit schon darauf eingestellt, indem die Produktion zu nicht unwesentlichen Teilen nach Indien ausgelagert wurde. Doch der immer deutlichere Einbruch bei den Absatzzahlen lässt sich dadurch freilich nicht kompensieren.

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Gleichzeitig mangelt es Apple derzeit auch an der Aussicht auf das „next big thing“. Die Vision Pro hat keinerlei Massenmarktqualitäten und in Sachen KI ist es bisher sehr ruhig in Cupertino. Solange sich daran nichts ändert, blickt der iPhone-Hersteller einer herausfordernden bis schwierigen Zukunft entgegen und nicht ohne Grund ließ der Aktienkurs im laufenden Jahr um 7,4 Prozent nach, während der restliche Tech-Sektor eine ungezügelte Kursparty abfeierte. Noch ist bei Apple kein Absturz zu befürchten. Doch ob das Unternehmen seinen Status beibehalten kann, das wird sehr wahrscheinlich davon abhängen, welche Neuigkeiten es in diesem Jahr noch zu sehen oder eben nicht zu sehen geben wird. Auf China als Wachstumsmotor kann man sich aber nicht länger verlassen.

13.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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