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Apple will die Fertigung im Heimatland ausbauen und setzt dafür auf eine Kooperation mit Broadcom

Ein klares Statement

NTG24 - Apple will die Fertigung im Heimatland ausbauen und setzt dafür auf eine Kooperation mit Broadcom

 

Es dürfte niemandem entgangen sein, dass die Beziehungen zwischen den USA und China nachhaltig belastet sind. Das entwickelt sich immer mehr zum Problem für die großen Tech-Konzerne, welche ihre Fertigung bisher hauptsächlich im Reich der Mitte über die Bühne bringen. Das soll sich aber in Zukunft zumindest zum Teil ändern und Apple geht nun einen großen Schritt in diese Richtung.

So kündigte Apple (US0378331005) kürzlich eine milliardenschwere Partnerschaft mit Broadcom an, in deren Rahmen in den kommenden Jahren gleich mehrere neue Standorte in den USA entstehen sollen. Dort sollen in erster Linie Komponenten aus dem 5G- und Wireless-Bereich hergestellt werden. Gerade hier misstrauen die USA China zutiefst und befürchten, dass Chips aus Asien mit Überwachungstechnologie ausgestattet sein könnte.

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Werbebanner EMH PM TradeFür Apple ist die Investition da in gewisser Weise auch ein Stück weit Selbstschutz. Mit der Fertigung in den USA von US-amerikanischen Unternehmen muss der Konzern mögliche Sanktionen gegen chinesische Technik in Zukunft weniger fürchten. Der Konzern vermarktet das Ganze aber natürlich auch ein Stück weit als Patriotismus. Apple-Chef Tim Cook sprach von einem „unerschütterlichen Glauben an die Zukunft Amerikas“. Zudem betonte Cook die Bedeutung von 5G für die Zukunft und dass Apple hier bereits „zig Milliarden Dollar“ investiert habe.

 

Apple hat noch viel vor

 

Die nun angekündigte Investition soll nur ein Teil von Apples Verpflichtung sein, bis zum Jahr 2026 430 Milliarden USD in die heimische Wirtschaft zu investieren. Es dürfte also noch einiges mehr zu erwarten sein und besonders die Chip-Produktion im eigenen Land wird sehr wahrscheinlich noch weiter ausgebaut. Wie viel Geld der iPhone-Hersteller für die Kooperation mi Broadcom in die Hand nimmt, wurde allerdings nicht kommuniziert.

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Die Apple-Aktie reagierte kaum auf die Meldung, da das Ganze bei den Anlegern auch für keine große Überraschung sorgt. Schließlich ist schon seit rund zwei Jahren bekannt, dass Apple in den USA die eigene Fertigung massiv ausbauen will. So ging es letztlich an einem eher müden Handelstag leicht in Richtung Süden. An den hiesigen Märkten landete die Aktie nach Verlusten von 0,6 Prozent bei 160,44 Euro. Im Jahresvergleich bleibt es bei einem ansehnlichen Kursplus von knapp 25 Prozent. Die Apple-Aktie ist also weiterhin auf einem guten Weg.

Dafür gibt es auch viele gute Gründe. Zwar bleibt man in Cupertino von der Schwäche im PC- und Smartphone-Markt nicht verschont. Doch gerade Apple verfügt über eine gewaltige Marktmacht und hat bei der Preissetzung trotz Inflation weitgehend freie Hand. Auch in diesen Zeiten scheinen nur wenige ein Problem damit zu haben, vierstellige Beträge für ein neues iPhone auszugeben. Wenn ein Tech-Unternehmen die derzeitige Flaute schadlos überstehen kann, dann dürfte es sehr wahrscheinlich Apple sein.

 

Apple wandelt auf einem schmalen Grat

 

Die Investition in den Heimatmarkt mag Apple auf der einen Seite etwas absichern. Es entsteht aber auch ein latentes Risiko. Die mit Abstand größten Umsätze werden schließlich in China erzielt. Sollte man sich dort dafür entscheiden, US-Technik mit Sanktionen zu belegen, könnte auf die Anleger noch ein böses Erwachen warten. Zugegebenermaßen ist das derzeit ein eher luftiges Szenario und klare Anzeichen dafür gibt es bisher nicht. Vollkommen unmöglich oder undenkbar wäre es aber auch nicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeApple steht hier letztlich vor der Herausforderung, auf mehreren Hochzeiten zu tanzen und dabei möglichst niemanden zu verärgern. Solange dies gelingt, befindet das Unternehmen sich aber weiterhin auf Wachstumskurs und nicht nur mit Blick auf den Tech-Sektor gehört die Aktie unverändert zu den interessanteren Investments. Wie bei jedem anderen Titel sollten Anleger aktuelle Entwicklungen aber sehr genau im Auge behalten, gerade im derzeit politisch doch eher angespannten Umfeld.

 

24.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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